Beschreibung der Beschaffung
In Frankfurt am Main soll auf dem nördlichen Teil des Kulturcampus Bockenheim ein Forschungsgebäude für das Max-Planck-Institut für Empirische Ästhetik errichtet werden. Neben dem zu errichtenden 6-geschossigen Neubau wird das vorhandene 5-geschossige, denkmalgeschützte Gebäude (Baujahr 1873) entkernt und in die Planung integriert. Der Schornstein und alle sonstigen Nachkriegsbauten und Baracken auf dem Grundstück werden abgerissen.
Im oben beschriebenen Neubau soll unter anderem ein sogenanntes ArtLab umgesetzt werden. Es handelt sich dabei um einen Veranstaltungssaal (für ca. 150 Plätze) mit Laboreigenschaften zur wissenschaftlichen Erforschung des ästhetischen Erlebens.
Dieser vereint die Funktionen eines Veranstaltungsraumes mit denen eines psychophysischen Labors in den Nutzungen Kammermusiksaal, Theater, Besprechungsraum, Kino oder Tanzclub.
Der Beschaffungsgegenstand der Planung der Anlagengruppen 5 und 7 sowie die Beratungsleistungen zur Raumakustik beziehen sich auf das multifunktionale ArtLab.
Darüber hinaus ist die Medientechnik nach AG 5 für Seminarräume, Besprechungsräume, Eingangsbereiche, Außenbereiche, Garderoben, Bibliothek, Wartezonen, Cafeteria / Foyer und mobiles Equipment zu planen.
Technische Anforderungen an das ArtLab:
Raumakustik in Kammermusiksaal-Qualität, die unter anderem bezüglich der Nachhallzeiten variabel sein muss, um die oben genannten Funktionen zu erfüllen.
Tontechnik/Audio zur Beschallung für unterschiedlichste Zwecke (z. B. durch elektronische Beeinflussung der Raumakustik) in höchster Qualität (Musik, Kino, Theater…) als immersives System, Mitschnitte, variable Mikrofon-Standorte, Tonregie-Funktion
Bühnenbeleuchtung mit festen und variablen Hängepunkten, Lichtregie, Steuerung
Videotechnik zur Bildwiedergabe, Aufzeichnung der Probanden während der Vorstellung unter gegebenen schwachen Lichtverhältnissen, Videoaufzeichnung zur Eye-Tracking-Analyse
Veranstaltungstechnische Ausstattung (Projektor / Beamer, Leinwand…)
Bühnentechnische Anlagen mit hoher Variabilität (z. B. veränderliches aufsteigendes Gestühl mit integrierten elektrischen Anschlüssen), Obermaschinerie für mobile Labor- und Veranstaltungstechnik sowie raumbildende variable Einrichtung
Vollständige Leitungsinfrastruktur für die aufgeführten Systeme, mit Patchfeldern und Medien-/ Versatzkästen
Messtechnische Infrastruktur zur Erfassung von Messdaten im Bühnen- und Zuschauerraum
Berücksichtigung hoher Qualitätsansprüche für Reproduzierbarkeit im Forschungsbetrieb
Aufgrund der Komplexität der Anforderungen und der technischen Umsetzung, die iterativ erarbeitet und sehr eng mit den baulichen und insbesondere den bauakustischen Rahmenbedingungen abgestimmt werden muss, sind die Leistungen zur Planung der Anlagen und die in diesem Verfahren zur Beauftragung anstehenden Beratungsleistungen zwingend durch eigene Mitarbeiter zu erbringen.
Technische Anforderungen an die Medientechnik in sonstigen Bereichen
Ausstattung mit zeitgemäßer Medientechnik für Ton- und Bildwiedergabe sowie Aufzeichnung, Kommunikation, Displaytechnik; in unterschiedlicher Ausführung je nach Raumfunktion und -nutzung
Leitungsnetze
Informations- und Wegeführungssysteme (nur dynamische Komponenten), Displaysysteme, Schutzgehäuse
Dynamische Raumbeschilderungs- und -buchungssysteme für ausgewählte Räume
Ruf, Mithören und Mitschauen für die Künstlergarderoben und die Probandenvorbereitung
Anlagen für Personen mit eingeschränktem Hörvermögen, z.B. als Induktivsysteme
Allgemeine Anforderungen
Bei der Planung sind nicht nur die speziellen Anforderungen im Hinblick auf die technischen Anlagen, sondern auch die bei solchen Objekten üblichen Arbeitsabläufe zu berücksichtigen.
Die Planung hat mindestens entsprechend den allgemein anerkannten Regeln der Technik zu erfolgen. Die Planung muss auch wirtschaftliche und energiewirtschaftliche Gesichtspunkte sowie Kriterien der Nachhaltigkeit einbeziehen.
Die Bewerber erklären mit Abgabe eines Teilnahmeantrages, dass sie in der Lage sind, die Leistungen innerhalb des Zeitraumes (siehe II.2.7) zu erbringen und insbesondere, dass sie über die hierfür notwendigen fachlichen, personellen, sachlichen und zeitlichen Mittel verfügen.
Die besonderen Anforderungen an die Leistungserbringung können es erforderlich machen, häufig/kurzfristig auf Anforderung des Auftraggebers zu Abstimmungsgesprächen vor Ort bzw. in München zur Verfügung zu stehen.