Beschreibung der Beschaffung
Im Zuge des Neubaus des Gebäudekomplexes des Landratsamt Karlsruhe soll ab Oktober 2023 der Rückbau der letzten verbliebenen Baukörper, Hochhaus und Zwischenbau, im Baufeld 1.2 erfolgen. Der Rückbau erfolgt zunächst bis Oberkante Bodenplatte. Der Ausbau der Fundamente und Bodenplatten erfolgt im Zuge der Baugrubenherstellung und ist nicht Bestandteil dieses Vorhabens.
Der Auftragsumfang beinhaltet folgenden wesentlichen Leistungsumfang:
- Allgemeine und spezifische Baustelleneinrichtung für alle zu erbringenden Leistungen
- vorlaufende Entkernung und Schadstoffsanierung der Gebäude "Hochhaus" und "Zwischenbau"
sowie der vorgelagerten Kellerbereiche "Heizkeller" und "Ölkeller"
- Rückbau der Gebäude bis Niveau Bodenplatte (Zwischenbau, Heiz- und Ölkeller) bzw. obere Fundamentplatte (Hochhaus)
- Entsorgung sämtlicher anfallender Abfälle
In allen Bereichen der abzubrechenden Gebäudeteile sind schadstoffbelastete Materialien verschiedener Qualität vorhanden, darunter fest- und schwachgebundene Asbestverwendungen (u. a. Putze, Spachtelmassen, Fliesenkleber, Gipsmanschetten, Brandschutzklappen, technische Textilien in Form von Schnüren, Abdichtungsbahnen der Dächer, Kellerbereiche und Bodenaufbauten, Flachdichtungen, Dichtstoffe und Spritzasbest), KMF-haltige Materialien (u. a. Dämmungen der Rohre und Kanäle, Trittschalldämmungen, Dämmungen von Leichtbauwänden und Decken), PAK-belasteten Materialien (u. a. Parkettkleber usw.) und PCB-belastete
Verwendungen (u. a. Fugendichtstoffe, usw.).
Die Schadstoffsanierung betrifft auch die Abdichtung der Kellerdecken der vorgelagerten Keller.
Der Rückbau ist unter Beachtung der statischen Belange der abzubrechenden Gebäude sowie der Umgebung durchzuführen. Zu beachten ist außerdem die sensible innerstädtische Umgebung (Wohnbebauung), der Baustellenbetrieb in den angrenzenden Baufeldern 1.1 Ost, 1.1 West und 2 (Rückbau-, Tiefbau- Baugruben- und Rohbauarbeiten) sowie die eingeschränkten Platzverhältnisse. Für den Rückbau des Hochhauses ist das Stellen eines vollflächigen Fassadengerüstes sowie eines Turmdrehkrans erforderlich.
Sämtliche anfallenden Abfälle (gefährliche und nicht gefährliche Abfälle, mineralisch und nicht mineralisch) sind fortlaufend zur Rückbaumaßnahme zu entsorgen.
Überschlägige Gesamtmenge bzw. -umfang Schadstoffsanierung und Rückbau:
1. Hochhaus
- Gebäudebreite: ca. 15,0 m
- Gebäudelänge: ca. 41,0 m
- Gebäudehöhe GOK (Boden EG) - OK Attika (ohne Technikräume und Antennen): ca. 72,5 m
- Gesamtgebäudehöhe OK Fundamentplatte - OK Flachdach Technik: ca. 76,5 m (zzgl.
