Beschreibung der Beschaffung
Der zu vergebende Auftrag betrifft Planungs- und Bauleistungen für den Ersatzneubau einer Gemeinschaftsgrundschule an der Vennhauser Allee 160-162 in Düsseldorf. Der Auftragnehmer muss den Ersatzneubau der Schulgebäude und der Sporthalle und die Außenanlagen errichten. Der Rückbau der bestehenden Schulgebäude gehört ebenfalls zum Leistungsumfang.
- Neubau Schulnutzung: 4.160 m² BGF
- Neubau Sporthalle: 863 m² BGF
- Summe: 5.023 m² BGF
Die Fertigstellung des Neubaus ist zu einer vertraglichen Zwischenfrist zu erbringen, um den geplanten Umzug einhalten zu können. Der Auftrag wird an einen Generalunternehmer vergeben, der auch die Planung ab Lph 5 übernimmt. Die Kücheneinrichtung gehört zu den Leistungen des Generalunternehmers. Vorlaufende
Baumfällungen und der Rückbau der Bestandsturnhalle werden bauseits ausgeführt.
Die bestehende Städtische Gemeinschaftsgrundschule an der Vennhauser Allee 160-162 wurde in den Jahren 1972/1973 als Stahlskelettbau errichtet. Das damals auf dem 10.866 m² großen Grundstück errichtete Ensemble besteht aus fünf Gebäuden: zwei zweigeschossige Schultrakte, einer Turnhalle und zwei eingeschossige Baukörper für die Verwaltung/Lehrerräume und einem Hausmeisterbungalow.
Die Planung sieht zunächst einen Abriss der vorhandenen Turnhalle vor. Das Grundstück wird für den Baubetrieb hälftig abgetrennt. Auf der freien Fläche wird der Neubau des Schulgebäudes und der Sporthalle errichtet. Der Unterricht in den Klassenräumen der mehrgeschossigen Bestandsbaukörper wird während der
Neubaumaßnahme fortgesetzt.
Das Grundstück wird über die bestehende Infrastruktur der Vennhauser Allee erschlossen. Die Zufahrten werden ebenfalls über die vorgenannte Straße realisiert. Im Bereich südlich des Neubaus wird ein Parkplatz gem. Stellplatzverordnung mit 18 PKW-Stellplätzen und 80 überdachten Fahrradstellplätzen angelegt. Die bestehende Feuerwehrzufahrt bleibt wie vorhanden erhalten.
Der Neubau wird teilweise dreigeschossig konzipiert und bildet eine klare kubische U-Form ab. Den Auftakt an der Vennhauser Allee bildet die Einfeldturnhalle mit ihren Nebenräumen und geht in den dreigeschossigen Schultrakt über.
Der zentrale Hauptzugang befindet sich auf der westlichen Gebäudeseite und wird über den Schulhof erschlossen. Hieran schließen direkt die Gemeinschaftsbereiche wie Foyer, Differenzierungsräume und Mensa, sowie die Verwaltung an. Im EG finden weitere Nutzungen wie Lager- und Nebenräume, Küche Platz. Zwei Fluchttreppenhäuser dienen der internen Erschließung. Die im Haupteingang/Foyer angegliederte Treppe erhält zudem einen Aufzug (Kabinengröße 1.10m x 1,40m), der alle Etagen des Gebäudes andient. Sämtliche Räume des Gebäudes sind damit barrierefrei erschlossen. Die allgemeinen Unterrichtsbereiche sowie die Fachräume
liegen in den Obergeschossen. Sie sind mit Ausnahme einiger Fachräume als Cluster organisiert, in dem sich je vier Klassenräume, eine gemeinsame offene Lernzone und der OGS-Bereich befinden. Die Küche im Erdgeschoss ist nach dem Cook & Chill Prinzip für ca. 80 Essen / Schicht ausgelegt. Die Anlieferung erfolgt direkt über einen separaten Zugang an der Ostseite. Die im Süden angeordneten Stellplätze für PKW und Fahrräder stehen der Schul- und Sporthallennutzung gleichermaßen zur Verfügung. Die Sporthalle steht auch außerschulischen Nutzungen (Sportvereine) zur Verfügung.
Der neu gestaltete Außenbereich besticht durch seine Vielseitigkeit beim spielerischen Lernen in Kombination mit einer Durchgrünung des Raumes. Dabei wird besonders darauf geachtet, den Anteil von Grünflächen im Verhältnis zur versiegelten Fläche möglichst groß zu halten. Es ergeben sich interessante, kreative und unterschiedliche Funktions- und Nutzungsbereiche sowie individuelle Spielräume. Es entsteht ein großzügiger, gesamtheitlich konzeptionierter "grüner Schulhof" mit differenzierten Teilräumen. Im Außenbereich werden ausreichend Aufenthaltsmöglichkeiten mit fest installierten Sitz- oder Liegemöglichkeiten in Form von Betonsitzbänken mit Holzauflage angeboten.
Funktionale Kernbeschreibung:
Eine DGNB-Zertifizierung (Mindeststandard GOLD) wird angestrebt.
Die gesamte erforderliche Wärmeenergie für die Heizungs- und Brauchwasserversorgung wird regenerativ erzeugt, vorrangig durch den von der Photovoltaikanlage erzeugten regenerativen Strom mit 124 kWp und der Umweltwärme (LuftWasser-Wärmepumpenanlage).
Die Lüftungsanlage wird mit Wärmerückgewinnung ausgestattet.
Die Beleuchtung wird ausnahmslos mit LED-Technik und Präsenzmeldern realisiert. Klassen, Büros und Fachräume erhalten zudem eine tageslichtabhängige Beleuchtungsregelung.
Die Planung sieht einen weitgehenden Verzicht auf organische Dämmung (Polystyrol etc.) zu Gunsten mineralischer Dämmmaterialien in Wand und Dach vor.
Sämtliche Dachflächen - außer in Bereichen der Technikaufbauten - werden extensiv begrünt. Auf der Dachfläche zwischen Sporthalle und Schulgebäude entsteht ein Biodiversitätsdach.
Auf dem Gelände werden die bestehenden Gehölze durch die Einfassung in Grünflächen integriert. Ein möglichst niedriger Versiegelungsgrad sorgt für ein angenehmes Mikroklima und reduziert den Hitzeinseleffekt.
Für die Realisierung des Schulgebäudes werden 13 satzungsgeschützte Bäume im Bereich des Baufeldes bauseits gefällt. Diese werden durch Neupflanzungen auf dem Grundstück kompensiert.
Eine Vorrichtung für die Nachrüstung von Ladestationen für E-Bikes und E-Autos ist vorgesehen.
In dem zu schließenden Vertrag sind drei Beauftragungsstufen vorgesehen:
1: Ersatzneubaugebäude
2: Rückbau Gebäude
3: Außenanlagen
Zunächst ist nur die erste Beauftragungsstufe (Ersatzneubau) vorgesehen. Dabei besteht kein Anspruch auf Abruf der zweiten (Rückbau) und dritten (Außenanlagen) Beauftragungsstufe.