Beschreibung der Beschaffung
Die Fachstelle soll von einem Fachstellenenleiter (FSL) geleitet werden, der die Gesamtverantwortung für das im folgenden beschriebene Leistungsbild trägt. Der FSL kann in Abstimmung mit dem Referat 52 - Stadtentwicklung und EU-Förderung im SMR weitere Personen mit der Aufgabenerledigung betrauen.
Adressatenkreis für die Fachstelle (Beratungsleistung und Netzwerkarbeit)
Der Adressatenkreis besteht in erster Linie aus Personen, die in den sächsischen Städten und Gemeinden für die Erarbeitung und Verwirklichung des Integrierten Ansatzes in der Stadtentwicklung zuständig sind, also kommunalpolitische Entscheidungsträger, leitende Angestellte der kommunalen (Bau)verwaltungen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei spielen die unterschiedlichen Gemeindegrößen, ihre Lage im Raum sowie weitere Spezifika eine wichtige Rolle. Darüber hinaus richtet sich das Angebot an alle Akteure der lokalen integrierten Stadtentwicklung auf gemeindlicher Ebene, also unter anderem an Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft, von Verbänden, städtischen Unternehmen bzw. Unternehmensverbünden, Sanierungsträgern, Berufskammern, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Wirtschaftsunternehmen, Sozialträgern, Wohnungsbauunternehmen, Genossenschaften, City- und Zentrenmanagement, Institutionen mit Multiplikatorenwirkung. Grob geschätzt sind dies ca. 5.000 Personen.
Leistungsbereich 1: Aufbau der Fachstelle
• Kontaktaufnahme und Erfahrungsaustausch mit vergleichbaren Einrichtungen im deutschsprachigen Raum und Ableitung der umsetzbaren Strukturen für Sachsen.
• Ziele, Struktur und Arbeitsweise der Fachstelle aus dem Anforderungsprofil heraus entwickeln beziehungsweise konkretisieren.
• Fachstelle mit der erforderlichen Infrastruktur für die zügige Aufnahme des Regelbetriebs einrichten
Leistungsbereich 2: Beratung
Um den vielfältigen Adressatenkreis abbilden zu können muss die Beratung methodisch weit gefächert sein. Sie soll mindestens die folgenden Elemente beziehungsweise Formate beinhalten.
• Betreuung und Weiterentwicklung der Webseite „Integrierte Stadtentwicklung in Sachsen“ (inge.sachsen.de) und Vermittlung der Inhalte des Leitfadens INSEK / IN-GEKO im Freistaat Sachsen
• Regelmäßige Verbreitung von Informationen über einschlägige Social-Media-Portale
• Erstellung und Versand eines Newsletters
• Vorbereitung und Durchführung von Workshop-Formaten mit Städten und Gemein-den vor Ort
• Durchführung von Stadtspaziergängen und vergleichbaren Formaten zu Themen der Stadtentwicklung
• Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Fachgesprächen zu spezifischen Themen der Stadtentwicklung
• Vorbereitung und Durchführung von Webinaren
• Betreuung von Messeständen bei Fachveranstaltungen
• Persönliche Beratung, auch telefonisch, zu Themen der integrierten Stadtentwicklung, auch zu Fragen der Förderung im Zusammenhang mit Vorhaben der EFRE- und ESF-Stadtentwicklung und der Städtebauförderung, sowie weiterer Förderprogramme. Hier insbesondere auch zielgerichtete Weitervermittlung an andere Beratungsstellen im Freistaat Sachsen.
Leistungsbereich 3: Netzwerkarbeit
Neben der Vorbereitung und Durchführung der Beratungsleistungen soll eine professionelle kooperative Netzwerkarbeit aufgebaut werden. Sie dient der kontinuierlichen inhaltlichen Weiterentwicklung der Fachstelle. Gleichzeitig soll die Wahrnehmung des bisher im FS Sachsen auf dem Gebiet der Stadtentwicklung Geleisteten überregional gestärkt werden.
• Aufbau und Pflege eines „Netzwerkes Integrierte Stadtentwicklung Sachsen“, bestehend aus Mitgliedern der oben genannten Akteursgruppen.
• Aktive Teilnahme an Fremdveranstaltungen, beispielsweise durch die Moderation von Thementischen, durch Vorträge, durch die Teilnahme an Podiumsgesprächen.
