Geschützte hochmobile Sanitätseinrichtung der Role 2B

Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr

Gegenstand des Verfahrens ist der Abschluss einer Rahmenvereinbarung mit einer Laufzeit von 15 Jahren mit der Option auf Verlängerung um weitere fünf Jahre (Begründung siehe Anlage 1 zur EVA) über die Herstellung und Lieferung von insgesamt bis zu 24 geschützten hochmobilen Sanitätseinrichtungen der Role 2B (ghmSanEinrR2B), davon 6 als Festbeauftragungen und weitere 18 als Abrufleistungen, sowie zusätzlich bis zu 30 Multifunktionscontainer als Abrufleistungen.
Bei der ghmSanEinrR2B handelt sich um eine geschützte hochmobile Sanitätseinrichtung mit modularem Aufbau. Es ist ein Gesamtsystem für die lebensrettende notfallchirurgische und intensivmedizinische Versorgung in unmittelbarer Nähe der mechanisierten Landstreitkräfte im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung. Das System muss die Fähigkeiten damage control resucitation (DCR) und damage control surgery (DCS) abbilden. Das System besitzt also die Fähigkeit, Schwerstverletzte durch eine prioritätenorientierte Behandlungsstrategie zu stabilisieren. Dabei stehen im Rahmen der damage control resucitation (DCR) besonders die Stabilisierung des bei der Aufnahme vorhanden medizinischen Zustandes (Verhindern einer Verschlechterung des Zustandes) sowie der Erhalt der Blutgerinnungsfähigkeit und die Sauerstoffversorgung im Mittelpunkt. Die Fähigkeit damage control surgery (DCS) ermöglicht es, zur Schadensminimierung bei Schwerstverletzten chirurgisch einzugreifen (Notfallchirurgie). Das Stoppen von Blutungen nimmt dabei einen zentralen Punkt ein. Daher ist die Sanitätsausstattung so auszuführen, dass die lebensrettende, notfallchirurgische und intensivmedizinische Versorgung inklusive der Bereiche "Schock" und "Pflege" gewährleistet wird.
Die ghmSanEinrR2B besteht aus geschützten Fahrzeugen und Containern. Während des Betriebs verbleiben die Container dauerhaft auf den Fahrzeugen, sodass die Forderung nach Hochmobilität erfüllt werden kann. Damit nicht nur die Einzelkomponenten, sondern das gesamte System in sich geschützt ist, sollen die Container miteinander verbunden werden, sodass ein zusammenhängender Verbund aus bis zu elf Containern und Fahrzeugen besteht. Dies hat den Vorteil, dass sowohl das Personal als auch die Patienten dauerhaft in einem geschützten Bereich sind. Damit dies möglich ist, muss ein Verbindungssystem entwickelt und integriert werden, welches es ermöglicht, eine Verbindung bzw. einen Durchgang zwischen zwei Containern im aufgesetzten Betrieb zu schaffen, aber auch Bodenunebenheiten ausgleicht.
Die gegenständliche Leistung umfasst neben der materiellen Ausstattung in Form von Fahrzeugen, Containern und Sanitätsmaterial auch die gesetzlich vorgegebene Einweisung/Ausbildung an den medizinischen Geräten und die Ausbildung am Gesamtsystem (Aufbau, Betrieb, Abbau, Wartung, Pflege, Instandhaltung) sowie die Ausbildung an den Versorgungsanlagen (Energieversorgung und Klimatisierung). Zu dem Projekt gehören auch Managementdienstleistungen wie die Erstellung eines Qualitätsmanagementplans, Erstellung eines Obsoleszenzplans und eines Projektmanagementplans. Zudem sind dazugehörige Dokumente (u.a. Ausbildungsunterlagen, Materialgrundlagen, Konzepte zur Informationssicherheit, Hygiene, Strahlen- und Blitzschutz sowie eine Interaktive Elektronische Dokumentation und Gefährdungsbeurteilungen) zu erstellen.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2023-10-26. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2023-09-14.

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Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2023-09-14 Auftragsbekanntmachung