Erneuerung der TK-Infrastruktur

Hessischer Rundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts

Zur Realisierung der zukünftigen Telekommunikationslösung des Hessischen Rundfunks (nachfolgend hr) soll ein IP-Kommunikationssystem mit einem zentralen, redundanten Call Processing Cluster und in der Fläche verteilten Voice Gateways eingesetzt werden.
Hierzu soll in Frankfurt, im Funkhaus am Dornbusch (FaD), die Zentraltechnik des IP-Kommunikationssystems aufgebaut und die derzeit vorhandene TK-Infrastruktur mit über 3 500 Endgeräten ersetzt werden. Alle Steuerungs- und Signalisierungsfunktionalitäten für die dezentralen Systemkomponenten und Arbeitsplätze/ Teilnehmer aller Standorte des hr werden über das interne Weitverkehrsnetz zur Verfügung gestellt. Im Sinne einer mandantenähnlichen Lösung sollen auch für Töchterunternehmen des hr (hr-werbung, Deutsches Rundfunk Archiv, Pensionskasse etc.) alle Funktionen des IP-Kommunikationssystems bereitgestellt werden. Insbesondere sollen unterschiedliche Amtsnummern (FaD und dezentrale Standorte betreffend) aus unterschiedlichen öffentlichen Telefonnetzen angeschlossen werden.
Zur Signalisierung muss grundsätzlich das Session Initiation Protocol (SIP) eingesetzt werden. Neben der Signalisierung für Sprache (Rufaufbau /-abbau, Leistungsmerkmale etc.) sollen weitere Dienste und Funktionen durch SIP realisiert werden (z. B. Präsenzinformationen, Videodienste etc.).
Der geforderte Call Processing Cluster muss aus mindestens 2 Call Servern bestehen. Die dezentralen Voice Gateways, welche die Zugänge zu den öffentlichen Telefonnetzen darstellen, werden sowohl am FaD als auch in allen übrigen Standorten (Außenstudios) betrieben.
An allen Standorten sollen IP-Telefone direkt an das IP-Netzwerk (Datennetz) angebunden und mittels Power-over-Ethernet versorgt werden. Grundsätzlich müssen alle Medienströme und die Signalisierung „Ende-zu-Ende“ verschlüsselt sein.
Vorrangig sollen im Unternehmensumfeld Softphones in Verbindung mit einem Wideband Codec (G.722) eingesetzt werden. Ebenso sollen bei mobilen Endgeräten mittelfristig auch HD-Voice Codecs (AMR-WB) verwendet werden. Zusätzlich sind vorhandene mobile Endgeräte mit UC-Funktionen bzw. UC-Software auszurüsten. Es wird eine konvergente Implementierung der UC-Software im Novell-Umfeld auf unterschiedlichen Endgeräten (IP-Phone, PC mit Softphone und mobilen Endgeräten mit unterschiedlichen Betriebsystemen) erwartet. Dabei muss die nutzerspezifische Konfiguration der Präsenzfunktionalität sichergestellt sein. Alle eingesetzten UC-Applikationen müssen barrierefrei im Sinne des aktuellen BiTV-Standards integriert werden. Dies betrifft die:
— Sprachausgabe per Screenreader,
— Ausgabe auf Braillezeile und,
— Unterstützung von Textvergrößerungen und Bildschirmlupen.
Der hr administriert und betreibt alle Systeme und Komponenten der IP-Kommunikationsinfrastruktur selbst und versteht sich daher als Eigenwarter im klassischen Sinne. Zur Unterstützung des internen Fachpersonals und zur Sicherstellung der geforderten Verfügbarkeiten soll ein Serviceunterstützungsvertrag und ein SW - Wartungsvertrag abgeschlossen werden.
Der Wartungsvertrag sowie die damit verbundenen Dienstleistungen müssen sich nahtlos in die bestehenden Betriebskonzepte beim hr integrieren lassen. Derzeit sind die Arbeitsplätze auf Basis von Windows XP 32 /SP3 in einem IP-v4 Netzwerk im Einsatz. Zukünftig ist geplant, Windows 7 (32/64) in einem IP-v6 Netzwerk einzusetzen.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2011-12-19. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2011-11-11.

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Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2011-11-11 Auftragsbekanntmachung