Anbindung eines Kreditkarten-Acquirers

Kurze Beschreibung

Toll Collect GmbH (nachfolgend: AG) ist eine 100 prozentige Tochtergesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Die Aufgabengebiete sind aktuell der Betrieb eines Systems zur Einnahme der Lkw?Maut, die Erbringung von technischen und beratenden Leistungen im Zusammenhang mit den Kontrolldiensten des Bundesamtes für Logistik und Mobilität (BALM) und die Erbringung von Leistungen in Korrelation mit dem Europäischen Elektronischen Mautdienst. Ferner unterstützt der AG die Beschleunigung des 4G-Mobilfunknetzausbaus.
Der AG plant für die Akzeptanz von Visa- und MasterCard die Anbindung eines Kreditkarten-Acquirers mit Option zur Erweiterung von anderen internationalen Debit- und Kreditkartenprodukten. Über die entsprechenden Kartenprodukte sollen Mautgebühren sowie mautnahe Zusatzleistungen (MZL) technisch (Processing) und auch kommerziell (Auszahlung an AG) abgewickelt werden. Das gesamte Vorhaben wird bei Bedarf in mehreren Phasen umgesetzt.

Beschreibung der Beschaffung

Zukünftig sieht der AG sich weiteren Veränderungen im Maut-Markt Deutschland gegenüber. Insbesondere die geplante CO2-Differenzierung der Lkw-Maut, die Einbeziehung des gewerblichen Güterkraftverkehrs über 3,5 Tonnen, die Einführung eines CO2-Zuschlags als Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag 2021-2025 sowie weitere Ausweitungsszenarien haben Einfluss auf die Mauterhebung und den damit verbundenen Zahlungsverkehr.
In Anbetracht dieser anstehenden Veränderungen hat der AG neben den systemseitigen Anpassungen auch zum Ziel, das Zahlmittelportfolio zugunsten der zukünftigen Kundenbedürfnisse und Kundenzufriedenheit zu gestalten.
Die zu vergebenden Leistungsbestandteile umfassen die gesamte Leistungskette von der Entwicklung, über die Implementierung mit Testphase bis hin zur Gesamtintegration in den Regelbetrieb. Der Auftragnehmer (nachfolgend: AN) übernimmt gegenüber dem AG die Rolle eines KreditkartenAcquirers und stellt damit die Akzeptanz von VISA- und MasterCard-Kreditkarten beim AG sicher. Der AN übernimmt eine sekundäre Dienstleisterfunktion in Form einer Anbindung an den primären Dienstleister (Payment Service Provider des AG).
Der AG plant die Integration eines Kreditkarten-Acquirers, welcher die Akzeptanz von VISA- und MasterCard-Kreditkarten und entsprechenden Acquiring-Lizenzen bei dem AG gewährleistet. Optional bietet dieser bei Bedarf in Zukunft die Akzeptanz weiterer Debit- und Kreditkarten an. Zahlungen mit Kreditkarten, die zur Entrichtung von Forderungen in Bezug auf die Maut sowie mautnahe Zusatzleistungen geleistet werden, wickelt der Acquirer gemäß Vertrag ab und löst entsprechend die Auszahlungen an den AG aus. Das gesamte Vorhaben wird bei Bedarf in mehreren Phasen umgesetzt.

Beschreibung der Verlängerungen

Kündigungsfrist von 12 Monaten; bei Nichtkündigung verlängert sich der Vertrag jeweils um ein Jahr mit gleicher Kündigungsfrist. Vertrag endet nach maximal 8 Jahren.

Zusätzliche Informationen

Die Kontaktdaten der Vergabestelle dürfen nur in dem hier benannten Vergabeverfahren verwendet werden, soweit eine Kommunikation über die Vergabeplattform aus vom AG zu vertretenen Gründen oder aus anderen rechtlichen Gründen nicht möglich ist. Einer Speicherung oder Verwendung der Daten für Informationen, Newsletter oder Angebote außerhalb dieses Vergabeverfahrens wird ausdrücklich widersprochen.

