Beschreibung der Beschaffung
Das Deutsche Schauspielhaus Hamburg galt seinerzeit mit 1.200 Plätzen als das größte Sprechtheater Deutschlands und blickt mittlerweile auf eine über 100-jährige bewegte Geschichte zurück. Entstanden nach den Plänen der Wiener Theater-Architekten Hellmer und Fellner, fand die feierliche Eröffnung am 15. September 1900 statt.
Der Haupteingang zum Schauspielhaus befindet sich an der Kirchenallee gegenüber vom Hauptbahnhof. Der Personal- und Bühneneingang erfolgt über die Elmenreichstraße.
Seit der Eröffnung im Jahre 1900 wurden bis heute zahlreiche Anbauten, Erweiterungen, Um-bauten und Sanierungsmaßnahmen vorgenommen. Der Gesamtkomplex besteht momentan aus 12 Bauteilen / Baukörpern mit unterschiedlichen Nutzungen und Funktionen.
Die im weiteren beschriebenen Maßnahmen umfassen Planungsleistungen für die Baukörper
- BT 01 Borgesch Vorderhaus (Verwaltung)
- BT 02 Borgesch / Hinterhaus
- BT 03.2 Vorderhaus (Haupteingang/Foyer)
- BT 03.1 Haupthaus (Zuschauerraum)
- BT 04 Bühnenhaus
Nach umfassenden Bestandsuntersuchungen zur Einführung des Mieter-Vermieter Modell (MVM) und ersten Nutzerbedarfskonzepten, ist perspektivisch eine Gesamtsanierung des Deutschen Schauspielhaus angestrebt. Im Vorgriff hierauf sind nunmehr bauliche und spielbetriebs-relevante Maßnahmen vorausgewählt und zur Umsetzung innerhalb der regulären, bzw. ggfls. zu verlängernden Sommerspielzeitpausen empfohlen.
Ein maßgeblicher Teil der nun bevorstehenden Planungen betrifft u.a. die Instandsetzung und Erneuerung der technischen Gebäudeausrüstung zum Erhalt der Betriebs-, und Spielbetriebssicherheit. Die zu erbringenden Leistungen umfassen die Bereiche der Bühnenmaschinerie und Bühnentechnik, der Bühnenbeleuchtung und Medientechnik.
Das Deutsche Schauspielhaus ist in die Denkmalliste der Hansestadt Hamburg eingetragen.
Allgemein
Die technische Ausrüstung des Deutschen Schauspielhaus ist den jeweiligen Ausbauabschnitten und Nutzungsanforderungen entsprechend in das Gebäude „hineingewachsen“. Überlagernde Installationen sind, insbesondere im Untergeschoß, regelhaft.
Zielsetzung
Um seiner Rolle als wichtiges, modernes und zukunftsweisendes Theater - und Produktionshaus auch perspektivisch nachkommen zu können und den sich entwickelnden Anforderungen des Spielbetriebs weiterhin gerecht zu werden, sollen mit dem Bewusstsein für die bauliche, künstlerische und architektonische Geschichte notwendige und zeitgemäße Modernisierungen- und Instandsetzungen im Deutschen Schauspielhaus geplant und umgesetzt werden.
Sämtliche Maßnahmen stehen hierbei unter dem Kontext eines Vorgriffes auf den Hauptsanierungsgedanken und sind mit entsprechender Planungstiefe und Planungskoordination zu führen.
Maßgabe ist hierbei die Bündelung von Maßnahmenpaketen zur baulichen Umsetzung in den üblichen, bzw. nach Erfordernis zu erweiternden Sommerspielzeitpausen, bis voraussichtlich in das Jahr 2027. Die Priorisierung und planungsübergreifende Bündelung von Maßnahmen, hinsichtlich Ausführungszeiten und spielbetriebsrelevanten Abhängigkeiten, ist wesentlich für die zu empfehlenden Sanierungsabschnitte. Bestandteil der Planungsaufgabe ist überdies die übergreifende Koordination mit den Maßnahmen aus Hochbau und technischer Gebäudeausrüstung. In diesen Disziplinen werden über die nächsten Spielzeitpausen Maßnahmen in einer Größenordnung von ca. 12,0 mio. umgesetzt. Insbesondere ist mit Beginn der Sommerspielzeitpause, also im Zeitraum der Bauausführung, von einem erhöhten Koordinierungsaufwand auszugehen. Gleichfalls ist das Fördermittelmanagement für die beplanten Anlagen-gruppen entsprechend vollumfänglich mit zu berücksichtigen und zu bearbeiten.
Im Ergebnis dient jede Spielzeitpause als wichtiger Baustein und messbarer Vorgriff zur Erreichung des Hauptsanierungsziels.
Leistungsbeschreibung
In diesem Verfahren werden die Planungsleistungen für die technische Gebäudeausrüstung (Theater-/ Bühnentechnische Planung) LPH 1-3, bzw. in den Stufen aufbauend und jeweils zu beauftragenden, LP 4-6, LP 7-8, LP 9 im Hinblick auf die beschriebenen Anlagengruppen 1-8 ausgeschrieben.
Der Leistungsumfang (sogl.), ermittelt aus der durchgeführten Gebäudebestandsanalyse, bzw. dem erstellten Nutzerbedarfskonzept, umfasst diverse Erneuerungs- Modernisierungs-, und Instandsetzungsarbeiten auf Grundlage der bewerteten Dringlichkeit.
Bühnenmaschinerie, Bühnentechnik
- Instandsetzung der Drehbühne (Erneuerung der Untermaschinerie, Personenversenkung
- Erneuerung der Lager und Antriebe der Drehscheibe
- Erneuerung Drehübertrager
- Erneuerung der Steuerungsanlage Bühnenmaschinerie mit Pulten, Servern, Achsrechner, Frequenzumrichter usw.
- Komplettierung der Züge im Bühnenturm (14 Prospektzüge)
- Mobiles Zugsystem
- Alterbedingte Erneuerung des Bühnenbodens
- Erneuerung und akustische Entkopplung des Bodens der Hinterbühne
- Seitliche Sicherung der Portalbrücke (Optimierung Arbeitsschutz)
- Erneuerung der Leitern der Portaltürme (Optimierung Arbeitsschutz)
- Erneuerung von Kettenzügen auf der Hinterbühne
- Erneuerung des Kronleuchterzug
Bühnenbeleuchtung
- Erneuerung der Dimmeranlagen der szen. Beleuchtung inkl. der Unterverteilungen
- Höhersetzung der Kabelzughilfen der Bühnenbeleuchtung
- Neue Federtrommeln für die Vorbühnenzüge
- Erneuerung des Arbeitslichtes auf der Hinterbühne
Medientechnik
- Erneuerung der mobilen Projektoren
- Festinstallation Motorleinwand und Beamer
- Projektierung PTZ Domkamera
- Erneuerung Intercom
- Erneuerung ELA Anlage, Mithör- und Mitsehanlage
- Inspizientenanlage (Großes Haus)
- Mischpulte zzgl. Audiozubehör
- Sanierung Infrastruktur Video-Netzwerk, Anschlußkästen
- Multinormversätze, Multinormkreuzschienen
- Blaulicht in den Arbeitsbereichen, Galerien