Beschreibung der Beschaffung
Projekt: Umbau, Modernisierung und Instandsetzung der Objekte Olgastraße 9, Olgastraße 13 incl. Außenanlagen sowie der Interimsunterbringung am Dr. Herbert-Czaja-Weg 2
Architektenleistungen
1. Aufgabenbeschreibung
Beabsichtigt ist die Beauftragung von Objektplanungsleistungen für mehrere Objekte nach Teil 3, Abschnitt 1 der HOAI 2021.
Bei den zu sanierenden Objekten handelt es sich um folgende Gebäude:
Bauabschnitt 1 - Interimsmaßnahme Dr. Herbert-Czaja-Weg 2 Bauabschnitt 2 - Sanierung der Olgastraße 9 Bauabschnitt 3 - Sanierung der Olgastraße 13
(Bauabschnitt 4 - Sanierung der Außenanlagen wird separat ausgeschrieben und beauftragt)
1.1 Aufgabe/ Zielsetzung:
An der Liegenschaft der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) in Stuttgart, sollen zwei denkmalgeschützte Gebäude (Olgastraße 9 und 13) inklusive Außenanlagen umgebaut werden. Im Vorfeld ist zusätzlich eine Sanierungsmaßnahme am Dr. Herbert-Czaja-Weg erforderlich um eine Interimsunterbringung der BImA-Beschäftigten zu ermöglichen. Auch hier muss umgebaut, modernisiert und instandgesetzt werden. Der Bedarf des Auftraggebers (BImA) wurde definiert und gebilligt. Das Staatlichen Hochbauamt Stuttgart hat die Aufgabenstellung inklusive des genehmigten Bedarfs des Nutzers in einer Initialen Projekt Unterlage (IPU) zusammengefasst und gebündelt. (Anlage 1-3_ BIMA-Olga9-13_LK_IPU_IV.1) Diese IPU (Leistungsphase 1/HOAI) soll nun gemäß neuer RBBau (Richtlinie für die Durchführung von Bauaufgaben des Bundes) zu einer finalen Projektunterlage (FPU= Leistungsphase 3/HOAI) weiterentwickelt werden. Ziel ist die bauliche Umsetzung der Baumaßnahmen bis Ende Januar 2029.
Allgemeine Ziele:
Bauabschnitt 1 - Interimsmaßnahme Dr. Herbert-Czaja-Weg 2:
Für die Interimsmaßnahme am Dr. Herbert-Czaja-Weg 2 sind als erster Bauabschnitt die Defizite gemäß Brandschutzkonzept zu beheben. Hierbei ist u. a. die brandschutztechn. Einstufung der Deckenkonstruktion erforderlich. Sollten die Decken einen geringeren Feuerwiderstand als feuerhemmend aufweisen, sind hier weiter Maßnahmen notwendig. Ansonsten erfolgt hier eine Minimalsanierung, die die Interimsnutzung möglich macht.
Bauabschnitt 2 und 3 - Sanierung der Olgastraße 9 und 13:
Die Sanierung der Gebäude ist nach den aktuellen Vorschriften und Richtlinien zu planen (z. B. auch denen des Arbeitsschutzes). Brandschutztechnische Defizite aus dem vorbeugenden Brandschutz, die sich aus den Brandschutzkonzepten ergeben, sind zu beheben. Die in die Jahre gekommene Gebäudetechnik wie Wasser, Abwasser und Elektro ist zu modernisieren. Im Zuge der Barrierefreiheit der Gebäude ist die Erschließung über eine neue Aufzugsanlage, eine barrierefreie Teeküche und behindertengerechte WC Räume zu realisieren. Um den Aufgabenzuwachs und der damit verbunden personellen Situation gerecht zu werden ist die Nutzung des 1. Dachgeschoßes zu prüfen. Eine Modernisierung des Gebäudes nach EGB55 in Abstimmung mit dem Denkmalamt wird angestrebt. Hierbei sind sowohl die Maßnahmen aus dem Liegenschaftsenergiekonzept (LEK) als auch bauphysikalische Untersuchungen nach thermischer Bauphysik für den sommerlichen als auch winterlichen Wärmeschutz umzusetzen. Für beide denkmalgeschützten Gebäude hat im Vorfeld zur Baugenehmigung eine intensive Abstimmung mit den beteiligten Behörden wie der Baurechtsbehörde, dem Denkmalamt, der Feuerwehr etc. zu erfolgen.
