Beschreibung der Beschaffung
0.Vorbemerkungen
Das Städtische Krankenhaus Pirmasens plant eine Erweiterung und Sanierung des bestehenden Krankenhauses.
Dafür werden die folgenden Planungsleistungen ausgeschrieben:
Technische Gebäudeausrüstung (TGA) Elektrotechnik (ELT) gem. Teil 4 Abschnitt 2 der HOAI 2021 für die Anlagengruppen 4, 5 und 6 (u.a. Rohrpostanlage)
Die Leistungen werden im Verhandlungsverfahren nach VgV europaweit als 2-stufiges Verfahren ausgeschrieben.
Der Bauherr beabsichtigt nach aktuellem Stand die stufenweise Beauftragung. Es wird darauf hingewiesen, dass kein Anspruch auf Realisierung/Projektumsetzung besteht. Darüber hinaus behält sich der Auftraggeber vor, die Bauleitung regional einzufordern.
Mit dem Honorar wird eine Gesamtleistung des Auftragnehmers (AN) vergütet, unabhängig davon, ob hierzu erforderliche Leistungen nach Art und Umfang mehr oder weniger vollständig in diesem Leistungsbild beschrieben sind. Die Leistungsverpflichtung des AN zur Erreichung des Werkerfolges bleibt hierdurch unberührt. Ebenfalls kann der AN aus der detailliert beschriebenen Leistung nicht ableiten, dass diese vollständig ist.
Die Unterlagen, die zur Angebotskalkulation zur Verfügung gestellt werden, sind vertraulich zu behandeln und über diese sind Verschwiegenheit zu bewahren.
Bitte adressieren Sie Ihr Teilnahmeantrag an:
Städtisches Krankenhaus Pirmasens gGmbH
Pettenkoferstr. 22
66955 Pirmasens
Sämtlicher Schriftverkehr, wie auch die Übermittlung der Teilnahmeanträge sowie die Submission der Angebote sind über die eVergabeplattform zu führen.
WICHTIG: die Kommunikation über die eVergabeplattform ist zwischen dem 16.10.2023 und 24.10.2023 nur eingeschränkt möglich!
Aus Gründen der Gleichbehandlung stellen sie Rückfragen zur Bewerbung bitte bis zum 03.11.2023 18:00 Uhr. Die Antworten werden über die eVergabeplattform an alle Bewerber verteilt.
Die Teilnahmeanträge sind vollständig bis zum 27.11.2023 12:00 Uhr über die eVergabeplattform einzureichen. Ein unvollständiger Teilnahmeantrag kann zu einem Ausschluss aus dem Verfahren führen.
Es werden die 3 bis 5 Bewerber mit der höchsten Punktzahl zur zweiten Stufe (Angebots-/Verhandlungsverfahren) eingeladen. Sollten aufgrund von gleicher Punktzahl sich mehr Teilnehmer als für die Verhandlung eingeladen werden sollen, qualifizieren, so wird über das Los die Teilnahme der Teilnehmer auf die maximal vorgesehene Zahl von bis zu 5 Teilnehmer reduziert.
Die Aufforderung zur Angebotsabgabe wird voraussichtlich in der KW 50/2023 über die eVergabeplattform verteilt. Die Submission des vollständigen Angebots erfolgt voraussichtlich bis zum 19.01.2024.
Die Bieterpräsentationen sind voraussichtlich an folgenden Tagen: 05.02.2024 oder 06.02.2024
Der Zuschlag wird voraussichtlich im März / April 2024 erteilt. Die Beauftragung und der Leistungsbeginn erfolgt voraussichtlich unmittelbar nach Übermittlung des Zuschlags, spätestens aber im zweiten Quartal 2024.
1.Ausgangssituation (vgl. Anlage Zielplanung):
Im Zuge der anstehenden Schließung des St. Elisabeth-Krankenhauses (SEK) in Rodalben und Zusammenführung der stationären Angebote am Städtischen Krankenhaus Pirmasens (SKH) entsteht aus einem Krankenhaus der Grundversorgung (SEK) und einem Krankenhaus der Regelversorgung (SKH) ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit einem breiten Leistungsspektrum, das auch die Notfallversorgung in der Region sicherstellen kann.
