Beschreibung der Beschaffung
Das Klinikum Fulda (kurz: FD) plant, eine neue Datenplattform (kurz: DP) zu beschaffen. Die DP kann als Bestandteil einer zentralen Interoperabilitätsplattform angesehen werden und wird in der Form ein Novum am KFD sein. Mit der neuen DP werden folgende Ziele verfolgt:
+ Implementierung eines zentralen Systems zur Informationsbereitstellung von sämtlichen relevanten Quellen des KFD und allen assoziierten Einrichtungen (MVZ Osthessen, Klinikum Gersfeld, Kooperierende Krankenhäuser in der Region) sowie externer Dienste (wie bspw. die TI). Gewährleistung der Durchsuchbarkeit, der Auffindbarkeit und der Möglichkeit zum Anzeigen sämtlicher vorhandener Informationen an einer zentralen Stelle, reguliert durch ein entsprechendes Berechtigungskonzept.
+ Schaffung einer qualitativen hochwertigen Datenlage durch syntaktische und semantische Codierung/Interoperabilität.
+ Bereitstellung eines (oder mehrerer) IHE XDS konformen Repositories und Registries zur Speicherung und Registrierung sämtlicher klinischer Informationen mit Behandlungskontext.
+ Sicherstellung einer einheitlichen einrichtungsübergreifenden Eindeutigkeit von Patienten-IDs (Master Patient Index).
+ Zukunftsorientiertes Ausrichten durch Nutzung moderner Übertragungsstandards und Schnittstellen (bspw. HL7 FHIR). Gleichermaßen Gewährleisten von Abwärtskompatibilität der Systeme zur lückenlosen Integration von Bestandssystemen.
+ Bereitstellung eines Front Ends zur performanten, intuitiven, vollständigen und fehlerfreien Informationsbereitstellung für das klinische Behandlungsteam in Form von einer zentralen App (=universeller Viewer).
+ Unterstützung sämtlicher klinisch relevanter Informationsobjekte durch den universellen Viewer, welcher den Anforderungen einer modernen App, einer HTML5-basierten, responsiven Weboberfläche und/oder einem klassischen MS-Windows Client, der über Citrix auf mobilen Endgeräten bereitgestellt werden kann, genügen muss.
+ Nutzung des Systems zur mediko-legalen Langzeitarchivierung für ausgewählte Informationsobjekte.
Zur Implementierung der Datenplattform ist folgender Projektumfang vorgesehen:
+ Die zu beschaffende Lösung soll klinikweit und in ausgewählten Geschäftsstellen für das gesamte klinische Behandlungsteam nutzbar sein.
+ Eine technische Unterstützung durch das zu beschaffende Systeme von bestehenden oder im Rahmen der Projekte neu gestalteten Prozesse ist umgesetzt.
+ Das Projekt ist beendet, sobald alle ausgewählten Anwendungssysteme entsprechend den Anforderungen an das System angeschlossen sind sowie die Lösung von dem vorgesehenen Anwenderkreis regelhaft und vornehmlich für den designierten Zweck genutzt wird.
+ Der Echtbetrieb der neuen DP soll spätestens im Q4/2024 starten.
Die erforderlichen Lieferungen und Leistungen zur Einführung des Gesamtsystems DP werden als Werkvertrag (EVB-IT Systemvertrag) ausgeschrieben. Der Werkvertrag beinhaltet neben allen erforderlichen Dienstleistungen zur Erstellung des Gesamtsystems DP auch die zugehörigen Systemserviceleistungen nach der Inbetriebnahme. Die Mindestlaufzeit des Systemservice soll fünf Jahre betragen und seitens des AG mindestens einmal um zwei Jahre verlängert werden können.
Das Projekt wird zum Großteil durch KHZG-Fördergelder (KHZG = Krankenhauszukunftsgesetz) finanziert, entsprechend sind alle aus der Förderrichtlinie resultierenden Anforderungen mit zu erfüllen.