Beschreibung der Beschaffung
Auftragsgegenstand: Allgemeines zur Baumaßnahme / zum Projekt
(Beschreibung der Baumaßnahme / des Projektes)
Die Bundesstraße 38 verbindet das Rheintal über das Ried und die Bergstraße mit dem mittleren Odenwald. Sie vernetzt das baden-württembergische Mittelzentrum Weinheim mit den auf hessischem Gebiet liegenden Weschnitztal-Gemeinden Birkenau, Reisen, Mörlenbach, Rimbach, Fürth, den Gemeinden Reichelsheim, Reinheim und dem Oberzentrum Darmstadt. Die B 38 dient dem weiträumigen
regionalen und überregionalen Ziel und Quellverkehr dieser Region.
Die neue B 38 - Trasse der OU Mörlenbach beginnt im Süden an der im Jahre 1999 für den Verkehr freigegebenen B 38 Ortsumgehung Birkenau - Reisen. Nordöstlich der vorhandenen Anschlussstelle Reisen, schwenkt Sie leicht in kurze Dammlage in Richtung Westen ab, um die nötige Entwicklungslänge für die Anschlussstelle Mörlenbach Süd zu bekommen. Im weiteren Verlauf quert sie das Reisener Tal (B
38 alt, die Weschnitz, Mumbach, einen Rad- und Wirtschaftsweg und die Weschnitztalbahn) südlich einer Kläranlage mit Hilfe der ca. 400 m langen Talbrücke Reisen. Nach einer ca. 350 m langen Damm- und Einschnittsstrecke, führt der Trassenverlauf weiter durch den ca. 380 m langen Tunnel Berkersklamm in nördliche Richtung mit anschließender ca. 800 m langen offenen Streckenführung in den Bereichen "Vohberg" und "Tannenbuckel", wobei sie die Panoramastrasse unterführt und die stillgelegte Überwaldbahn mit einem ca. 20 m langem Brückenbauwerk überspannt.
Nach Querung des Weiherer-Tals mit der ca. 300 m langen Talbrücke Mörlenbach im Bereich des vorhandenen Rückhaltebeckens führt die Trasse etwa 200 m durch offene Damm- und Einschnittsstrecke an der Anschlussstelle (Anschlussohr) Mörlenbach Ost vorbei, zum südlichen Tunnelportal des Tunnels "Kisselhöhe".
Von dort führt die OU weiter durch den ca. 500 m langen Tunnel im Bereich der "Kisselhöhe" zwischen der Wohnsiedlung "Frohnacker" und dem Naturschutzgebiet "In der Erbach". Im Anschluss schwenkt die Strecke in einer ca. 500 m langen leichten Einschnittslage westlich des "Ulrichsberg" mit einem Rechtsbogen noch vor dem vorhanden Knotenpunkt B 38/K 9 bei Groß Breitenbach in die vorhandene B 38 in Richtung Rimbach/Fürth ein. Die Anschlussstelle Mörlenbach befindet sich etwa 200
m südlich der Einmündung K 9 in die B 38.
Die Neubaustrecke der OU Mörlenbach von der Anschlussstelle Süd bis zur Anschlussstelle Nord beträgt 3,872 km. Hinzu kommen folgende, auszubauende bzw. zu verlegende Straßen auf einer Gesamtlänge von ca. 1,030 km:
• AS Mörlenbach Süd ca. 100 m
• AS Mörlenbach Ost
Rampe L 3120/B 38 neu ca. 170 m
L 3120 ein schließlich Kreisverkehrsanlage ca. 250 m
• Anschlussstelle Nord ca. 140 m
• Panoramastraße
Siehe hierzu auch Übersichtslageplan
Der Neubau der OU Mörlenbach setzt sich aus folgenden Einzelmaßnahmen zusammen:
• Baustraße von der B 38 südlich von Mörlenbach bis zur Panoramastrasse
• Kreisverkehr an L 3120 einschließlich Behandlungsanlage Schleifacker
• ÜF Panoramastraße
• Wirtschaftsweg
• UF Überwaldbahn
• Talbrücke Reisen
• Talbrücke Mörlenbach
• Tunnel Berkersklamm
• Tunnel Kisselhöhe
• Streckenbau mit den Anschlüssen Süd und Nord
• Landschaftspflegerische Maßnahmen
• Leitungsumverlegungen
Randbedingungen und Zwangspunkte
(Auflistung und Beschreibung der wesentlichen Planungsparameter und Projektbesonderheiten)
Die Ortsumgehung Mörlenbach wurde mit Beschluss vom 12.01.2014 planfestgestellt.