Liste und kurze Beschreibung der Bedingungen

Auflistung und kurze Beschreibung der Bedingungen:
1. Aktueller Auszug aus dem Handelsregister/Berufsregister oder eine Kopie desselben (der Auszug soll zum Zeitpunkt des Fristendes für den Teilnahmeantrag nicht älter als 6 Monate sein).
2. Schriftliche Erklärungen folgenden Inhalts und Wortlautes:
a) Wir erklären, dass bezüglich unseres Unternehmens keine Ausschlussgründe nach § 123 GWB vorliegen;
b) Wir erklären, dass bezüglich unseres Unternehmens keine Ausschlussgründe nach § 124 Abs. 1 Nr. 1 - 4 und Abs. 2 GWB vorliegen.
c) Wir erklären, dass die Voraussetzungen für einen c) Wir erklären, dass die Voraussetzungen für einen Ausschluss nach § 19 Absatz 1 MiLoG nicht vorliegen. Wir haben zur Kenntnis genommen, dass auch im Fall der vorstehenden Erklärung öffentliche Auftraggeber jederzeit zusätzlich Auskünfte des Gewerbezentralregisters nach § 150a Gewerbeordnung in der aktuell gültigen Fassung anfordern können und dass bei Aufträgen ab einer Höhe von 30.000 Euro der öffentliche Auftraggeber für die Bieterin / den Bieter, die oder der den Zuschlagen erhalten soll, vor Zuschlagserteilung eine Auskunft aus dem Gewerbezentralregister nach § 150a der Gewerbeordnung einholen muss.
d) Wir erklären, dass wir im Rahmen des EU-Sanktionspakets, auf Grund der Verordnung (EU) Nr. 2022/576 vom 08. April 2022, sowie der Verordnung (EU) Nr. 833/2014, nicht zu den folgenden genannten Personen, Organisationen oder Einrichtungen gehören:
aa) russische Staatsangehörige oder in Russland niedergelassene natürliche oder
juristische Personen, Organisationen oder Einrichtungen,
bb) juristische Personen, Organisationen oder Einrichtungen, deren Anteile zu über 50 % unmittelbar oder mittelbar von einer der unter Buchstabe aa) genannten Organisationen gehalten werden, oder
cc) natürliche oder juristische Personen, Organisationen oder Einrichtungen, die im
Namen oder auf Anweisung einer der unter Buchstabe aa) oder bb) genannten Organisationen handeln,
und verpflichten uns, keine Unterauftragnehmer, Lieferanten oder Unternehmen mit mehr als 10 % des Auftragswertes einzubinden, die die Tatbestände aa) - cc) erfüllen.
3. Erklärung Bewerbergemeinschaft: Dem Teilnahmeantrag einer Bewerbergemeinschaft ist eine Erklärung beizulegen, in der sämtliche Mitglieder der Bewerbergemeinschaft einem bevollmächtigten Vertreter der Bewerbergemeinschaft Vertretungsmacht im Rahmen dieses Vergabeverfahrens einräumen, insbesondere hinsichtlich der rechtsverbindlichen Abgabe und Entgegennahme von Erklärungen sowie der Vornahme von Verfahrenshandlungen. (Erklärung der Bewerber-/Bietergemeinschaft)
4. ggf. Verpflichtungserklärung der Unterauftragnehmer (Verpflichtungserklärung Unterauftragnehmer)
5. Sonstiges: Ausländische Bewerber haben vergleichbare, für den Sitz des Unternehmens geltende Nachweise vorzulegen.

