Beschreibung der Beschaffung
der Markt Bodenmais führt seit über zwei Jahrzenten im Rahmen des Bayerischen Städtebauförderungsprogramms Neuordnungs- und Gestaltungsmaßnahmen im Ortskern durch.
Als erstes Maßnahmenpaket wurde der Marktplatz mit der inneren Kötztinger Straße in den frühen 1990er Jahren neu gestaltet.
Als nächster Schritt erfuhr Mitte der 1990er Jahre die Bergknappen- und Zwieseler Straße eine Neugestaltung. Damit waren der Marktplatz selbst und dessen wichtigsten zuführenden Straßen städtebaulich aufgewertet worden, der historische Ortskern somit authentisch ablesbar.
Nach längerer Pause wurde 2009 der Wiedereinstieg in die Städtebauförderung angegangen mit dem Programm "Stadtumbau West" und mit der Ausarbeitung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes SEK 2010-2011.
Unter Mitwirkung von örtlichen Arbeitskreisen wurden die weiteren Zielsetzungen und Maßnahmen im Rahmen des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes formuliert.
Demnach ergeben sich drei Schwerpunkte:
- der historische Ortskern auf dem südlichen Höhenrücken
- die zu einer attraktiven Geschäftsstraße zu entwickelnde Bahnhofstraße in Muldenlage, zwischen Ortskern udn Kurparkareal
- das auszuweitende und zu vernetzende Kurparkareal auf dem ansteigenden südexponierten Hand nördlich der Bahnhofstraße.
Der Schwerpunkt der weiteren städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen liegt demnach entlang der Achse der Bahnhofstraße als "infrastrukturell touristisches Rückrat" des heilklimatischen Kurortes.
Die städtebaulich sehr wichtige Achse Marktplatz - Kötztinger Straße - Querung Bahnhofstraße ("Joska-Kreuzung") - Finkenweg zur Anbindung vom WellVitalHaus und Hallen-/Freibad ist mit der Neugestaltung des Finkenweges bereits im Jahre 2013 fertig gestellt worden.
Die Bahnhofstraße ist die zentrale Sammelstraße in Bodenmais und über deren Verlängerungen erreicht man die Ortsumgehung im Norden und Süden.
Nahezu alle örtlichen Straßen münden in die Bahnhofstraße, die, wie der Straßenname andeutet, auch den Bahnhof rückseitig vom Rathaus anbindet.
Derzeit ist der Planbereich bestimmt von einem asphaltierten Gehsteig mit leicht bogenförmigen Verlauf entlang der Asphaltfahrbahn der Bahnhofstraße.
Mit einem 14 cm hohen Granitbord ist der Gehweg von der Fahrbahn abgegrenzt.
Die Fahrbahn der Bahnhofstraße ist derzeit etwa 6,50 m breit, die angelagerten Asphaltgehsteige oft nur 1,00 m.
Mit Glaskunstwerken entlang der Fahrbahnränder wird momentan bereits versucht, die Fahrgeschwindigkeit zu dämpfen (Zone 30").
Der ruhende Verkehr wird derzeit meist durch Senkrechtparkplätze auf Privatflächen bewerkstelligt, die infolge der Querung der Gehsteige immer wieder zu Konflikten mit den Fußgängern führen.
Eine Begrünung der Bahnhofstraße ist nicht oder kaum vorhanden.
Oberziel der Neugestaltungsmaßnahme ist es, die Bahnhofstraße als "infrastrukturelles Rückrat" der Ortschaft zu einem gestalterisch hochwertigen und attraktiven Boulevard ""Einkaufmeile") für Einheimische und Gäste zu entwickeln.
Die heterogene Bausubstanz entlang der Bahnhofstraße verlangt nach einem konsequenten und schlüssigen Planungskonzept, der für den wichtigsten Straßenraum des heilklimatischen Kurorts den Paradigmenwechsel von einem fahrverkehrsdominierten Straßenraum zue eine optisch ansprechenden Straßenraum mit hoher Aufenthaltsqualität ermöglicht.
Im Zuge des Neubaues eines Einkaufszentrums an der Südseite der mittleren Bahnhofstraße wurde bereits das Gestaltungskonzept der in den kommenden Jahren noch umzugestaltenden Bahnhofstraße in einen kleinen Abschnitt vorweg genommen.
Damit wurde eine Referenzfläche geschaffen, die Gästen und Anliegern "Appetit" machen soll auf die zukünftige Neugestaltung des für Bodenmais so wichtigen Straßenraums.
Gegenstand des Auftrages sind Planungsleistungen für Verkehrsanlagen gemäß §47 HOAI 2021, Leistungsphasen 1 bis 9.
Die Beauftragung erfolgt stufenweise, zunächst für die Leistungsphasen 1 bis 3.
Mit den Planungsleistungen soll unmittelbar nach der Beauftragung begonnen werden.