Beschreibung der Beschaffung
Inhalt der vorliegenden Ausschreibung sind die vollständig auszuführenden Rohbauarbeiten innerhalb des Bestandgebäudes sowie des Neubaus im Innenhof. Zu beachten ist, dass im Teilbereich des Ostriegels, im EG und UG der in Betrieb verbleibende Telekom-Bereich liegt.Der Zustand zu Auftragsbeginn ist wie folgt zu beschreiben: Das Bestandsgebäude ist zum Großteil entkernt und ein Teil der Innenhoffassade wurde im Vorfeld abgebrochen. Die zu erhaltenden Bestandsfassaden sind bereits durch vorhergehende Sicherungsmaßnahmen gesichert. Diese Sicherungsmaßnahmen (Stahlkonstruktionen) werden im fortlaufenden Bauprozess dieses Auftrages rückgebaut und sind daher zu Beginn der Rohbaumaßnahmen (Erstellung Decken einschließlich Dachstuhl und Fassadenabfangungen) zu berücksichtigen.
Für die weiteren Rohbaumaßnahmen wird der Bodenaushub im Innenhof um ca. 1,20 m weiter vertieft und in den Bestand fortgeführt. Hierfür ist ein Erd-Aushub und ein Abbau der Sicherheitsbermen mit einem Volumen von ca. 6.260 m3 (zum Großteil bindige und feinkörnige Böden, zum Teil grob- bis gemischtkörnige Auffüllungen) zu leisten. Zu beachten sind vertikale Versprünge der Bausohle aufgrund verschiedener Bodenplattenstärken. Außerdem kann das Aushubmaterial nicht wiederverwendet bzw. zwischengelagert werden, weswegen eine direkte Entsorgung vorzusehen ist. Eine Profilierung der Baugrundsohle hinsichtlich des Einbaus von Leitungen zwecks der Erdsonden ist mit vorzusehen. Im Zuge der restlichen Freischachtung innerhalb des Bestandes müssen Bodenplatten mit einer Gesamtfläche von ca. 1.050 m2 sowie MW- und STB-Wände mit einer Masse von insgesamt 90 m3 rückgebaut und entsorgt werden. Zudem sind im Zuge des Aushubs sowohl unterhalb der an der Baugrube angrenzenden Außenwände als auch innerhalb der Bestandsriegel Unterfangungen in Ortbetonweise auszuführen, sukzessive im Pilgerschrittverfahren.
Im Zuge der Gründungsarbeiten und der Errichtung des Untergeschosses wird die Baurampe rückgebaut und entsorgt. Die Verfüllung der Arbeitsräume beträgt 1.850 m3.
Nach Rückbau der Fassadensicherungen und des Trägerbohlenverbaus werden weitere Erdarbeiten hinsichtlich folgender Maßnahmen im Nachgang erbracht:
Für die Erstellung der Lüftungsschächte im Innenhof ist ein geböschter Aushub von ca. 1.440 m3 sowie eine Verfüllung der Arbeitsräume von ca. 1.060 m3 zu leisten. Für die Gebäudeeinführung an der Viktoriastraße ist ein zusätzlicher Aushub von ca. 200 m3 sowie eine Verfüllung des Arbeitsraumes von ca. 130 m3 zu erbringen. Des Weiteren werden für die Dämmung- und Abdichtungsmaßnahmen der Bestandswände im Untergeschoss Aushub- und Verfüllarbeiten straßenseitig mit einem ungefähren Gesamtvolumen von ca. 690 m3 und mittels Verbau ausgeführt.
Die abzudichtende Wandflächen betragen ca. 600 m2, auf einem Teil dieser Fläche wird eine Perimeterdämmung auf die Bestandskellerwände aufgebracht.
