Beschreibung der Beschaffung
Effizient in die Zukunft - energetische Sanierung / Optimierung der Fichtelgebirgshalle in Wunsiedel
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Beschreibung der energetischen Ausganssituation (Verbesserung der Energieeffizienz)
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Grundlage:
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Die Fichtelgebirgshalle wurde von 1982 - 1984 errichtet und anschließend in Betrieb genommen. Die energetische Ausgangssituation stellt sich entsprechend schlecht dar. Die einzelnen Gebäudeteile wurden seit dieser Zeit im Wesentlichen nur bauunterhaltstechnisch betreut. Größere Sanierungsmaßnahmen wurden nicht durchgeführt. Einzig in 2007 wurden einige Teile der Heizungs- und Lüftungsanlagen erneuert. Der Bauteil Fichtelgebirgshalle beinhaltet: Foyer, großer Saal (mit Bühne), kleiner Saal, Mehrzweckraum, Vereinszimmer, Eingangshalle, Garderobe, WC-Bereich, Bibliothek und Fremdenverkehrsamt.
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Die Halle wurde in Zusammenhang mit dem Bauteil Hotel, Restaurant, Empfang, Kegelbahn, und Hausmeisterwohnungen errichtet, welcher nicht Bestandteil dieser Maßnahme ist.
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Zur Einhaltung angestrebter Förderungen ist vorliegend ein Effizienzgebäude 70 erforderlich.
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Zur Verbesserung der Energieeffizienz sind folgende zentrale Maßnahmen getrennt nach Bauteilen geplant:
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Fassadenflächen:
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Die vorhandenen Fassadenflächen mit mineralischen Außenputz und Holzfenstern entsprechen dem energetischen Zustand der Bauzeit. Alle Hüllflächen sollen eine Wärmedämmung mit dem Ziel auf Klimaneutralität 2040 erhalten. Die Fassadenflächen sollen ein mineralisches Wärmedämmverbundsystem (U-Wert 0,15) erhalten. Es werden neue Türen (incl. Steuerungen), Fenster- und Fassadenflächen (U-Wert 0,80) mit Dreifachverglasung eingebaut. Um ein Aufheizen der Räume im Sommer zu vermeiden werden in Teilbereichen Sonnenschutzanlagen eingebaut.
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Dachflächen:
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Die Schrägdachflächen sind als Holzkonstruktion (größtenteils ohne Wärmedämmung) mit Dachschalung und Biberschwanzdeckung ausgeführt. Im Bereich des großen Saals ist auf der Tragkonstruktion auf Stahlbindern ein bituminöses Flachdach vorhanden. Im Erdgeschoss sind größerer Flachdachbereiche als begehbare Terrasse (Fluchtweg) ausgebildet. Hier müssen auch alle Anschlussdetails an die Fassade überarbeitet werden.
Die vorhandene Biberschwanzdeckung soll, wenn möglich, erhalten werden. Die Dämmung soll hier auf der obersten Geschoßdecke (U-Wert 0,14) erfolgen. Die Flachdächer über dem großen Saal und im Terrassenbereich sollen erneuert werden. Das Flachdach über dem Saal soll, wenn statisch möglich, als Gründach ausgestaltet und mit einer PV-Anlage versehen werden.
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Innenräume (nicht energetisch):
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Die Fichtelgebirgshalle mit Fremdenverkehrsamt und die Bibliothek sind seit fast 40 Jahren in Nutzung. Die Räume mit Arbeitsplätzen werden an die aktuellen Bedürfnisse angepasst. Dazu werden die Raumschalen (Boden, Wand, Decke) teilweise erneuert. Im Eingangsfoyer wird der Bodenbelag ersetzt.
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Wärmeversorgungsanlagen:
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Die Wärmeversorgung erfolgt derzeit durch 2 Gaskessel mit je 450 KW Leistung und ein gasbetriebenes BHKW mit 80 KW Leistung. Zusätzlich wird auch die Absorptionskältemaschine mit Wärme versorgt, was aufgrund der zu niedrigen Vorlauftemperatur jedoch nicht wirtschaftlich ist. Armaturen für einen hydraulischen Abgleich fehlen. Die Anlage ist in Teilbereichen verschlammt. Die vorhandenen Heizungspumpen sind ohne automatische Regelung. Leitungen sind nur unzureichend gedämmt. Die Heizungsanlage erhält zukünftig einen Fernwärmeanschluss. Die hydraulischen Schaltungen werden umgebaut und vor Heizkörpern und Registern werden vordruckabhängige Ventile gesetzt. Es werden hocheffizienzpumpen eingebaut und das Leitungsnetz gedämmt.
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Lufttechnische Anlagen:
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Die Lüftungsinstallation aus der Bauzeit ist zum Teil marode und nicht mehr funktionsfähig. Die Anlagen sind unzureichende gedämmt. Wichtige Bauteile der Wärmerückgewinnung sind ohne Funktion. Eine Ersatzteilbeschaffung ist nicht mehr möglich. Es werden neue energieeffiziente Anlagen mit Wärmerückgewinnung eingebaut. Die Kanäle und die Dämmung werden in Teilbereichen erneuert.
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Kältetechnische Anlagen:
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Die vorhandene Anlage arbeitet durch die zu niedrige und zukünftig noch geringere Vorlauftemperatur unwirtschaftlich. Einbau einer neuen Kältemaschine mit geschlossenen Rückkühlkreis, möglichst hohen Wirkungsgrad und Drosselschaltung.
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Beleuchtungsanlagen:
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Teilbereiche der Halle sind schon mit moderner LED-Beleuchtung ausgestattet. WC-Räume, Umkleiden und Nebenräume jedoch noch nicht. Die noch nicht auf LED-Beleuchtung umgestellten Räume werden noch auf LED-Beleuchtung umgerüstet.
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Blitzschutzanlagen:
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Die vorhandene Blitzschutzanlage muss nach den Arbeiten an den Fassaden- und Dachflächen an die neuen Gegebenheiten angepasst werden.
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Förderanlagen:
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Der vorhanden hydraulische Aufzug ist marode. Dafür soll ein moderner Seil- oder Riemenaufzug, mit Energieeinsparung von 70% eingebaut werden.
Die vorhandene hydraulische Hub-Bühne im Orchestergraben ist nur noch bedingt einsatzfähig. Der hydraulische Antrieb der Bühne soll durch einen energiesparenden, kettengetriebenen Antrieb ersetzt werden.
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Gebäude- und Anlagenautomation:
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Die Regelung der Heizungs-, Lüftungs- und Kälteanlagen funktioniert nur noch sehr eingeschränkt Die Regelung der Anlagen wird komplett erneuert. Es wird eine Gebäudeleittechnik mit Energie-Monitoring eingebaut.
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Hinweis Unterlagen / Pläne:
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Bis 11/2023 wird ein aktuelles Aufmaß erstellt.
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Termine:
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Planungsbeginn nach Auftragsvergabe
Baubeginn: voraussichtlich. Mitte 2025
Fertigstellungstermin Mitte 2027
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Leistungen:
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Beauftragt werden Leistungen des Leistungsbildes Fachplanung Technische Ausrüstung in den Anlagengruppen 2, 3 und 8 gemäß Teil 4 Abschnitt 2 HOAI, stufenweise in den Leistungsphasen 1 bis 9 gemäß § 55 Abs. 3 HOAI i.V.m. Anlage 15 Nummer 15.1 HOAI.
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Zusätzlich wird als Besondere Leistung das Überwachung der Mängelbeseitigung innerhalb der Verjährungsfrist beauftragt.