Im Rahmen der Integration der neuen Funktions- und Pflegeflächen und der räumlichen Erweiterung erfolgt eine Neuorganisation des Bestandes.
Mit der notwendigen Erweiterung soll der Bedarf an der zusätzlich erforderlichen Nutzfläche abgedeckt werden.
2.Projektbeschreibung
Grundlage für die Planung ist die durch das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit genehmigte Zielplanung (vgl. Anlagen).
2.1 Erweiterungsneubau
In einem ersten Bauabschnitt soll der Erweiterungsbau erstellt werden. Er enthält den neuen Zentral-OP, die Intensivmedizin und Ambulanzbereiche sowie neue Pflegestationen. Diese ermöglichen es, die am Standort des SEK wegfallenden Kapazitäten zu ersetzen.
Der Neubau ist so zu planen, dass er den zukünftigen Anforderungen an ein nachhaltiges Krankenhaus gerecht wird sowie ein weitestgehender CO2 neutraler und wirtschaftlicher Betrieb möglich ist.
Im Zuge der Planung sind durch das Planerteam Vorschläge auszuarbeiten, wie in einem wirtschaftlichen Maße und unter Berücksichtigung des Betriebs ein klimaresilientes Krankenhaus geschaffen werden kann.
Der Erweiterungsneubau ist zwingend als ein Bauabschnitt zu planen und auszuführen.
2.2 Sanierung Bestand
Die Sanierung des Altbaus erfolgt nach Fertigstellung der Erweiterung und Umzug aus Rodalben in mehreren Bauabschnitten. Diese beginnen mit dem Umbau der Flächen im EG und im O1.
Die Sanierung des Bestands soll so vorgesehen werden, dass auch dieser wirtschaftlich und weitestgehend CO2 neutral betrieben werden kann. Der Energiebedarf des Bestandshaues soll auf ein notwendiges und wirtschaftlich sinnvolles Minimum reduziert werden. Im Zuge der Planung sollen Maßnahmen untersucht werden, wie die Klimaresilienz des Bestands optimiert werden kann.
2.3 Hubschrauberdachlandeplatz
Sollte ein Dachlandeplatz bis auf weiteres nicht umgesetzt werden, sollten trotzdem die notwendigen statischen, konstruktiven und technischen Voraussetzungen umgesetzt werden.
Die Kosten für das Herstellen eines Hubschrauberdachlandeplatz sind nicht Bestandteil der Kostenermittlung der baulichen Zielplanung
3.Termine und Kosten:
3.1 Termine
Nach aktuellem Kenntnisstand kann für den Erweiterungsneubau von einer Planungs- und Ausführungsdauer von ca. 7 Jahren ausgegangen werden, sodass in der zweiten Hälfte des Jahres 2031 der Nutzungsbeginn erfolgen kann.
Anschließend erfolgt die Umstrukturierung und Sanierung des Bestands in mehreren Bauabschnitten über ca. 6 Jahre. Das Ende des Gesamtprojekts ist voraussichtlich Ende 2036. Die Möglichkeiten zur Optimierung des Terminplans ist zu untersuchen.
3.2 Kosten
Gemäß der baulichen Zielplanung ist von aktuell ca. 256 Mio € brutto (KG 200 bis 700) für Neubau und Sanierung auszugehen. Hierbei handelt es sich um eine vorläufige Kostenobergrenze. Sollten im Zuge der Planung kostensteigernde Maßnahmen erforderlich seien, sind diese durch das Planungsteam zu dokumentieren und dem Bauherrn zur Freigabe vorzulegen (z.B. Erhöhung der Qualitäten). Baupreisbedingte Kostensteigerungen sind hiervon ausgenommen.
4.Leistungsumfang des Auftragnehmers (AN)
Die Leistungen des Auftragnehmers umfassen die Leistungen der Fachplanung gem. Teil 4 Abschnitt 2 der HOAI 2021 LP 1 - 9.
