Beschreibung der Beschaffung
Die Mittelschule Immenstadt ist in einem zusammenhängenden Gebäudekomplex untergebracht. Die einzelnen Gebäudeteile stammen hauptsächlich aus den 50er bis 80er Jahren (Fachräume Bauteil A aus 1986; Klassenräume Bauteil B aus 1957; Verwaltung Bauteil C aus 1957; Mensabau Bauteil D aus 1960er Jahren). Komplettiert wurde das Schulgebäude nach der Jahrhundertwende mit einem Pavillon (Bauteil F, Erstellung 2007. Die Turnhalle (Bauteil E, 2017 saniert) und der Pavillon sind Solitäre und nicht angebunden (Pavillon) bzw. nicht barrierefrei angebunden (Turnhalle).
Im Vorfeld zu diesem Vergabeverfahren wurde eine Machbarkeitsstudie mit einer Wirtschaftlichkeitsbewertung durch das Architekturbüro Unzeitig GmbH, Sonthofen erstellt sowie der Bestand statisch durch das Ing. Büro KBK, Konstruktionsgruppe Bauen, Kempten untersucht. Die Untersuchung und die Machbarkeitsstudie liegen den Vergabeunterlagen bei.
Insbesondere die Gebäudeteile aus den 50er bis 60er Jahren bedürfen der Sanierung in energetischer Hinsicht, die technische Gebäudeausrüstung ist sanierungsbedürftig und der Gesamtzustand lässt erkennen, dass abgesehen von Renovierungsmaßnahmen der Zustand dem der Zeit der Errichtung entspricht.
Die Verwaltung (Bauteil C) und der Mensabau (Bauteil D) befinden sich in einem baufälligen Zustand. Nach einem (Teil-)Abbruch sind diese Gebäudeteile durch Neubauten zu ersetzten.
Für die Gebäude soll eine Planung entwickelt werden welche folgende Schwerpunkte erfüllt:
- Umsetzung von aktuellen und in die Zukunft gerichteten pädagogischen Konzepten,
- Erfüllung der Vorgabe für den Brandschutz,
- Herstellen der Barrierefreiheit, d.h. insbesondere Gebäudezugang, vertikale Erschließung (Aufzug), barrierefreie WC-Anlage, Zugänge innerhalb des Gebäudes
- Energetische Sanierung, d.h. Gebäudehülle und technische Gebäudeausrüstung, Ziel-Standard nach Gebäudeenergiegesetz GEG: Neubau Effizienzgebäude 40, Altbau Effizienzgebäude 70
- Verbesserung der Raumakustik, d.h. Einbau von schallabsorbierenden Decken- und Wandbekleidungen
- Herstellen von hygienisch einwandfreien Verhältnissen in WC-Anlagen
- Schaffen der technischen Voraussetzungen zur Anwendung digitaler Lehrmittel;
Eine detaillierte Beschreibung des erforderlichen Sanierungsbedarfs, eine mögliche Umsetzung des Raumbedarfes im Bestand und evtl. ergänzenden Neubauten ist der den Vergabeunterlagen beigefügten Machbarkeitsstudie zu entnehmen.
Für die Umsetzung der Maßnahme wird der Schulbetrieb in ein Interim ausgelagert. Die Erstellung des Interims ist nicht Teil der Vergabe.
Es wird das Ziel verfolgt, durch eine nachhaltige und innovative Sanierung bzw. Teilersatzneubau der Mittelschule Immenstadt einen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz zu leisten: Gesucht werden demnach richtungsweisende Entwürfe, denen es gelingt, mit einem möglichst geringen Einsatz von Energie und Ressourcen (u.a. durch Suffizienz- und Effizienzstrategien) die höchstmögliche Gesamtwirtschaftlichkeit, Behaglichkeit, Gebrauchstauglichkeit, Multifunktionalität und Architekturqualität zu erzielen.
Das Gebäude soll Ressourcen schonen, Stoffkreisläufe berücksichtigen (recyclinggerechte Konstruktion), Gesamtverbräuche reduzieren und den Einsatz erneuerbarer Energien maximieren. Darüber hinaus soll es klimaresilient, bedarfsgerecht, betriebssicher und robust sein. Hierbei werden innovative Lösungsansätze erwartet und gefördert. Eine Holz/ Holz-Hybridbauweise wird angestrebt.
Der AG beabsichtigt für den Neubau eine QNG Zertifizierung. Die eigentliche Sanierung der Schulgebäude wird öffentlich u.a. durch die Regierung von Schwaben gefördert.
Gegenstand des Auftrags sind die Leistungen der Objektplanung Gebäude entsprechend HOAI Teil 3, Abschnitt 1, Leistungsphasen 1-9 für den Abriss, die Sanierung und die Ersatzbauten.
Die Beauftragung erfolgt nach § 33 HOAI stufenweise. Im Auftragsfall wird als erste Stufe die Leistungsphasen 1 und 2 beauftragt. Über eine jeweils weitere Beauftragung der Leistungsstufen entscheidet der Auftraggeber im weiteren Verfahrensverlauf. Aus der stufenweisen Beauftragung können keine Forderungen auf die Übertragung weiterer Leistungsstufen oder weiterer Leistungen abgeleitet werden.
Nach derzeitigem Kenntnisstand stuft der Auftraggeber die Objektplanung Gebäude in die Honorarzone III ein. Als Baukostenobergrenze hat die Stadt Immenstadt die voraussichtlichen Erstellungskosten (KGR 300 bis 400, brutto) von 17,85 Mio. EUR festgelegt. Eine Überschreitung der Baukostenobergrenze bedarf einer erneuten Beschlusslage. Der voraussichtliche Anteil der Sanierung beträgt ca. 48% der Gesamtmaßnahme.
Der Planungsbeginn erfolgt unmittelbar nach der Auftragserteilung im Januar 2024. Mit der Durchführung der Baumaßnahme soll ab Anfang 2026 begonnen werden. Die Fertigstellung der Baumaßnahme und die Nutzungsaufnahme soll September 2027 erfolgen. Abschließende Arbeiten sollen Anfang 2028 abgeschlossen sein.