Liste und kurze Beschreibung der Auswahlkriterien

1. Erklärung über den Umsatz
a) Erklärung über den Gesamtumsatz in Euro (netto) des Unternehmens in den letzten 3 abgeschlossenen Geschäftsjahren, d. h. für die Geschäftsjahre, welche in den Jahren 2020, 2021, 2022 abgeschlossen wurden (siehe Eignungsformblatt), sofern das Unternehmen länger als 3 Jahre am Markt ist. Auf Verlangen sind geeignete Nachweise (z.B. Bilanzen und Jahresabschlüsse oder vergleichbare Dokumente) vorzulegen.
b) Erklärung zum Umsatz in dem Tätigkeitsbereich des Auftrags in Euro (netto) des Unternehmens in den letzten 3 abgeschlossenen Geschäftsjahren, d. h. für die Geschäftsjahre, welche in den Jahren 2020, 2021, 2022 abgeschlossen wurden (siehe Eignungsformblatt), sofern das Unternehmen länger als 3 Jahre am Markt ist. Auf Verlangen sind geeignete Nachweise (z.B. Bilanzen und Jahresabschlüsse oder vergleichbare Dokumente) vorzulegen. Dazulegen ist der Umsatz bezüglich der Leistungsart, die Gegenstand der Vergabe ist (Dienstleistungen im elektronischen Zahlungsverkehr als Acquirer von Visa- und MasterCard).
2. Erklärung über die Anzahl der Transaktionen des Unternehmens in den letzten 3 abgeschlossenen Geschäftsjahren, welche in den Jahren 2020, 2021 und 2022 abgewickelt wurden (kumulativ, siehe Formblatt Eignungsformblatt), sofern das Unternehmen länger als 3 Jahre am Markt ist. Auf Verlangen sind geeignete Nachweise vorzulegen.
3. Erklärung zu Versicherungen
a) Cyber-Crime-Versicherung
Gefordert sind die Erklärung und der Nachweis einer Cyber-Crime-Versicherung mit Angabe der Deckungssumme je Versicherfall und des Versicherungsunternehmens.
Alternativ kann eine Erklärung abgegeben werden, dass im Auftragsfall eine entsprechende Cyber-Crime-Versicherung abgeschlossen werden kann.
b) Berufshaftpflicht-/Betriebshaftpflichtversicherung
Gefordert sind die Erklärung und der Nachweis einer Berufs- / Haftpflichtversicherung mit Angabe der Deckungssumme je Versicherungsfall
- für Personenschäden
- für sonstige Schäden (Sach- und Vermögensschäden)
mit Angabe des Versicherungsunternehmens, wobei die Gesamtleistung für alle Versicherungsfälle eines Versicherungsjahres jeweils das Zweifache dieser Deckungssumme beträgt.
Alternativ kann eine Erklärung abgegeben werden, dass im Auftragsfall eine entsprechende Versicherung abgeschlossen werden kann.

Teilnahmeanträge können nur berücksichtigt werden, wenn die unter Ziffer III.1.2) aufgeführten Eignungskriterien jeweils folgende Mindestanforderungen erfüllen:
Zu 1b) Mindestens durchschnittlicher Jahresumsatz der Jahre 2020, 2021, 2022 im Tätigkeitsbereich Dienstleistungen im elektronischen Zahlungsverkehr als Acquirer von Visa- und MasterCard: 50 Mio. Euro (netto)
Zu 2) Mindestens Anzahl Transaktionen der Jahre 2020, 2021 und 2022 (kumulativ): 10 Mio. Transaktionen
Zu 3a) Cyber-Crime-Versicherung: Eigenerklärung und Nachweis müssen vorliegen.
Zu 3b) Betriebshaftversicherung: Eigenerklärung und Nachweis müssen vorliegen.