Die Flachgründung des Neubaus sowohl im Innenhof als auch im Nordriegel wird zum erheblichen Großteil mit einer 120 cm starken Bodenplatte und vereinzelt mit Bodenplatten geringerer Plattenstärken aus WU-Beton ausgeführt. Das Gesamtvolumen beträgt ca. 3.450 m3.
Im Bauprozess sind unter anderem Fertigteile einzubauen: 45 St Fertigteil-Treppenläufe mit Laufbreiten von ca. 1,20 m bis ca. 1,99 m und Stufenanzahl von 6 St bis 13 St, 3 St schräg verlaufende Treppenläufe mit Laufbreiten von ca. 2,90 m bis ca. 9,50 m und Stufenanzahl 12 St, Winkelelemente (Sitzstufen) mit Schenkellänge Höhe ca. 0,66 m bis Tiefe ca. 0,90 m, Fertigteilbalken abgetreppt Querschnitt von ca. 0,10 m2 bis ca. 0,33 m2, Schleuderbetonstützen d = 45 cm und insgesamt Laufmeter von ca. 690 m in Teillängen von ca. 2,79 m bis ca. 17,18 m und Filigranplatten Breite ca. 1,50 m insgesamte Fläche ca. 328 m2.
Die Decken in diesem Bauvorhaben werden größtenteils aus Holzbeton-Verbunddecken hergestellt, welche zu 95% als Holz-Beton-Verbund-Deckenbauteil Fertigteil im Werk gefertigt und zu 5% als Brettstapeldecke mit Ortbeton ausgeführt werden. In den Arbeiten der HBV Decke sind sowohl die Auflagerung der Decke, Anschluss ans Bestandsmauerwerk sowie der Anschluss an die Deltabeam Verbundträger zu berücksichtigen. Insgesamt beträgt die Fläche der HBV Decken ca. 7.850 m2 und die Länge der Deltabeam Verbundträger 1.122 m. Bei der Ausführung ist darauf zu achten, dass auf die HBV-Decken keine großen Punktlasten abgetragen werden, somit sind Durchstützgerüste vorzusehen um die darüberliegenden Lasten abzutragen. Zur Herstellung von Ortbetondecken und -balken mit Höhen >3,5m sind die erforderlichen Traggerüste Bemessungsklasse >A zu bemessen und nachzuweisen. Weiterhin werden an den Fassaden einzelne Arbeitsplattformen und -gerüste errichtet um die Fassadenabfangung einbauen zu können und um obenliegende Arbeiten ausführen zu können. Es sind mehrere Stahlbaukonstruktionen zu errichten. Auf den Bestandsriegeln wird ein Teil des Satteldachs aus ca. 33,30 t Stahl ausgeführt, die Stahlkonstruktion Pergola Skydeck beträgt ca. 9 t, zudem sind Träger unterschiedlicher Profile einzubauen. Zum anderen wird die Decke über der Telekom mit einer Stahlkonstruktion abgefangen mit insgesamt ca. 18 t. Im Neubau ist ein neues Vordach vorgesehen welches aus ca. 2 t Stahl besteht.
Bei den Zimmererarbeiten wird ein neuer Dachstuhl (Satteldach mit mehreren Gauben) hergestellt. Hierfür sind ca. 80 m³ Holz zu verbauen. Zudem wird über der Technikzentrale eine spezielle Drempelkonstruktion hergestellt, welche als oberes Auflager für die Sparren dient.
Abschließend des Neubaus im Innenhof ist ein terrassiertes Dach aus Stahlbeton vorzusehen, welches ein Gesamtvolumen von ca. 824 m3 auf einer Fläche von ca. 2.440 m2 hat
Erschwerende Umstände sind beim Austausch der Decke über EG - Telekombereich - gegeben. Der Telekom-Bereich ist während der gesamten Baumaßnahme in Betrieb. Seitens der Telekom wird eine im Raum erstellte Schutzdachkonstruktion vorgesehen, dennoch ist in diesem Bereich erhöhte Sorgfalt erforderlich.