• Das Sammeln und Vermitteln von guten Beispielen aus der Praxis einschließlich deren Aufbereitung in einer Datenbank, in Ergänzung zu bestehenden Angeboten
• Aufbau und Pflege überregionaler und internationaler Kontakte zu bestehenden Netzwerken, zum Beispiel auf Ebene der Europäischen Union (European Urban Initiative) oder zu Nachbarländern des FS Sachsen.
• Inhaltliche und organisatorische Weiterentwicklung des integrierten Ansatzes in der Stadtentwicklung in enger Zusammenarbeit mit dem Freistaat Sachsen, vertreten durch das SMR, Referat 52 - Stadtentwicklung und EU-Förderung, unter Einbindung des oben genannten Netzwerkes.
Leistungsbereich 4: Qualitätssicherung, Dokumentation und Evaluation
• Erbringung der Leistungen nach geltenden Standards
• Beachtung und Einbeziehung aller tatsächlichen und rechtlichen Entwicklungen im Bereich der integrierten Stadt- und Gemeindeentwicklung im Freistaat Sachsen
• Fortbildung der Mitarbeiter
• Dokumentation aller Beratungen
• Evaluation der Beratungsangebote und allgemeine Wirkungskontrolle der Fachstelle
Fachkompetenzen
Die Arbeit der Fachstelle dient der Stärkung des integrierten Ansatzes als gute Praxis der Stadtentwicklung im Freistaat Sachsen. Das Team der Fachstelle muss deshalb über ein möglichst breites aktiv verfügbares Wissen auf dem Gebiet der fachlichen und räumlichen Planung verfügen. Integrierte Stadtentwicklung verfolgt das Ziel, sektorales Denken nach Möglichkeit zu überwinden. Deshalb ist die Einbindung betroffener Fach-gebiete und deren Akteure unter Beachtung der jeweiligen Zuständigkeiten ein wichtiges Ziel und zugleich eine besondere Herausforderung. Neben den innerstädtischen Fragestellungen ist auch ein Verständnis für interkommunalen Zusammenschlüsse und die Stellung der Gemeinden in ihren jeweiligen lokalen Verflechtungsbereichen von Bedeutung. Zudem ist das Arbeitsfeld stets von aktuellen gesellschaftspolitischen Ent-wicklungen beeinflusst. Vor diesem Hintergrund sind fachliche Neugierde und die Bereitschaft zur Wissensaneignung und regelmäßiger Weiterbildung zwingend erforderlich. In den folgenden Querschnittsbereichen sollten Fachkompetenzen vorhanden sein beziehungsweise aufgebaut werden.
• Klimavorsorge mit den Themen Klimaschutz (Bekämpfung der Erderwärmung) und Klimaanpassung
• Digitalisierung aller Lebensbereiche
• Strukturwandel
• Ressourceneffizienz
• Mobilität & Verkehr
• Demografischer Wandel
• Baukultur, einschließlich Neues Europäisches Bauhaus (NEB)
• Denkmalschutz
• Kultur und Tourismus
• gesellschaftlicher Zusammenhalt, Teilhabe, Inklusion
• soziale Entwicklung
• Durchgängige Barrierefreiheit vom privaten bis in den öffentlichen Raum
• Belebung der Innenstädte und Ortsteilzenten, Nutzungswandel der Innenstädte
• Wohnen
• Kreislaufwirtschaft
• Sicherheit im Quartier, präventive Stadtentwicklung
• Interkommunale Kooperation
Methodenkompetenzen
Die Arbeit der Fachstelle hat einen hohen kommunikativen Anteil. Die folgenden Erfahrungen mit Methoden werden deshalb vorausgesetzt. Ein sicheres, verbindliches persönliches Auftreten der Teammitglieder ist ebenso erforderlich wie schriftliche Formulierungsstärke. Die folgenden Methodenkompetenzen sollten vorhanden sein beziehungsweise aufgebaut werden.
• Erfahrungen mit (und Freude an) der Vermittlung von Inhalten
• Erstellen von Präsentationen mit den gängigen Anwendungen
• Nach Möglichkeit Erfahrungen mit Layout und Gestaltung, Bildbearbeitung
• Technische Kenntnisse zum Umgang mit GIS-Anwendungen für georeferenziertes Arbeiten
• Kenntnisse über Workshop-Formate wie Round-Table-Diskussionen, World-Cafe, Open-Space, Fish-Bowl, etc.
• Erstellen von Grafiken, Übersichten, Organigrammen etc.
• Grundkenntnisse zu Web-CMS-Anwendungen
• Erfahrungen mit Netzwerkarbeit