Es steht eine ganzheitliche Sanierung der Gebäude der Olgastraße 9 und 13 in Form von Umbauten, Modernisierung und Instandsetzung der Gebäude an.
Bauabschnitt 4 - Sanierung der Außenanlagen (nur zur Info, da separate Ausschreibung)
Als letzter Baustein der vier Bauabschnitte ist die Sanierung der befestigten Außenanlagen an der Olgastraße umzusetzen. Hierbei hat sowohl die Modernisierung der Zu- und Abwasserleitungen, der Grundleitungen, der Dachentwässerung und Hofabläufe, als auch die Instandsetzung der Abdichtung der Bunkerdecke zu erfolgen. Für die Zu- und Abfahrt auf die Liegenschaft und die neu zu ordnende Parkplatzfläche mit barrierefreien Parkplätzen steht ein Austausch der Oberflächenbeläge in Abstimmung mit dem Denkmalamt an. Des Weiteren ist die Ladeinfrastruktur für PKWs und eine Beleuchtung der Außenanlagen vorgesehen.
2. Raumprogramm und Nutzungsanforderungen:
Das zu erfüllende Raumprogramm ist in der Raumbedarfsermittlung dargestellt.
Das Raumprogramm sieht folgende Nutzungen für die einzelnen Gebäude/Bauabschnitte vor.
BA1, Interimsmaßnahme am Dr. Herbert-Czaja-Weg 2
- Nutzung als Verwaltungsgebäude
BA2, Sanierung der Olgastraße 9
- Nutzung als Werkstatt für den Instandhaltungstrupp der BImA
- Nutzung als Verwaltungsgebäude
BA3, Sanierung der Olgastraße 13
- Nutzung als Verwaltungsgebäude
2.1. Baukonstruktion / Gebäudetechnik
Für neu einzubauende Materialien ist besonders auf eine dauerhafte, wartungsarme und nachhaltige Konstruktion und Wertstoffwahl zu achten.
2.2. Schallschutz / Brandschutz
Die brandschutztechnischen und bauphysikalischen Konzepte werden im weiteren Planungsprozess von den entsprechenden Fachplanern erarbeitet und sind vom Objektplaner zu koordinieren.
2.3. Energetische Planungsziele
Zu sanierende Gebäude der Bundesrepublik Deutschland müssen eine energetische Vorbildfunktion erfüllen. Vor dem Hintergrund des Klimaschutzes misst der Bauherr dem energieeffizienten Bauen eine hohe Bedeutung bei. Mit dem Bauvorhaben soll deutlich gemacht werden, dass energetisch effiziente Gebäude auch im Sanierungs- und Denkmalschutzbereich unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen umgesetzt werden können. Das seit 2020 eingeführte Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist zu beachten. Zudem besteht die Absicht, Gebäude der Bundesverwaltung künftig grundsätzlich mindestens als EffizienzgebäudeBund (EGB) 55 bei Sanierung auszuführen. Eine enge Abstimmung zwischen Hochbau, Technik und Bauphysik, sowie mit der Denkmalschutzbehörde ist hier unabdingbar.
Die bauphysikalischen und gebäudetechnischen Konzepte werden im weiteren Planungsprozess von Fachplanern erarbeitet und sind vom Objektplaner zu koordinieren.
2.4. Nachhaltigkeit
Die Gebäude soll in Bezug auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz eine Vorbildfunktion einnehmen. Es wird auf die Nachhaltigkeitsaspekte des Leitfadens "Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen" (BNB) verwiesen (
www.nachhaltigesbauen.de).
