Beschreibung der Beschaffung
Der Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt plant einen umfangreichen Um- und Ausbau des denkmalgeschützten Dienstgebäudes des Ministeriums des Inneren und Sport (MI) in Magdeburg. Die Liegenschaft mit dem Gebäudekomplex des Ministeriums für Inneres und Sport (MI) befindet sich südwestlich des Stadtzentrums der Landeshauptstadt Magdeburg.
Einerseits soll neben der Berücksichtigung energetischer Maßnahmen, die Umsetzung der sicherungstechnischen Empfehlungen des LKA als auch die Erneuerung/ Erweiterung des Datennetzes erfolgen.
Gegenstand der Maßnahme ist neben der Migration bzw. Erneuerung des Sekundär- und Tertiärnetzes gem. Anforderungen der Standardisierungsrichtlinie ITN-XT_1 des Ministeriums der Finanzen des Landes Sachsen-Anhalt und allen damit verbundenen baulichen Eingriffen in das denkmalgeschützte Gebäude (Teilmaßnahme 1 (TM 1)) auch die Umsetzung der sicherungstechnischen Empfehlungen des LKA (Teilmaßnahme 2 (TM 2)), die Berücksichtigung energetischer Maßnahmen gem. dienstlichen Vorschriften des Landesbetriebs BLSA (Teilmaßnahme 3 (TM3)) sowie die Aufstellung eines brandschutztechnischen Gesamtkonzeptes.
Die TM1 umfasst die Migration und Erneuerung der o.g. strukturierten Verkabelung. Im Gebäude befinden sich 2 getrennte Nutzer/ Netze (MI und Polizei). Für diese Nutzergruppen müssen flexible Raum-/ Netznutzungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Für die Migration des Datennetzes stehen im Objekt z. Zt. sieben Verteilerstandorte für Datennetzverteiler zur Verfügung. Hauptgegenstand der Planung ist die bauliche Herrichtung der vorhandenen sieben Etagenverteilerräume sowie der Räume für APL1 / 2 und G01 / G02 gemäß Anforderungen der ITN-XT-Richtlinie. Alle Etagenverteilerräume sind für die Klimatisierung vorzubereiten. Bestandteil der Planung sind u.a. Maßnahmen zur Qualifizierung der Türen, Fenster, Wände und Decken sowie brandschutz- und wasserschutztechnische Maßnahmen nach Abschluss der Arbeiten für die LAN-Installation und der Ersatz aller vorhandenen Fußböden durch ableitfähige Fußböden.
Aufgrund der sicherungstechnischen Empfehlungen des LKA besteht dringender Baubedarf im und am Dienstgebäude des MI. Die sicherheitsbedingten Baumaßnahmen (TM 2) sollen parallel zu den Maßnahmen der TM1 durchgeführt werden. Bestandteil der Planung sind u.a. Ertüchtigung der Einfriedung des Geländes (Übersteigschutz), Umbau bzw. Erneuerung der Toranlagen, Qualifizierung der Wachbereiche, des Lagezentrums der Landesregierung, aller Gebäudezugangstüren sowie der Keller- und Erdgeschoßfenster. Beson-ders zu sichernde Bereiche im Inneren des Gebäudes sind gem. Vorgaben des LKA sicherungstechnisch zu ertüchtigen, ein modernes Zutrittskontrollsystem ist zu installieren und baulich zu integrieren. Die barrierefreie Erreichbarkeit im Gebäudeflügel 1.2 (Neubau) ist zu realisieren und ein barrierefreies Nutzungskonzept nachzuweisen.
Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Landesverwaltung und zukunftsweisenden Energieversorgung (TM 3) ist der Ausbau von Photovoltaik im Hinblick auf konstruktive und denkmalschutzgerechte Integration auf einzelnen Dächern der Liegenschaft zu prüfen. Weiterhin sollen halböffentliche Lademöglichkeiten eingerichtet werden und unter dem Gesichtspunkt des energiesparenden und nachhaltigen Bauens ist die Einhaltung der Energiestandards im Bereich der vorhandenen Dachdämmung, vorhandenen Holzfenster und die Einhal-tung der Anforderungen im Bereich Lärm-, Licht- und Sonnenschutz zu prüfen.
Alle Erneuerungs- / Erweiterungsarbeiten sollen im laufenden Nutzungsbetrieb der Liegenschaft, gegliedert in Bauabschnitte, erfolgen, wobei für die Beschäftigte in dem jeweils aktiven Bauabschnitt eine Interimslösung zu organisieren ist. Für das Lagezentrum der Landesregierung und Katastrophenstab der Landesregierung sind im Rahmen der Planung gesonderte Lösungen zum unterbrechungsfreien Betrieb zu erarbeiten.
Die BGF aller Gebäudeteile beträgt in Summe ca. 19.600 m².
Gegenstand dieser Ausschreibung ist die Vergabe der Planungsleistungen im Leistungsbereich § 34 HOAI. Die Beauftragung der hier ausgeschriebenen Leistungen erfolgt stufenweise, vorerst wird die Leistungsphase 1 bis 4 des beschriebenen Leistungsbildes beauftragt. Die Beauftragung der Leistungsphasen 5 bis 9 nach § 34 HOAI erfolgt in Abhängigkeit der Bestätigung des Planungsergebnisses sowie nach Vorlage erforderlicher Genehmigungen.
Ein Anspruch auf diese weitere Beauftragung besteht bei ausbleibender Erfüllung dieser Bedingungen nicht.
Im Rahmen der Projektqualifizierung wurde für die TM 1 bereits eine Voruntersuchung erstellt und eine KVM-Bau erstellt. Diese ist Anlagenbestandteil der Bekanntmachung.
Insgesamt liegt für das Vorhaben ein Beschluss des Finanzausschusses mit einem Kostenvolumen von 11,8 Mio. € brutto (KG 300-400 DIN 276) vor. Dieser Budgetrahmen gilt als Kostenzielstellung für die TM1 und TM2, auf welche die Planungsleistungen im Leistungsbild auszurichten sind. Gemäß Bauantrag werden die Gesamtkosten der Maßnahme (TM1-3) auf ca. 31,0 Mio € brutto geschätzt. Eine Freigabe der Kosten erfolgt erst nach Vorlage der KVM-Bau.
Die Abgabe der Unterlagen für die genehmigungsfähige Planung (abgeschlossene LPH 3=KVM BAU) ist für 25.01.2025 avisiert. Die in Pkt. II.2.7. angegebene Laufzeit bezieht sich vorerst auf diesen Termin.
Die Planungsaufgabe und der Planungsumfang können durch die Vergabestelle jederzeit räumlich, baulich oder zeitlich modifiziert (vergrößert/verkleinert) und um weitere Maßnahmen ergänzt werden.
Die Vergabestelle erwartet, dass im Fall einer Beauftragung das angebotene Projektteam zur Sicherstellung der Terminstellung sofort und vollumfänglich zur Verfügung steht. Im Bedarfsfall ist zur Sicherstellung der Termineinhaltung eine Aufstockung der Teamstärke zu gewährleisten.