Beschreibung der Beschaffung
Anlass und Gegenstand des Verfahrens:
Die Greutschule Aalen ist eine der größten selbstständigen Grundschulen im Ostalbkreis.
In der Schule werden rund 375 Kinder unterrichtet, die Klassenstufen 1 bis 4 sind vierzügig ausgebaut.
Bereits im Schuljahr 2011/2012 wurde die Greutschule eine Ganztagesschule im Schulversuch. Mit
Beginn des Schuljahres 2016/2017 wurde die Greutschule in einen Ganztagesbetrieb nach §4a SchG
überführt. Seither befindet sich die Schule in einem 3-Tages-Modell mit jeweils 7 Stunden
Schulbetrieb. Neben dem schulischen Ganztag hat die Stadtverwaltung mit der Einrichtung von
Betreuungsbausteinen ein umfassendes Betreuungsangebot geschaffen. Hier ist seit Einrichtung des
Angebotes eine steigende Inanspruchnahme durch Familien erkennbar. Derzeit nehmen dies in
Summe deutlich mehr als 80% der Sorgeberechtigten wahr.
Schon heute kommt die Greutschule an räumliche Kapazitätsgrenzen.
Im aktuellen Schuljahr 2022/ 2023 sind, Stand 06.10.2022, insgesamt 270 Kinder im Ganztagesbetrieb
und/oder Betreuungsbausteinen angemeldet. Eine qualitativ hochwertige Betreuung ist im aktuellen Bestandsbau der Schule nicht mehr zu gewährleisten. In Summe stehen 403 m² (1,5 m² / pro Schüler)
Betreuungsfläche zur Verfügung. Gerade in den Herbst- und Wintermonaten sind die beengten
Räumlichkeiten eine Belastung für die Nutzer. Seit Beginn des Schuljahres 2022/2023 wurde daher die
Klassenstufe 4 aus den Betreuungsräumen der Greutschule in das gegenüberliegende
Schubartgymnasium ausgelagert. Das Platzangebot liegt dadurch bei 1,9 m² / pro Schüler für die
verbleibenden Schüler*Innen und ist folglich keine adäquate qualitative Verbesserung.
Als Innenstadtschule bietet die Greutschule neben einem schulischen Ganztag weitere
Betreuungsangebote, die von der Kommune getragen werden. Damit ist eine wöchentliche
Betreuungszeit von bis zu 50 h buchbar. Die knappen Platzverhältnisse machen schon heute eine
kindgerechte Betreuung nahezu unmöglich.
Mit Einführung des Rechtsanspruches auf Ganztagsbetreuung und einer allgemeinen Steigerung der
Inanspruchnahmequote wird sich die Raumsituation zukünftig verschärfen. Hinzu kommt, dass künftig
auch ein Anspruch auf Ferienbetreuung zu erfüllen ist. Die Ferienbetreuung soll auch für Schüler*Innen
anderer Schulen geöffnet sein.
Vor diesem Hintergrund soll das Bestandsgebäude durch einen Erweiterungsbau auf der südlich
angrenzenden Grünfläche ergänzt werden, um damit die Schule für die wachsenden Anforderungen
der kommenden Jahre zu rüsten.
Bauliches Ziel der Maßnahme:
Für den Ganztagesbereich soll ein zukunftsfähiges, ressourcenschonendes und ökonomisch sinnvoll
geplantes Gebäude entstehen, in welchem sich alle Nutzer und Nutzerinnen wohlfühlen. Kindgerechte
Betreuungsbereiche und ein attraktives, rechtskonformes und modernes Arbeitsumfeld für
Betreuungskräfte und Lehrer*Innen sollen einen Mehrwert bringen.
Eine wesentliche Herausforderung der Verfahrensaufgabe besteht darin, die beiden
Bildungseinrichtungen (Bestandsgebäude 1979 und Neubau) intelligent miteinander zu verbinden und
durch den Neubau auch das bestehende Schulgebäude aufzuwerten. Der neue Baukörper soll
unabhängig vom benachbarten Schulbetrieb funktionieren und gleichzeitig mit dem bestehenden
Baukörper von 1979 verbunden sein (Zugänglichkeit und barrierefreie Erschließung zum
Bestandsgebäude).
Aufgrund des Zeitdrucks ist ein Ansatz für eine schnelle und wirtschaftliche Bauweise zu überlegen.
Mit der Fertigstellung des Neubaus für den Ganztagesbereich sollen die beiden Bestandbaukörper
ausschließlich wieder dem Schulbetrieb dienen, da die Greutschule im Lehrer- und Verwaltungsbereich
Flächendefizite aufweist (fehlende Räume für Lehrkräfte, Elterngespräche, Sanitätszimmer, usw.). Mit
der Rückgewinnung von Flächen (ehemals Ganztagesbetreuung im UG) können derzeitige
Flächendefizite im Schulbetrieb aufgehoben werden.
Um den Schulbetrieb für die kommenden Jahre sicherzustellen, soll in einem späteren, separaten
Bauabschnitt das Bestandsgebäude von 1979 ertüchtigt werden. Dieser Bauabschnitt ist nicht
Bestandteil dieses VgV-Verfahrens.
Die vollständige Beschreibung kann den Beschaffungsunterlagen entnommen werden.