Beschreibung der Beschaffung
1. Angaben zur Baumaßnahme
- Allgemeine Beschreibung:
Die Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin ist eine weltweit einzigartige Kunstmanufaktur mit musealer Nutzung und befindet sich in Berlin-Charlottenburg.
Das denkmalgeschützte Bestandsgebäude wird grundsaniert (BGF ca. 5200 m²) und um einen 5-geschossigen Anbau erweitert (BGF ca. 7000 m²).
Nähere Angaben zum Siegerentwurf des offenen Wettbewerbsverfahrens:
https://www.bbr.bund.de/BBR/DE/Wettbewerbe/Planungswettbewerbe/berlin/Gipsformerei/verfahren.html
Ziel ist die Realisierung des Projektes unter LowTech-Gesichtspunkten und unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit (Erreichen des BNB-Standards mind. Silber“/Neubau + Freianlagen).
Bestandteil der Planungen sind ebenfalls die Umverlegung einer Fernwärmetrasse und einer Ortsnetzstation innerhalb der Liegenschaft. Während der gesamten Bauzeit soll der Produktionsbetrieb fortgeführt werden.
Altbau:
Das 4-geschossige Bestandsgebäude besteht aus einem Vorderhaus und zwei Seitenflügeln.
Es ist in Massivbauweise errichtet (Mauerwerk, Ziegelgewölbedecken), das Tragwerk der Dachkonstruktion in Holzbauweise. Die historische Struktur ist an vielen Stellen erhalten geblieben und soll denkmalgerecht saniert werden. Nutzungskonzept Altbau: Der Altbau dient im EG der Adressbildung und Repräsentation. Hier befinden sich der Verkaufsraum, die historische Schmiede als Bestandteil einer kleinen Ausstellung, Versand- und Lagerflächen.
In den Obergeschossen werden künftig Depotflächen ohne Klimatisierungsbedarf untergebracht.
Im Untergeschoss befindet sich insbes. Haustechnik.
Neubau:
Der 5-geschossige Erweiterungsbau schließt im Norden an den Seitenflügel des Bestandgebäudes an. Der L-förmige Baukörper ist vollflächig unterkellert. Die Konstruktion besteht voraussichtlich aus monolithischen Wänden und einer materialminimierten Deckenkonstruktion aus Beton-Kappendecken. Die Innenwände sind aus Lehmziegeln geplant. Darüber hinaus sollen überwiegend recycelbare Materialien zum Einsatz kommen. Nutzungskonzept Neubau: Die Werkstatt- und Atelierbereiche bilden neben einigen klimatisierten Depotflächen den Schwerpunkt der Nutzung. Im Westflügel befindet sich eine zweigeschossige Montagehalle.
Brandschutzrelevant: Gebäudeklasse V (gem. §2 BauO Bln), Berücksichtigung der Industriebaurichtlinie + arbeitsschutzrechtliche Brandschutzanforderungen.
Die Baumaßnahmen finden in drei Bauabschnitten statt:
Bauvorbereitende Baumaßnahmen (Abriss Modellhalle, archäolog. Untersuchungen, Umverlegung Fernwärmetrasse, provisor. Ertüchtigung der histor. Durchfahrt, Sanierung Untergeschosses Altbau, Einbringung der Technik im UG als Voraussetzung für den Betrieb des Neubaus)
Neubau
Altbausanierung.
Anwendung im Projekt:
- BIM-Methodik eingesetzt (Building Information Modeling, 3D-BIM, jedoch Brandschutzkonzept konventionell)
- Projektkommunikations- und Managementsystems „tp CDE“ der Firma thinkproject
- Auftraggeber/in, Nutzer/in:
Stiftung Preußischer Kulturbesitz / Staatliche Museen zu Berlin
- Gebäudenutzung:
Kunstmanufaktur mit musealer Nutzung
- Art der Baumaßnahme:
Neubau und Sanierung
- BGF/BRI:
12.590 m² / 52.489 m³ (Alt- und Neubau, gemäß genehmigter ES-Bau)
- Projektkosten (netto) für KG 200-600 gem. DIN 276: (ebenfalls die KG der auszuschreibenden Leistungsbereiche)
KG 200 9.171.193,- €
KG 300 37.187.227,- €
KG 400 13.409.196,- €
KG 500 2.755.005,- €
KG 600 (Kunst) 252.982,- €
- Projektdauer:
Voraussichtlich ca. 10 Jahre
2. Gegenstand des Auftrages
Leistungen der Fachplanung Brandschutz in Anlehnung an die AHO in den Leistungsphasen Vor-/Entwurfsplanung bis zur Objektüberwachung/-übergabe.
weitere Leistungen:
- Erstellung eines Gefahrenfallsteuerkonzepts für den Brandfall in Form einer funktionalen (konzeptionellen) Brandfallsteuermatrix
- Ggf. Interimskonzepte zur Aufrechterhaltung des Produktionsbetriebes während der Baumaßnahme
- Beginn/Ende der Leistungserbringung:
01/2024 - 06/2033
Es ist eine stufenweise Vergabe der Leistungen vorgesehen. Ein Rechtsanspruch auf die Übertragung aller Leistungen besteht jedoch nicht.