Beschreibung der Beschaffung
Der Freistaat Bayern, vertreten durch das Staatliche Bauamt Erlangen-Nürnberg, beabsichtigt die Sanierung des Gebäudes für Anatomie I (Gebäude 008) in der Innenstadt von Erlangen.
Das 1897 errichtete Gebäude steht unter Denkmalschutz und wurde im letzten Jahrhundert mehrmals umgebaut. Die letzte Gesamtsanierung inkl. Neubau Hörsaalanbau fand 1977 statt. Im Jahr 2018 wurde aufgrund von erhöhten Formaldehydwerten im Präpariersaal und in der Prosektur eine vor dem Gebäude stehende Lüftungsanlage errichtet, welche diese Bereiche versorgt.
Das Gebäude entspricht nicht mehr den funktionellen, technischen und hygienischen Anforderungen an ein Institutsgebäude mit Lehrbetrieb. Die Bausubstanz bedarf einer Grundsanierung – dies betrifft in gleicher Weise die dazugehörigen technischen Einrichtungen.
Das seitens der Nutzer vorgegebene Raumprogramm ist im Bestandsgebäude unterzubringen. Um die technische Versorgung des Gebäudes auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen, müssen zusätzliche unterirdische Technikflächen geschaffen werden.
Neben der Sanierung des Gebäudes und der Errichtung der unterirdischen Technikzentralen, wird im Zuge der Maßnahme eine ehemalige unterirdische Dampfübergabestation (Verortung im Schlossgarten, Entfernung ca. 10m) zur Mittelspannungszentrale umgebaut.
Flächenbedarf:
NUF 1-6: 2.603 m2
NUF 7: 351 m2
TF: 976 m2
VF: 1.580 m2
Die Bauphasen umfassen die Sanierung des Hörsaals, die Errichtung der unterirdischen Technikzentralen und die Einrichtung der Mittelspannungszentrale. Zudem wird ein Interimsgebäude (z.B. als Modulbau) für bestimmte Nutzungen des Hauptgebäudes errichtet - ca. 5.200 m3 BRI. Nach dem Freizug des Hauptgebäudes wird dieses saniert. Nach Fertigstellung wird das Interimsgebäude rückgebaut.
Bei der Umsetzung der Maßnahme sind denkmalpflegerische Belange zu berücksichtigen und Umbauten, Trassenführungen, etc. hinreichend abzustimmen.
Das Gewerk Elektro umfasst im Wesentlichen die nachfolgend aufgelisteten Anlagen und Anlagenteile. Dabei ist die enge bauliche Verknüpfung der technischen Anlagen des Gebäudes Anatomie II (Gebäude 007) zu berücksichtigen.
- Baustromversorgung
- Mittelspannungsanlage mit 2 Transformatoren (20 kV, etwa 630 kVA)
- Netzersatzanlage und USV-Anlagen nach Bedarf
- Niederspannungs-Hauptverteilung mit Unterverteilungen inkl. deren Einbauten
- Notwendige Anpassungen des Gebäude 007 an die neue Mittelspannungsschaltanlage
- Niederspannungsinstallationsanlagen
- Beleuchtungsanlagen für Nutz-, Technik-, Verkehrs- und Außenflächen
- Sicherheitsbeleuchtungsanlage
- Erdungs-, Blitzschutz- und Überspannungsschutzanlagen unter Berücksichtigung des Gebäudes 007
- Kabel- und Leitungsanlagen
- Elektro-Tankstellen im Außenbereich
- Türsprech- und Zutrittskontrollanlagen
- Brandmeldeanlage nach Erfordernis unter Berücksichtigung des Gebäudes 007
- BOS-Objektfunkanlage nach Bedarf entsprechend TAB FW Erlangen
- Bauseitige Anteile der Multimediatechnik und Beschallungssystem für Schwerhörige
- Datennetz in strukturierter Verkabelung als Vorrüstung für nutzerseitige Telefone, WLAN-Accesspoints und EDV-Geräte
- Leitungsanlagen für alle vorgenannten Anlagen und Verbindungswege, auch für Fremdgewerke
- Zwei Aufzugsanlagen, teilweise Nutzung als Bauaufzug
- Notwendige Installation im Ex-Schutz nach Erfordernis
- Vorgenannte Anlagen nach Erfordernis auch für ein Interimsgebäude
- Bussystem (KNX) in ausgewählten Bereichen nach Bedarf
- Einbruchmeldeanlagen nach Bedarf
- Weitere größere Planungsleistungen innerhalb des Gebäudes 007 werden bei Erfordernis nachträglich als zusätzliche Leistung beauftragt
Erläuterungen zur RLBau2020:
In der LPH5 ist mit der Abgabe der PP, neben der Kostenermittlung über die LVs, auch die Kostenberechnung aus der LPH3 fortzuschreiben. Die Kosten sind somit nach KGR und KKEs gegliedert darzulegen, um die Eintragungen in den M5-Formblättern nachvollziehbar darzustellen.
Die in der PP abgegebenen LVs sind für die spätere LPH6 fortzuschreiben