Beschreibung der Beschaffung
Die Handwerkskammer Halle/Saale fĂźhrt die Ăźberbetriebliche Ausbildung (Fachrichtung: Maler und
Fahrzeuglackierer) durch, gleiches gilt auch fßr die Meistervorbereitungslehrgänge und ist im Zusammenhang
mit diesem Verfahren als Auftraggeber zu verstehen.
Diese Beschaffung unterliegt strengen Anforderungen einer FĂśrderung mit Ăśffentlichen Mitteln sowie den
Vorgaben des BiBB (Bundesinstitut fĂźr Berufsbildung) sowie des begutachtenden HPI (Heinz-Piest-Institut fĂźr
Handwerkstechnik).
Die nachfolgenden Anforderungen an die Hard- und Software, an die darzustellenden Techniken/Verfahren
sowie Materialien ergeben sich aus den Anforderungen der Mitgliedsbetriebe der HWK Halle/Saale an die ĂLU (Ăberbetriebliche Lehrlingsunterweisung) sowie an die vom HPI vorgegebenen Unterweisungspläne fĂźr die
Fachrichtung Maler und Fahrzeuglackierer
Diese nachfolgenden Anforderungen sind zwingend zu erfĂźllen.
Gesamtsystem bestehend aus nachfolgenden Hardware-Komponenten:
⢠VR-Brille
⢠Lackierpistole
⢠Transportgehäuse mit PC u. Touchscreen f. Ausbilder
Technische Mindestanforderungen:
VR-Brille
⢠inkl. optischem Infrarot Tracking System
⢠min. 110° horizontaler Blickwinkel
⢠min. 2.880 x 1.600 bei Bildwiederholfrequenz von 90 Hz
⢠automatische Kalibrierung
⢠Start/Einsatzbereitschaft ohne zusätzliche Kalibrierung
Lackierpistole
⢠herstellerunabhängig
⢠in Gebrauch (Handling) einer "echten" Lackierpistole nachempfunden
⢠EinstellmÜglichkeiten:
o Lackdurchflussmenge
o Strahlorientierung (horizontal, vertikal)
o Abzugshebel proportional
o Strahltyp stufenlos einstellbar (Rund-/Breitstrahl)
o Strahlorientierung einstellbar (horizontal/vertikal)
o Vibration zur Simulation von Druckluft-Einsatz
Transportgehäuse
⢠Fahrbar mit 4 Rädern f. stabilem Stand
⢠Räder an Schiebeseite grĂśĂerer Durchmesser als Räder an anderer Achse
⢠2 Räder arretierbar
⢠Deckel zum Ăffnen mit integriertem Touchscreen (min. 17´´ Full-HD-AuflĂśsung)
⢠Tracking-Sensoren am Gehäuse montiert, werkzeuglos ausklappbar
⢠AuĂenabmessungen: max. 1,30 x 0,70 x 0,70 m (H x B x T)
⢠HÜhe in Betrieb: max. 2,00 m
⢠kein Koffersystem
⢠Auf- und Abbau werkzeuglos, ohne Hardware-Montage
Bedienelement fĂźr Ausbilder
⢠min. 17´´ Touchscreen mit min. Full-HD-AuflÜsung
⢠fest im Deckel/mit Deckel des Transportgehäuses verbaut
PC
⢠CPU mit x86-Architektur, 6 physische Kerne, 12 Threads; 3,2 GHz Takt in aktueller Ausfßhrung vglb. i7-8700
oder besser
⢠RAM 8 GB DDR4
⢠SSD 240 GB PCle
⢠GPU: GTX 1660 Ti o. vglb.
⢠Montiert in Gehäuse, muss vor unbefugtem Zugriff geschßtzt sein (z. B. Zugang nur mittels Werk-zeug), von
auĂen nicht sichtbar
⢠AnschlussmÜglichkeit fßr externen Monitor (HDMI)
Simulierte Verfahren/Prozesse:
⢠Software/Menßfßhrung in deutscher Sprache
⢠MenĂźfĂźhrung u. Einstellung der Ăbungen Ăźber Touchscreen
⢠Auswahl von 2 Perspektiven fßr Ausbilder am Touchscreen:
o Sicht des Auszubildenden in der VR-Brille
o AuĂenansicht mit Zoomfunktion, in allen Achsen veränderbar
⢠HVLP und HVLP-Beilackieren, im FlieĂbecher-, Saugbecher- und Kesselbetrieb
⢠Airless-Spritzen zur wirtschaftlichen Simulation dieses Verfahrens wegen eingeschränkten baulichen
Begebenheiten
⢠Sandstrahlen zur Minimierung von Zusatzkosten in der Ausbildung (wirtschaftlicher Einsatz dieses Verfahrens
in der Ausbildung Maler und Fahrzeuglackierer- Fachstufenausbildung)
⢠Pulverbeschichten als Darstellung v. Applikationsverfahren u. als Anforderung der betreuten Betriebe aus der
Praxis
⢠Simulation von Materialviskosität von leichtläufigen bis hochviskosen Materialien
⢠Erstellen von Lackprofilen nach Herstellerangaben, mit folgenden Parametern:
o Materialviskosität (Einheiten: Ford3, Ford4, Centistroke, Poise)
o FestkĂśrperanteil
o Ablßftzeit zwischen den Spritzgängen
o Anzahl Spritzgänge
o Schichtstärken
o Zulässige DĂźsengrĂśĂe
o Pistolenabstand
o wählbar im RGB-Farbraum
o Deckkraft und
o Glanz
⢠Einstellen von nachfolgenden Materialeigenschaften von Lackprofilen:
o Transparenz
o Glanzgrad
o Farbton
⢠Simulation von min. 3 aufeinander aufbauenden Lackschichten mit bis zu min. 5 Spritzgängen pro Schicht
⢠Simulation von Lackierfehlern, min.
