Beschreibung der Beschaffung
1. City Quartier: Zentrale Kaiserstraße
Von der Shoppingmeile mit leerstehenden Einzelhandelsflächen zum individuellen, Karlsruhe- spezifischen durchgängigen Einkaufsquartier (Resiliente Einkaufsmeile)
Ausgangslage und Zielsetzung
Die Zentrale Kaiserstraße ist die 1A-Einzelhandelslage in der Karlsruher City, geprägt durch große filialisierte Magnetbetriebe und kleinteilige Gebäude aus der Nachkriegszeit. Die Lage hat insbesondere wegen des Rückzugs von Filialisten erheblich mit den Folgen der COVID-19- Pandemie zu kämpfen: 15,1 % der Einzelhandelsflächen in diesem Gebiet stehen derzeit leer. Insbesondere der Textileinzelhandel hat in den letzten Monaten stark an Präsenz verloren.
Sofern Nachnutzungen erfolgten, konzentrierten sich diese auf gastronomische Angebote (insbes. Burger) oder Dienstleistungsbetriebe (insbes. Optiker). In den Obergeschossen befinden sich vornehmlich gewerbliche Nutzungen. Wohnnutzungen sind kaum vorhanden.
Eigentümerseitig ist die Zentrale Kaiserstraße durch institutionelle Immobilieneigentümer und Großeigentümer geprägt, die in Gesprächen mit der Stadtverwaltung bereits im Jahr 2018 von sinkenden Mietdauern und -preisen berichtet haben. Diese Entwicklung hat sich auch durch die Folgen der COVID-19-Pandemie in den letzten Monaten fortgesetzt bzw. verstärkt.
Die Karlstraße mit hohem Kfz-Verkehrsaufkommen stellt eine Barriere innerhalb der Einkaufslage dar. Ebenso erfordern die Kaiserpassage und der Passagehof eine gesonderte Betrachtung, da hier noch einmal eigene Problemlagen und besondere Entwicklungspotentiale liegen.
In der Zentralen Kaiserstraße gibt es bisher nur wenige Akteurskooperationen. Die Stadtverwaltung ist insbesondere im Austausch mit den Immobilieneigentümern um den Europaplatz. Anlassbezogen werden im Rahmen der „IG Europaplatz“ Gespräche geführt und Maßnahmen vereinbart.
Durch das Großprojekt „Kombilösung“ ist die Zentrale Kaiserstraße seit dem 12.12.2021 frei von Bahnverkehr, eine ansprechende Neugestaltung erfolgt ab dem Jahr 2023. Die Zentrale Kaiserstraße liegt im Anfang Juni 2022 in das Städtebauförderprogramm aufgenommene Sanierungsgebiet Kaiserstraße-West, welches vorrangig die städtebaulichen Missstände in den Fokus nimmt.
Die Zentrale Kaiserstraße soll zu einem individuellen, Karlsruhe-spezifischen durchgängigen Einkaufsquartier (Resiliente Einkaufsmeile) entwickelt werden. Hierzu sind u.a. folgende Maßnahmen im Förderprojekt vorgesehen. Weitere Projekte und Maßnahmen können unter anderem durch die Inanspruchnahme von Verfügungsfonds hinzukommen.
Struktureller Generalplan sowie Profilierungs- und Nutzungskonzept Kaiserpassage (Q2-Q4, 2023) inkl. Gründung einer IG Passagehof
Fachkonzept „Vertikale Nutzungsmischung Zentrale Kaiserstraße“ (Q2-Q3, 2024)
Lichtplanung „Weihnachtsbeleuchtung“ vor dem Hintergrund der Quartiersausrichtung (Q1-Q3, 2025)
Vorübergehende Anmietung von Ladenlokalen (Q1, 2023 - Q3, 2025)
Quartiersspezifische Anforderungen an das Quartiersmanagement
Im Rahmen des Quartiersmanagements wird die wiederholte Ansprache insbesondere der der Gewerbetreibenden vor Ort notwendig sein, um hier gemeinsame Aktionen zu fördern.
Bei der Kalkulation des Angebotspreises für Los 1 sind sowohl die quartiersspezifischen Erfordernisse als auch die unter Ziffer 2 aufgeführten Vorgaben und Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Das zur Verfügung stehende Budget für „Quartiersmanagement für das City-Quartier Zentrale Kaiserstraße“ (Los 1) liegt bei maximal 134.000 Euro inkl. Nebenkosten und Mehrwertsteuer. Das Budget teilt sich jahresscharf folgendermaßen auf: 2023 (ab 01.07): maximal 32.000 Euro, 2024: maximal 61.200 Euro, 2025 (bis 31.08.): maximal 40.800 Euro. Angebotspreise, die das vorgegebene Budget überschreiten, scheiden aus und werden nicht in der Auswahl berücksichtigt.
Alle weiteren Informationen können Sie den Vergabeunterlagen entnehmen.