Aufgrund der Auflagen für den Naturschutz sind die Flächen für die Baustelleneinrichtung, die Betretungsflächen und die Zufahrten zur Baustelle eingeschränkt. Weiterhin ist der Transport von großen Baufahrzeugen, Kränen und der Stahlverbundfertigteile zur Baustelle wegen der stellenweise beengten Platzverhältnisse (Ortsdurchfahrten und Straßen im untergeordneten Netz) begrenzt (Siehe hierzu auch Plan).
Nach Fertigstellung der Baustraße von der B 38 bis zur Panoramastraße, wird diese durch Baufahrzeuge der unterschiedlichen Auftragnehmern (Talbrücke Reisem, Tunnel Berkersklamm und Streckenbau) genutzt werden.
Die Zufahrt von dem bereits gebauten Kreisverkehrsplatz an der L 3120 wird von den Baufahrzeugen der unterschiedlichen Auftragnehmern (Tunnel Kisselhöhe, Talbrücke Mörlenbach und Streckenbau) genutzt werden.
Beim Bau der Großbauwerke kann es zu gegenseitigen Behinderungungen durch Schwertransporte und mobilen Kranwagen kommen. Auch wenn der Streckenbau einsetzt, befinden sich die Großbauwerke noch im Bau und es kann weiter zu einem gestörten Bauablauf kommen.
Da es hier zu Reibungspunkten und Bauverzögerungen kommen könnte, ist eine Abstimmung de einzelnen Maßnahmen untereinander unabdingbar.
Beschreibung der zu erbringenden Leistungen
(Auflistung und Beschreibung der wesentlichen Leistungen. Bei HOAI-Leistungen: Angabe der Objekte, Leistungsbilder und Leistungsphasen.)
Gegenstand dieses Auftrages sind aus den folgenden Leistungen:
- Fortlaufende Überwachung der Gesamtmaßnahme unter baubetrieblichen Gesichtspunkten
- Baubetriebliche Bewertung von Behinderungsanzeigen der Baufirmen
- Baubetriebliche Bewertung von Nachtragsforderungen der Baufirmen
- Die Leistung umfasst die Abstimmung der einzelnen Maßnahmen untereinander, im Rahmen der Gesamtbaumaßnahme.
Die Gesamtbaumaßnahme B 38 Ortsumgehung Mörlenbach gliedert sich in folgende Teilprojekte bzw. Einzelmaßnahmen und soll in den dargestellten Zeiträumen hergestellt werden:
• Baustraße von B 38 südl. Mörlenbach bis Panoramastr. Juli 2023 - April 2024
• Arbeiten Landespflege (mehrere Einzelprojekte) März 2020 - Dez 2027
• Kreisverkehrsplatz L3120 mit einem Absetzbecken Okt. 2020 - Mai 2022
• BW ÜF Panoramastraße (6418 975) mit Dammbau Febr. 2021 - Nov. 2021
• Wirtschaftsweg zur Panoramastraße Mai 2021 - Sept. 2021
• BW UF Überwaldbahn (6418 976) im Bau bis Juni 2024
• BW Talbrücke Reisen (6418 973) mit Baustraße Okt. 2024 - Dez. 2027
• BW Talbrücke Mörlenbach (6418 977) Nov 2024 - Aug. 2026
• Streckenbau BA bis BE (7 Einzelprojekte) Febr. 2026 - Jan. 2028
• Tunnel Berkersklamm (6418 974) Aug. 2024 - Juni 2027
• Tunnel Kisselhöhe (6318 819) Aug. 2024 - Sept 2027
• Straßenausstattung BA bis BE Jan. 2026 - Jan 2028
- Vorbereitende Arbeiten
Sichtung der Unterlagen (Einarbeitung in die Unterlagen)
Sämtlicher Aufwand zur Einarbeitung in den Projektstand. Sichtung, Prüfung und Bewertung aller Unterlagen und Anfertigung einer Stellungnahme für den AG über den aktuellen Projektstand.