Liste und kurze Beschreibung der Auswahlkriterien

1. Unternehmensdarstellung:
Der Bewerber hat eine Präsentation seines Unternehmens/der Bewerbergemeinschaft und ggf. die Einbeziehung von Unterauftragnehmern auf möglichst 2 Seiten einzureichen.
2. Projektsprache
Der Bewerber/Bieter versichert, dass die Projektsprache Deutsch ist und der Schriftverkehr/Textform im Zusammenhang mit dem Projekt in deutscher Sprache erfolgt.
3. Angaben zu Unternehmensreferenzen, die hinsichtlich Art und Umfang der Leistungen mit den ausgeschriebenen Leistungen vergleichbar sind und die Projekte betreffen, deren Leistungen in den letzten 3 Jahren erbracht worden sind.
Durch den Bewerber/ die Bewerbergemeinschaft sind folgende nach ihrer Art und ihrem Umfang vergleichbare Leistungen nachzuweisen. Für die geforderten Referenzangaben gemäß Ziffer III.1.3), Pkt. 3 stellt die Kontaktstelle ein Formular (siehe Eignungsformblatt) mit den Bewerbungsformblättern zur Verfügung, das von den Bewerbern genutzt werden soll.
Die Darstellung aller Referenzen muss folgende Angaben beinhalten:
- Name des Unternehmens/Bewerbers/ Mitglieds der Bewerbergemeinschaft, welcher die Referenz erbracht hat
- Name und Adresse des Referenzauftraggebers sowie Benennung des dortigen Ansprechpartners mit Telefonnummer und E-Mailadresse (Zur Überprüfung der Referenz erforderlich. Die Informationen werden nicht an Dritte weitergegeben und die Bestimmungen des DSGVO eingehalten)
- Benennung des Referenzprojektes (Titel)
- Kurzbeschreibung des Referenzprojektes
- Zeitraum der Leistungserbringung
- Leistungsart
- Leistungsumfang
Als von Art und Umfang vergleichbare Referenzen werden von der Auftraggeberin ausschließlich folgende Leistungen angesehen:
Referenzen - Leistungen als Acquirer im E-Commerce
- Leistungsart:
Abwicklung des Zahlungsverkehrs von Debit- und Kreditkarten im E-Commerce-Umfeld mit technischer Anbindung an einen Payment Service Provider (PSP)
- Leistungsumfang:
o Unterstützung der folgenden Transaktionstypen:
- Autorisierung/Authorisation only mit nachfolgender Verbuchung
- Onlinebuchung (Authorisation & Capture): Autorisierung und Buchung in einer Transaktion
- Pre-Authorisation / Reservierung
- Reservierungserhöhung
- Buchung einer Reservierung
- Teil-Buchung
- Manuelle Buchung / Nachbuchung
- Autorisierung ohne Buchung
- Reservierung, die nicht verbucht wird
- Storno / Reversal einer Transaktion (vor Einreichung möglich)
- Gutschrift / Refund eines bereits verbuchten Betrages; nur mit Referenz auf Originaltransaktion möglich
o Angabe zur Anbindung an vordefinierten PSP
o Angabe des PSP
4. Beschreibung der technischen Ausrüstung und Maßnahmen zur Qualitätssicherung
des Unternehmens
4.1 Kontinuität der Leistungserbringung gegen Notfälle
Der Bewerber hat ein Qualitätssicherungskonzept (max. 3 Seiten) in einem gesonderten Dokument mit dem Teilnahmeantrag einzureichen. Hierfür sind die unter Ziffer 4.1 der Bewerbungsaufforderung aufgeführten Fragestellungen einzugehen.
4.2 Konzepte
4.2.1 Konzept "Vertrieb"
Der Bewerber hat ein Konzept zum Thema "Vertrieb" in einem gesonderten Dokument mit dem Teilnahmeantrag einzureichen (max. 3 Seiten). Hierfür sind die unter Ziffer 4.2.1 der Bewerbungsaufforderung aufgeführten Fragestellungen vollständig zu beantworten.
4.2.2 Konzept "Kundenservice"
Der Bewerber hat ein Konzept zum Thema "Kundenservice" in einem gesonderten Dokument mit dem Teilnahmeantrag einzureichen (max. 3 Seiten). Hierfür sind die unter Ziffer 4.2.2 der Bewerbungsaufforderung aufgeführten Fragestellungen vollständig zu beantworten.
4.2.3 Konzept "Entwicklung Kerngeschäft-Kartenakzeptanz"
Der Bewerber hat ein Konzept zum Thema "Entwicklung Kerngeschäft-Kartenakzeptanz" in einem gesonderten Dokument mit dem Teilnahmeantrag einzureichen (max. 3 Seiten). Hierfür sind die unter Ziffer 4.2.3 der Bewerbungsaufforderung aufgeführten Fragestellungen vollständig zu beantworten.
4.3 Compliance
4.3.1 Produkt-Zertifizierung "PCI Data Security Standard v3.2.1"