Antennen)
- Geschosshöhen:
o Keller: ca. 3,7 m
o Erdgeschoss: ca. 5,5 m
o 1.-18. Obergeschoss: ca. 3,1 m
o 19.-20. Obergeschoss: ca. 3,3 m
2. Zwischenbau
- Gebäudebreite: ca. 16,0 m
- Gebäudelänge: ca. 62,0 m
- Gesamtgebäudehöhe OK Bodenplatte - OK Flachdach: ca. 8,5 m
3. Heizkeller
- Gebäudebreite: ca. 10,5 m
- Gebäudelänge: ca. 40,0 m
- Gebäudehöhe OK Bodenplatte - OK Decke ca. 7,0 m
4. Ölkeller
- Gebäudebreite: ca. 9,5 m
- Gebäudelänge: ca. 27,5 m
- Gebäudehöhe OK Bodenplatte - OK Decke ca. 4,5 m
5. Überschlägiger Abbruchumfang
Alle Schadstoffsanierungstätigkeiten werden in mehreren Sanierungsbereichen durchgeführt. Dies sind u.a.:
- Ausführungsplanung Fassadengerüst sowie Aufstellen und Vorhalten von ca. 8.000 m²
Fassadengerüst (Fassadenfläche) inkl. staubdichter und witterungsfester Bekleidung für
Sanierungstätigkeiten im Außenbereich/Fassadenbereich
- Ausführungsplanung Turmdrehkran sowie Aufstellen und Betreiben eines ca. 85 m hohen
Turmdrehkrans
- Demontage von ca. 5.000 m² asbesthaltigen Abdichtungsbahnen (mehrere Schichten) inkl. der
Trennung von Glasschaumdämmungen sowie asbesthaltigen Vergussmassen/Kleberschichten
auf dem Betonuntergrund der Flachdach- und Kellerdeckenflächen
- Demontage von ca. 1.700 lfm asbesthaltigen Dichtstoffen im Fassadenbereich
- Demontage von ca. 120 asbesthaltigen Brandschutzklappen
- Demontage von ca. 2.700 Stk. asbesthaltigen Flachdichtungen
- Demontage von ca. 2.500 m² asbesthaltigem Fliesenkleber im Fassadenbereich
- Demontage von ca. 7.500 m² Gipsplatten der abgehängten Decke mit asbesthaltigen
Spachtelmassen
- Demontage von ca. 5.000 m² asbesthaltigem Putz
- Demontage von ca. 6.000 m² asbesthaltigen Bitumenabdichtungsbahnen und
Schwarzanstrichen
- Demontage von ca. 7.000 lfm asbesthaltigen Gipsbinden an Rohrleitungen
- Demontage von ca. 15.600 lfm PCB-haltigen Dichtstoffen im Fassadenbereich
- Demontage von ca. 9.200 m² KMF-Auflagen auf Abhangdecken
- Demontage von ca. 5.500 m² KMF-Dämmungen in Trockenbauwänden
schalldämmend
: - 3 von 5
- Demontage von ca. 4.200 m² KMF-Fassadendämmung
- Demontage von ca. 14.000 lfm KMF-haltiger Dämmungen an Rohrleitungen, Kanälen und
Behältern
- Demontage von ca. 9.000 m² Estrich inkl. KMF-haltiger Trittschalldämmungen
- Demontage von 4.000 m² KMF-haltigen Schalldämmungen
- Organisation und Durchführung von ca. 125 Stk. Raumluftmessungen für Asbest zur Aufhebung
der Schutzmaßnahmen in verschiedenen Bereichen
- Reinigung von ca. 19.000 m² Sanierungsbereiche Asbest
- Abbruch von ca. 7.000 m³ (feste Masse) Bausubstanz verschiedener Qualität (Stahlbeton,
Mauerwerk, usw.)
- Abbruch von ca. 40.000 m³ umbauter Raum Stahlbaufachwerkkonstruktion (Hochhaus)
- Entsorgung von ca. 1.100 Tonnen asbesthaltiger Abfälle verschiedener Qualität
- Entsorgung von ca. 500 Tonnen alter Mineralwolle (KMF)
- Entsorgung von ca. 3 Tonnen PCB-haltiger Abfälle
- Entsorgung von ca. 260 Tonnen Altholz A IV
- Entsorgung von ca. 12.000 Tonnen Stahlbetonbruch verschiedener Qualität
- Entsorgung von ca. 3.000 Tonnen Bauschutt verschiedener Qualität und Zusammensetzung
- Entsorgung von ca. 1.700 Tonnen Gipsabfälle sowie Leichtbaustoffe
- Entsorgung von ca. 850 Tonnen Stahl
- Entsorgung von ca. 200 Tonnen Glas
- Entsorgung von ca. 100 Tonnen Bituminöser Abfälle
- Entsorgung von ca. 1.500 Tonnen Bodenaushub