Liste und kurze Beschreibung der Auswahlkriterien
Eigenerklärung des Bieters über die durchschnittliche jährliche Anzahl seiner Beschäftigten (festangestellte Vollzeitmitarbeiter insgesamt und bezogen auf das auftragsgegenständliche Geschäftsfeld (im zuletzt genannten Bereich unter Nennung der Anzahl der Fachkräfte, die über eine Qualifikation mit Hochschul- oder Fachhochschulabschluss aus dem Bereich Ingenieurwesen und/oder Naturwissenschaften verfügen) jeweils in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren. Der Bieter muss in jedem der letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahre mindestens 5 Vollzeitkräfte dauerhaft beschäftigt haben. Als Vollzeitstelle wird eine Stelle mit wöchentlicher Arbeitszeit von mindestens 35 Stunden anerkannt, Teilzeitstellen sind entsprechend umzurechnen. Von diesen Vollzeitkräften müssen in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren mindestens 3 Fachkräfte mit der Qualifikation eines Hochschul- oder Fachhochschulabschlusses aus dem Bereich Ingenieurwesen und/oder Naturwissenschaften beschäftigt worden sein (die Erklärung erfolgt auf dem Formblatt 2 des Bieterbogens in Anlage 3.1.
Die in der Ausschreibung gegenständlichen Leistungen erfordern fachgebietsübergreifende Erfahrungen in den folgenden Bereichen:
1. Fachliches Management und Projektbearbeitungen mit direktem fachlichem Bezug zur Altlastenbearbeitung (Planung oder Begleitung von Sanierungsmaßnahmen).
2. Projektcontrolling mit einem vergleichbaren Koordinationsaufwand, Umfang und Komplexität und vergleichbarem fachlichen Inhalt und Anspruch (Altlastensanierung) - Vergleichbarer Koordinationsaufwand, Umfang und Komplexität ist gegeben, wenn das Projektcontrolling von Großstandorten (bspw. ökologischen Großprojekten) nachgewiesen wird. Großstandorte sind charakterisiert durch die Anzahl der Grundstückseigentümer oder Grundstücksnutzer (mehr als drei) sowie die diverse historische Nutzung. Beispiele sind Gasereien, Schwelereien, Zink-, Stahl-, Kupferhütten, Standorte der Pestizidherstellung, Farbindustrie, Herstellung chemische Ausgangsstoffe oder weitere Standorte aus dem Bereich Chemie- und Verhüttung. Entscheidend sind hier die unterschiedlichen, charakteristischen Schadstoffprofile (mindestens drei unterschiedliche Produktionsstandorte). Vergleichbarer fachlicher Inhalt und Anspruch ist gegeben, wenn Projekte betreut wurden, die die Planung und / oder Begleitung von Altlastensanierungsmaßnahmen der Großstandorte zum Inhalt hatten.
3. Aufbau oder Weiterentwicklung von hydrogeologischen Struktur- und/oder Grundwasserströmungs- / Schadstofftransportmodellen mit vergleichbarem Umfang und Komplexität. Vergleichbarer Umfang und Komplexität ist gegeben, wenn das betreffende Modell
a. mindestens 50 Stützpunkte / Grundwassermessstellen umfasst, die zur Kalibrierung genutzt werden oder wurden,
b. neben der instationären Grundwasserneubildung noch eine weitere instationäre hydraulische Randbedingung (z. B. Brunnen, Vorflut) umfasst,
c. einen instationär modellierten Zeitraum von mind. 1 zusammenhängendem Jahr betrachtet und
d. bei noch nicht abgeschlossenen Projektreferenzen muss mindestens der Aufbau oder die Weiterentwicklung des Modells einschließlich der Modellkalibrierung abgeschlossen sein und es muss mindestens eine Anwendung des kalibrierten Modells durchgeführt und dokumentiert worden sein.
4. Betreuung von laufend vorzuhaltenden Grundwasserströmungs- / Schadstofftransportmodellen mit vergleichbarem Umfang und Komplexität (vergleichbar gemäß der Kriterien in 3. a - d). Bereithaltung für Anwendungen. Die Betreuung beinhaltet die regelmäßige Fortschreibung aller Randbedingungen sowie die regelmäßige Aktualisierung der Modellsoftware.
5. Fachliche Prüfung von Bodenschutzvorgängen (insb. Bauanträge, Anträge gem. BImSchG, wasserrechtl. Anträge, u. Ä.), Unterstützung von Behörden bei der Erarbeitung fachlicher Stellungnahmen im Rahmen von TÖB-Beteiligungen. Die Bodenschutzvorgänge müssen einen Bezug zu Altstandorten, Altablagerungen und / oder schädlichen Bodenveränderungen sowie komplexe hydraulische Rahmenbedingungen aufweisen. Komplexe hydraulische Rahmenbedingungen liegen vor bei Grundwasserschwankungen mit Einfluss auf die Schadstoffverlagerungen im Grundwasser, erheblicher Beeinträchtigung der Vorflut oder besonderer Relevanz des Wirkungspfades Boden-Grundwasser).
Die o. g. Kriterien werden im Folgenden als Erfahrungsbereiche bezeichnet.
Der Bieter muss unter Verwendung des Formblatts 3 des Bieterbogens in Anlage 3.1 mindestens drei Referenzen über die Erbringung von Leistungen aus den vorbezeichneten Erfahrungsbereichen nachweisen.
Die Referenzen dürfen nicht früher als 01.03.2018 beendet worden sein. Noch nicht abgeschlossene Projekte werden nur gewertet, wenn die Bearbeitungszeit mindestens 6 Monate beträgt. Ausgenommen sind die Referenzen für die Erfahrungsbereiche 3 und 4. Diese dürfen nicht früher als 01.03.2013 beendet worden sein.