o Trockenspray
o Orangenhaut
o Läufer
o Kantenflucht
o Aufschwemmung
⢠Simulation von Pulverbeschichtung, min.
o Einbrennen des Materials
o Fischauge
o Ausgasungen
o Hänger
⢠Simulation von Sand-/Abrasivstrahlen, min.
o 10 verschiedene Bauteile
o Strahlmittel Natriumcarbonat, Granatsand, Strahlsand
o Beschädigungen am Bauteil
o ZubehĂśrteile wie Schlauchpaket in Gewicht, MaĂe, Material realitätsnah einem handels-Ăźblichen ZubehĂśrteil
⢠Anpassung von Spritzstrahl, Pistolenimpuls, Materialauftrag an simulierten Prozess
⢠Ausbilder muss Lacke erstellen u. verwalten kÜnnen ohne separate, externe Hilfe
Analysefunktion:
⢠Schichtstärkenanalyse
o Darstellung durch Falschfarben auf Bauteil
o muss während des Lackiervorgangs ein-/ausblendbar sein
o muss im Replay fĂźr jeden Spritzgang ein-/ausblendbar sein
o fßr alle Flächen des Bauteils
⢠Hinweise:
o mĂźssen durch Ausbilder während den Ăbungen/der Ausbildung einblendbar sein
o vom Ausbilder ausgewählte Hinweise mĂźssen ausschlieĂlich auf dessen Display sichtbar sein
o allgemein zu Abstand, Geschwindigkeit, Winkel horizontal u. vertikal
⢠Pistolenfßhrung:
o mittels 3-D-Linien muss der Verlauf im virtuellen Raum dargestellt werden
o Abstand von Bauteil zur DĂźse muss dreidimensional dargestellt werden
o Detaillierte Darstellung der Pistolenbewegung zur Bewertung der PistolenfĂźhrung Ăźber das Bauteil hinaus
o Ansicht muss drehbar sein, um von allen Seiten die PistolenfĂźhrung bewerten zu kĂśnnen
EinstellmĂśglichkeiten fĂźr Ausbildung:
⢠Einstellung von Punktabzßgen fßr Fehler
⢠Analysefunktion von Verbräuchen zur Darstellung wirtschaftlicher Einflusskomponenten
⢠Gewichtung Technik/Ergebnis
⢠muss ohne Einsatz der VR-Brille mÜglich sein
Perspektive:
⢠Ansicht muss während des Lackierens/der Ausbildung zwischen der Sicht des Lackierers (Ich-Perspektive,
Sicht durch VR-Brille) und einer frei bestimmbaren AuĂenansicht wählbar sein
⢠inkl. Zoom-Funktion, PAN in der Ebene
⢠muss auf externem Monitor darstellbar sein
Bauteile
⢠Bauteile mßssen in einem Arbeitsgang allseitig lackierbar sein
⢠diese Bauteile sind eine Grundanforderung des Lehrplans des HPI (s. Einleitung)
⢠min. 20 allgemeine Metallbauteile (min. stehende Platten, Wßrfel, Rohre, Gitter)
⢠min. 5 Automobilteile (min. 1 x PKW komplett)
⢠min. 20 Bauteile fßr Maler und Lackierer (min. 4 x komplette Räume mit Deckenelementen, An-bauten und
TĂźraussparungen)
⢠min. 10 Holzbauteile fßr Schreiner/Tischler (min. Stuhl, Regal, Tisch, Tßre, Fenster)
⢠min. 10 Bauteile fßr Pulverbeschichten (min. Alu-Felge, Lochplatte, Gitter)
Virtuelle Arbeitsumgebungen
⢠Lackierkabine
⢠Autowerkstatt
⢠Malerkabinen
⢠Lagerhalle
⢠LackierstraĂe mit min. 3 Bandgeschwindigkeiten
⢠Futuristische Umgebung
Inklusive:
⢠Fachgerechte Aufstellung, Installation und Inbetriebnahme mit Schulung in den Werkstätten des Auftraggebers
min. 2 Tage in deutscher Sprache
⢠5 Jahre Garantie, Support in deutscher Sprache und Updates mit nachfolgenden Mindestleistun-gen:
o Genereller technischer Support und Beratung per Telefon oder E-Mail
o Schulung und Anleitung fĂźr einfache Reparaturen durch Mitarbeiter des Auftraggebers
o Vor-Ort-Austausch defekter Computer, defekter VR-Brillen, defekter Touchscreen-Monitore, defekter
Lackierpistolen oder Tracking-System