ALG 4: Hoch- und Mittelspannungs-, Eigenstromversorgungs- Niederspannungs-, Beleuchtungs- und Blitzschutzanlagen
ALG 5: Telekommunikations-, Such- und Signal-, Zeitdienst-,Elektroakustische, Fernseh- und Antennen-, Gefahrenmelde- und Alarmanlagen und Übertragungsnetze
ALG 6: Aufzugs- und Rohrpostanlagen
Folgende Unterlagen werden mit der Bekanntmachung veröffentlicht:
- Planunterlagen Bestand
- Zielplanung samt Anlagen
Der Leistungsbeginn erfolgt voraussichtlicher im Q II /24.
Der Abschluss der Planung, Bauausführung und Inbetriebnahme ist in Abhängigkeit der Ergebnisse aus der LP 1 und 2 zu definieren.
5.Konzeptstudie
Im Zuge der 2. Stufe ist durch die Bieter eine Konzeptstudie als Teil des Angebots auszuarbeiten. Die Konzeptstudie soll folgende Punkte betrachten:
• Konzeptionelle Darstellung eines nachhaltigen und CO2 neutralen Energieversorgungskonzepts für den Erweiterungsneubau unter Berücksichtigung des Bestands.
• Konzeptionelle Darstellung wie ein nachhaltiges und weitestgehend CO2 neutrales Energieversorgungskonzept für den Bestand aussehen kann.
• Wie kann ein Konzept der zukünftigen Niederspannungshauptverteilung und Unterverteilung, unter Berücksichtigung des Neubaus und Bestands, aussehen? Ist eine zusammengelegte NSHV/Notstromversorgung möglich?
• Erläuterung der Herangehensweise in der Grundlagenermittlung unter Berücksichtigung der Frage wie der Bestand und der Neubau zusammengefasst werden können.
6.Vertragsrelevante Bedingungen
6.1 Stufenweise Beauftragung
Der Ingenieurvertrag wird als Stufenvertrag konzipiert, d. h. es wird zunächst die Grundlagenermittlung und Vorentwurfsplanung abgerufen. Die Sanierung muss in mehreren Bauabschnitten erfolgen. Der Erweiterungsneubau ist ein in sich abgeschlossener Bauabschnitt.
Die Leistungsstufen gliedern sich wie folgt:
Leistungsstufe 1: HOAI LPH 1 und 2
Leistungsstufe 2: HOAI LPH 3 inkl. HU-Bau und 4
Leistungsstufe 3: HOAI LPH 5 - 7
Leistungsstufe 4: HOAI LPH 8
Leistungsstufe 5: HOAI LPH 9
Ein Rechtsanspruch auf Übertragung der weiteren Leistungen und Honorare besteht nicht.
6.2 Bauablauf Erweiterung und Sanierung
Die Sanierung des Bestandshauses muss unter laufendem Krankenhausbetrieb erfolgen. Die Planung muss so erfolgen, dass weitgehend alle Krankenhauseinheiten, zumindest eingeschränkt, zur Verfügung stehen. Lagerflächen sind nur eingeschränkt auf dem Campus verfügbar. Entsprechend muss der Bauablauf eingeplant werden. Gleiches gilt für den Erweiterungsneubau.
6.3 Sicherstellung der vor-Ort Präsenz während der Bauausführung
Die Auftragnehmer (AN) werden verpflichtet, an der Baustelle von Beginn der Ausführungsarbeiten (LP 8) bis zur Übergabe des Bauwerks bzw. der baulichen Anlagen zur Bauüberwachung täglich vor Ort zu sein. Dies betrifft die eigenen Gewerke. Bei Gewerkeübergreifenden Schnittstellen muss die Bauüberwachung ebenfalls vor-Ort sein, um kurzfristige Abstimmungen zu ermöglichen.
6.4 Nebenkosten
Nebenkosten können lediglich als Prozentsatz angeboten werden.
6.5 Nachlässe
Mit einem Nachlass dürfen keine Änderungen an dem Leistungsbild vorgenommen werden.
6.6 Weitere Bedingungen
Die Zahlungsfrist von Rechnungen muss mindestens 30 KT betragen.
6.7 Bindefrist
60 KT ab Submission des finalen Angebots.