2.5. Barrierefreiheit
Die Gebäude sollen in Bezug auf die Barrierefreiheit umgebaut und modernisiert werden. Hierbei ist der Leitfaden zum Barrierefreien Bauen des Bundes zu beachten (
https://www.fib-bund.de/ Inhalt/Leitfaden /BarriefreiesBauen/)
3. weitere Planungsbeteiligte
Es ist geplant neben der Objektplanung/Architektenleistungen für folgende Bereiche zusätzliche Fachplaner*innen einzuschalten:
- HLS
- Elektro inkl. Planung der Photovoltaik
- Tragwerksplanung
- Brandschutz
- Bauphysik (therm. Bauphysik und Bauakustik)
- Tiefbau und Außenanlagen
- Vermessung
- Schadstoffe
- Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator
- BNB-Koordinator
- Landschaftsarchitekt
4. Honorare, anrechenbare Kosten
Zur Umsetzung der Aufgabe ist beabsichtigt, die in den Anlagen 1-2 zu § 6 ausgewählten spezifischen Leistungspflichten inkl. besondere Leistungen im BA2 und BA3 stufenweise zu übertragen.
Die Initiale Projektunterlage (LPH1) geht aktuell von folgenden Kosten (brutto) aus:
Bauabschnitt 1 - Dr.H-C-W2 Interim:
KG 300 Baukonstruktion 117.752 €
KG 400 Technische Ausrüstung 667.259 €
Bauabschnitt 2 - Olgastraße 9:
KG 300 Baukonstruktion 1.935.674 €
KG 400 Technische Ausrüstung 829.574 €
Bauabschnitt 3 - Olgastraße 13:
KG 300 Baukonstruktion 12.400.507 €
KG 400 Technische Ausrüstung 5.314.503 €
Geschätzte Gesamtbaukosten Bauabschnitte 1 bis 3: 21.265.269 € brutto
5. Termine
Bauabschnitt 1 - Dr.H-C-W2 Interim
Fertigstellung FPU 17.05.2024
Baubeginn 29.07.2024
Übergabe 13.01.2025
Bauabschnitt 2 - Olgastraße 9
Fertigstellung FPU 29.04.2025
Baubeginn 30.03.2026
Übergabe 28.06.2027
Bauabschnitt 3 - Olgastraße 13
Fertigstellung FPU 17.10.2025
Baubeginn 07.12.2026
Übergabe 24.01.2029
Die Bewerbung hat mit dem vom Auftraggeber vorgegebenen Teilnahmeantrag zu erfolgen. Der Teilnahmeantrag ist unter der in der EU-Bekanntmachung unter Ziffer I.3 aufgeführten Internetadresse herunterladbar.
Die Entscheidung über die Auftragserteilung basiert projektbezogen auf folgenden Kriterien:
60 % Qualifikation und Erfahrung des mit der Ausführung des Auftrags betrauten Personals sowie deren Auslastung und Verfügbarkeit, davon
- Berufserfahrung (40%)
- Fachl. Qualifikation (40%)
- Auslastung und Verfügbarkeit (20%)
30 % Projektabwicklung, davon
- Zu erwartende Leistung und Herangehensweise an die gestellte Aufgabe anhand der Präsentation eines Referenzobjekts (30%)
- Methoden der Terminkontrolle/Kostenkontrolle (20%)
- Methoden der Qualitätssicherung (20%)
- Präsenz vor Ort (30%)
10 % Honorar
Das Angebot mit der niedrigsten geprüften Honorarsumme
erhält die Höchstpunktzahl.
Null Punkte erhält ein Angebot mit dem zweifachen der niedrigsten geprüften Honorarsumme. Alle Angebote darüber erhalten ebenfalls null Punkte. Die Punktebewertung für die dazwischen liegenden Preise erfolgt über eine lineare Interpolation.
Dieses Verfahren wird unter der Vergabenummer 23-16223 durchgeführt. (Bei Rückfragen bitte angeben)