Einschließlich Erstellung einer Bewertung / Beurteilung zu den baubetrieblichen Risiken, die sich aus dem Projektbedingungen ergeben.
- Baubetriebliche Begleitung während der Bauphase
Koordination, Steuerung und Auswertung der bauüberwachenden Büros Die Bauüberwachung der verschiedenen Bauverträge (Einzelmaßnahmen), die zum Gesamtvorhaben "OU Mörlenbach" gehören und zum Teil zeitgleich stattfinden, werden von unterschiedlichen Ingenieurbüros wahrgenommen, die vom AG separat beauftragt werden.
Die folgenden wesentlichen Aufgaben gehören auch zum Leistungsumfang des AN:
> Steuern und koordinieren der verschiedenen Bauüberwachungsbüros, hierzu hat der AN die Baubesprechungsprotokolle der Einzelmaßnahmen auszuwerten und sich auf diese Weise einen kontinuierlichen Überblick über den Stand des Gesamtvorhabens zu verschaffen.
> Die Bauzeitenpläne der verschiedenen Einzelmaßnahmen sind zu einem Gesamtterminplan
zusammenzuführen. Der Gesamtterminplan ist kontinuierlich und über die Dauer des Gesamtvorhabens fortzuschreiben. Aus dem Gesamttermin muss sich der kritische Pfad für das Gesamtvorhaben ergeben.
> Die Abhängigkeiten und Wechselwirkungen, die sich aus dem Zusammenwirken der Einzelmaßnahmen ergeben, sind zu ermitteln und im Plan darzustellen. Diese Konfliktanalyse ist über die Dauer des Gesamtvorhabens zu erbringen. Im Gesamtplan sind die baubetrieblichen Einflüsse und Zwänge, die sich aus dem Zusammenspiel der Einzelmaßnahmen ergeben, für das Gesamtvorhaben aber auch für jede
Einzelmaßnahme herauszuarbeiten und darzustellen.
> Sofern sich baubetriebliche Störungen in einer Einzelmaßnahme ergeben bzw. absehbar sind, die durch eine parallellaufende Einzelmaßnahme verursacht werden, sind diese zu dokumentieren. Dem AG sind Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen, wie diese Störungen beseitigt werden können.
> Alle Leistungen sind zu dokumentieren.
> Ziel der Baubetrieblichen Begleitung während der Bauphase ist, frühzeitig baubetriebliche Störungen (wenn möglich vor deren Entstehen) zu lokalisieren und so rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten, um Behinderungen und Unterbrechungen (Stillstände) im Baugeschehen zu vermeiden.
- Baubetriebliche Bewertungen zu Behinderungsanzeigen und Nachträgen
Prüfung und Bewertung der vom AN-Bau vorgelegten Unterlagen zu Behinderungsanzeigen und Nachträgen zum geänderten Bauablauf (wegen Behinderung und Leistungsänderungen) in Bezug auf Auswirkungen des geänderten Bauablaufs auf die Vertragsfrist sowie der Mehrkostenforderungen des AN
Bau durch den gestörten Bauablauf.