Der Bewerber hat eine Eigenerklärung zu leisten (siehe Eignungsformblatt), mit der Bestätigung des Vorliegens der Zertifizierung "PCI Data Security Standard v3.2.1" sowie verbunden mit der Verpflichtung, dass diese Zertifizierung während der Vertragslaufzeit bestehen bleibt. Ein Nachweis in Form einer Kopie der aktuellen Zertifizierung (ausgestellt auf das Unternehmen des Bewerbers) ist mit dem Teilnahmeantrag einzureichen.
4.3.2 Zertifizierung oder Konformität der ISO/IEC-27000-Reihe (mindestens ISO27001), oder BSI Grundschutz oder vergleichbar
Der Bewerber hat eine Eigenerklärung zu leisten (siehe Eignungsformblatt), mit der Bestätigung des Vorliegens der Zertifizierung oder Konformität der ISO/IEC-27000-Reihe (mind. ISO 27001) oder BSI Grundschutzes oder einer vergleichbaren Zertifizierung sowie verbunden mit der Verpflichtung, dass diese Zertifizierung während der Vertragslaufzeit bestehen bleiben. Ein Nachweis in Form einer Kopie der aktuellen Zertifizierung (ausgestellt auf das Unternehmen des Bewerbers) ist mit dem Teilnahmeantrag einzureichen.
4.3.3 Nachweis einer Acquiring-Lizenz für das Commercial Acquiring für MasterCard (Principle oder Affiliate)
Der Bewerber hat eine Eigenerklärung zu leisten (siehe Eignungsformblatt), mit der Bestätigung des Vorliegens des Nachweises einer Acquiring-Lizenz für MasterCard sowie verbunden mit der Verpflichtung, dass diese Lizenz während der Vertragslaufzeit bestehen bleibt. Ein Nachweis in Form einer Kopie der aktuellen Lizenz (ausgestellt auf das Unternehmen des Bewerbers) ist mit dem Teilnahmeantrag einzureichen.
Alternativ: Sofern das technische Acquiring-Prozessing (Anbindung an Card Schemes /Card Scheme Clearing) nicht selbst erfolgt, stellen Sie bitte dar, welche technische Plattform bzw. welches System Sie diesbezüglich nutzen und wer diese betreibt? Wieviel Eigenentwicklung steckt hinter dem Gesamtsystem?
4.3.4 Nachweis einer Acquiring-Lizenz für das Commercial Acquiring für Visa (Principle oder Affiliate)
Der Bewerber hat eine Eigenerklärung zu leisten (siehe Eignungsformblatt), mit der Bestätigung des Vorliegens des Nachweises einer Acquiring-Lizenz für Visa sowie verbunden mit der Verpflichtung, dass diese Lizenz während der Vertragslaufzeit bestehen bleibt. Ein Nachweis in Form einer Kopie der aktuellen Lizenz (ausgestellt auf das Unternehmen des Bewerbers) ist mit dem Teilnahmeantrag einzureichen.
Alternativ: Sofern das technische Acquiring-Prozessing (Anbindung an Card Schemes /Card Scheme Clearing) nicht selbst erfolgt, stellen Sie bitte dar, welche technische Plattform bzw. welches System Sie diesbezüglich nutzen und wer diese betreibt? Wieviel Eigenentwicklung steckt hinter dem Gesamtsystem?
4.3.5 Besitz der Erlaubnis für das Erbringen von Zahlungsdiensten nach § 10 Abs. 1 S. 1 ZAG (Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz)
Der Bewerber hat eine Eigenerklärung zu leisten (siehe Eignungsformblatt), mit der Bestätigung des Vorliegens des Besitzes der Erlaubnis für das Erbringen von Zahlungsdiensten nach § 10 Abs. 1 S. 1 ZAG sowie verbunden mit der Verpflichtung, dass diese Erlaubnis während der Vertragslaufzeit bestehen bleibt. Ein Nachweis in Form einer Kopie der Erlaubnis (ausgestellt auf das Unternehmen des Bewerbers) ist mit dem Teilnahmeantrag einzureichen.
5. Angaben zu Umweltmanagementmaßnahmen - Klimaneutralität im Unternehmen
Der Bewerber hat mit dem Teilnahmeantrag in einem gesonderten Dokument eine nachweisbare Strategie zur Erreichung der Klimaneutralität im Unternehmen des Bewerbers darzustellen. Dabei ist auch darauf einzugehen, welche Klimaziele unternehmensintern erreicht werden sollen und ob (ggf. bis wann) eine Zielsetzung der Klimaneutralität vorgesehen ist.
Der AG hat sich zur Klimaneutralität bis 2028 verpflichtet. Dies bedeutet, dass er zur Erreichung dieses Ziels auch maßgeblich von seinen Auftragnehmern abhängig ist. Vor diesem Hintergrund ist der AG berechtigt, Teilnahmeanträge nicht zu berücksichtigen und vom weiteren Vergabeverfahren auszuschließen, die keinen ausreichenden Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität leisten.

Bedingungen für die Teilnahme (technische und berufliche Fähigkeiten)

Teilnahmeanträge können nur berücksichtigt werden, wenn die unter Ziffer III.1.3) aufgeführten Eignungskriterien jeweils folgende Mindestanforderungen erfüllen:
Zu 2. Projektsprache:
Der Bewerber versichert, dass die Projektsprache Deutsch ist und der Schriftverkehr/Textform im Zusammenhang mit dem Projekt in deutscher Sprache erfolgt.
Zu 3. Unternehmensbezogene Referenzen:
Referenzen - Leistungen als Acquirer im E-Commerce
- Gefordert ist mindestens eine Unternehmensreferenz.
- Die dargestellte Leistungsart muss abgedeckt sein.
- Bzgl. des Leistungsumfangs:
o Die Transaktionstypen müssen alle kumulativ abgedeckt sein (Abdeckung durch mehrere Referenzen möglich).
Zu 4. Beschreibung der technischen Ausrüstung und Maßnahmen zur Qualitätssicherung:
Zu 4.1. Das Qualitätssicherungskonzept "Kontinuität der Leistungserbringung gegen Notfälle"
muss vorliegen und außerdem gem. Ziffer 5 der Bewerbungsaufforderung mit mindestens 4 Punkten bewertbar sein.
Zu 4.2.1, 4.2.2 und 4.2.3 Konzepte müssen eingereicht werden und außerdem gem. Ziffer 5 der Bewerbungsaufforderung mit jeweils mindestens 4 Punkten bewertbar sein.
Zu 4.3.1 und 4.3.2 - Nachweise der Zertifizierungen und die Eigenerklärungen müssen vorliegen.
Zu 4.3.3 und 4.3.4 - Nachweise der Acquiring-Lizenzen und die Eigenerklärungen müssen vorliegen.
Zu 4.3.5 - Nachweis der Erlaubnis für das Erbringen von Zahlungsdiensten und die Eigenerklärung müssen vorliegen.

Der Auftraggeber behält sich vor, weitere Unterlagen beizuziehen bzw. zu verlangen.
Informationen zu Form, Einreichung, Prüfung und Wertung der Teilnahmeanträge bzw. Angebote sowie zu Bewerber-/Bieterfragen können der Bewerbungsaufforderung / Angebotsaufforderung / Verfahrensbedingungen entnommen werden.
Das Verfahren wird als Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb mit Bekanntmachung gemäß § 17 Abs. 1 - 4 VgV durchgeführt.
Der Auftraggeber weist darauf hin, dass allein der Inhalt der vorliegenden EU-weiten Veröffentlichung maßgeblich ist, wenn die Bekanntmachung zusätzlich in weiteren Bekanntmachungsmedien veröffentlicht wird und der Bekanntmachungstext in diesen zusätzlichen Bekanntmachungen nicht vollständig, unrichtig oder verändert wiedergegeben wird. Die enthaltenen Zeitangaben stehen unter dem Vorbehalt der Anpassung und Aktualisierung.
Die weibliche/divers Form ist der männlichen Form in dieser Ausschreibung und allen zugehörigen Vergabeunterlagen gleichgestellt; lediglich aus Gründen der Vereinfachung wurde die männliche Form gewählt.
Mit der Vergabestelle kommunizieren und elektronisch einen Teilnahmeantrag/Angebot (ohne fortgeschrittene / qualifizierte Signatur/Siegel) einreichen können Sie ausschließlich über das Vergabeportal DTVP. Voraussetzung ist eine entsprechende Registrierung Ihres Unternehmens.
Falls Ihr Unternehmen noch nicht beim Vergabeportal DTVP registriert ist, beachten Sie bitte folgende Schritte:
1. Bitte rufen Sie das Vergabeportal unter der Adresse https://www.dtvp.de/Center/ auf.
2. Bitte führen Sie die Registrierung dort unter dem Punkt "Registrierung" durch. Dabei ist das kostenlose Basispaket für die Beteiligung an diesem Vergabeverfahren ausreichend.
Für den Abschluss der Registrierung und die Aktivierung Ihres Accounts wird Ihnen DTVP aus Sicherheitsgründen eine weitere E-Mail mit Ihren Zugangsdaten zusenden.
3. Bitte aktivieren Sie Ihren Account, indem Sie sich mit diesen Zugangsdaten anmelden.
Wenn Ihr Unternehmen registriert ist, beachten Sie bitte Folgendes:
1. Bitte melden Sie sich mit Ihren Benutzerdaten bei DTVP an.
2. Bitte greifen Sie über DTVP unter der Adresse https://www.dtvp.de/Center/ in der Liste auf die Vergabe "Anbindung eines Kreditkartenacquirers" zu und klicken Sie auf "Jetzt teilnehmen".
3. Bitte stellen Sie Bewerber-/Bieterfragen - soweit erforderlich - ausschließlich über die Vergabeplattform über den Button "Kommunikation".
4. Bitte beachten Sie, dass die Teilnahmeanträge/Angebote ausschließlich über das Bewerber-/Bietertool (herunterzuladen unter dem Button "Teilnahmeanträge"/"Angebote" im Menü) elektronisch eingereicht werden können.
Für weitere Einzelheiten zum Vergabeverfahren wird auf die Vergabeunterlagen verwiesen.
Bekanntmachungs-ID: CXP4Y0F6KL3

Genaue Informationen über Fristen für Überprüfungsverfahren

Hinsichtlich der Einlegung von Rechtsbehelfen wird auf folgende Rechtsvorschriften verwiesen:
§ 134 GWB Informations- und Wartepflicht, § 135 GWB Unwirksamkeit und § 160 GWB Einleitung, Antrag. Besonders hervorzuheben ist dabei:
134 Abs. II GWB: "Ein Vertrag darf erst 15 Kalendertage nach Absendung der Information nach Absatz 1 geschlossen werden. Wird die Information auf elektronischem Weg oder per Fax versendet, verkürzt sich die Frist auf zehn Kalendertage. Die Frist beginnt am Tag nach der Absendung der Information durch den Auftraggeber; auf den Tag des Zugangs beim betroffenen Bieter und Bewerber kommt es nicht an."
§ 160 GWB:
(1) Die Vergabekammer leitet ein Nachprüfungsverfahren nur auf Antrag ein.
(2) Antragsbefugt ist jedes Unternehmen, das ein Interesse an dem öffentlichen Auftrag oder der Konzession hat und eine Verletzung in seinen Rechten nach § 97 Absatz 6 durch Nichtbeachtung von Vergabevorschriften geltend macht. Dabei ist darzulegen, dass dem Unternehmen durch die behauptete Verletzung der Vergabevorschriften ein Schaden entstanden ist oder zu entstehen droht.
(3) Der Antrag ist unzulässig, soweit:
1. der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsantrags erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von zehn Kalendertagen gerügt hat; der Ablauf der Frist nach § 134 Absatz 2 bleibt unberührt
2. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
3. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
4. mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mittteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.
Satz 1 gilt nicht bei einem Antrag auf Feststellung der Unwirksamkeit des Vertrags nach § 135 Absatz 1 Nummer 2. § 134 Absatz 1 Satz 2 bleibt unberührt.
Es wird hiermit darauf hingewiesen, dass sämtliche vorgenannten Fristen für die Erhebung von vergaberechtlichen Rügen gegenüber dem Auftraggeber und die Fristen für die Wahrung der Zulässigkeit eines Nachprüfungsverfahrens zu beachten sind.
Aufgrund der Zeichenbegrenzung im Bekanntmachungsformular gelten hinsichtlich des genauen Wortlauts der vorbenannten gesetzlichen Regelungen im Übrigen die Verfahrensbedingungen.