Evaluation "Offensive Frühe Chancen: Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration"
Mit der Weiterentwicklung von rund 4 000 Einrichtungen zu „Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration“ sollen besonders Kinder mit einem hohen Sprachförderbedarf erreicht werden. Insbesondere für Kinder aus bildungsfernen Familien (mit und ohne Migrationshintergrund) soll das Betreuungs- und Bildungsangebot verbessert werden. Diese Kinder konzentrieren sich, analog zur allgemeinen Bevölkerungsstruktur, häufig in bestimmten Kitas. Sie liegen typischerweise in Stadtvierteln mit einer relativ homogenen Bevöl-kerungszusammensetzung aus niedrigen Sozialschichten oder in strukturell benachteiligten Gebieten mit einem mangelnden Arbeitsmarktangebot, hohen Abwanderungsquoten und einer ungenügenden Infrastruktur an Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsangeboten.
Ein wesentliches Ziel der "Offensive Frühe Chancen" ist es daher, in diesen Gebieten Kitas gezielt mit zusätzlichen Ressourcen für eine alltagsintegrierte, frühe Sprachförderung auf der Grundlage qualitativer Mindeststandards auszustatten. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Einrichtungen, die von Kindern unter drei Jahren besucht werden.
Durch die „Offensive Frühe Chancen“ werden teilnehmenden Kindertageseinrichtungen Personal- und Sachmittel zur Verfügung gestellt, um die sprachliche Bildung und Förderung der Kinder in der pädagogischen Arbeit noch weiter zu intensivieren und insbesondere Kinder mit einem hohen Sprachförderbedarf aufgrund eines Migrationshintergrunds oder aus bildungsfernen Familien durch eine alltagsintegrierte, frühe Sprachförderung nachhaltig zu unterstützen.
Das Projekt „Qualifizierungsoffensive nach dem DJI-Konzept „Sprachliche Bildung und Förderung für Kinder unter Drei“, das das Deutsche Jugendinstitut (DJI) im Auftrag und mit Fördermitteln des BMFSFJ durchführt, ist in enger Abstimmung mit dem DJI in die Gesamtevaluation zu integrieren.
Verschiedene sprachpädagogische Förderkonzepte, die in den Einrichtungen zum Einsatz kommen, sollen in der Evaluation berücksichtigt werden. Entsprechend dem DJI-Konzept einer alltagsintegrierten sprachlichen Bildung, das der Bundesoffensive zu Grunde liegt, sollen im Rahmen der Gesamtevaluation der Offensive insbesondere auch Art und Umfang der Verankerung einer professionellen, alltagsintegrierten Sprachbildung erfasst und analysiert werden. In diesem Zusammenhang soll das zugrunde gelegte Konzept der pädagogischen Qualität präzisiert und operationalisiert werden.
Die mit Bundesmitteln geförderte zusätzliche Fachkraft soll als Schwerpunkt der Bundesoffensive abgebildet werden. Die Aufgabenzuschreibung, die sich durch Professionalität auszeichnet, stellt hohe Anforderungen an die Wissens- und Handlungskompetenz der Fachkraft. Die seitens des BMFSFJ zur Verfügung initiierten Maßnahmen sind ein Beitrag, das anspruchsvolle fachpolitische Ziel einer qualifizierten Sprachbildung und Förderung in den Schwerpunkt-Kitas zu implementieren und nachhaltig zu gewährleisten. Darüber hinaus müssen zusätzliche Akzente in der Qualifizierung gesetzt werden, um die Qualität der frühkindlichen Bildung im Alltag der Schwerpunkt-Kitas grundständig zu verbessern. Erwartet werden Vorschläge, was an fachlicher Unterstützung (kompetenz- und prozessorientierte Qualifizierung) der Fachkräfte und Teams im Rahmen der Evaluation geleistet werden kann. Es ist davon auszugehen und in der Evaluation zu berücksichtigen, dass auch Bundesländer und Träger(verbände) hier aktiv sind.
Die Bundesoffensive selbst ist als diskursiver offener Prozess konzipiert, der Lernen für alle Beteiligten ermöglicht. Eine engmaschige inhaltliche Begleitung soll eine kontinuierliche Rückmeldung über den Verlauf des Projektes schon nach kurzer Zeit ermöglichen. Dabei sollen Fortschritte und Stolpersteine in der konkreten Umsetzung analysiert und bewertet werden, neue Handlungsbedarfe sollen ermittelt und notwendige Nachsteuerungsprozesse eingeleitet werden.
Die Bundesoffensive wird in zwei Förderwellen umgesetzt. Der Start der Förderung für die ersten rund 3 000 Kitas erfolgte ab März 2011. Eine zweite Förderwelle mit rund 1 000 teilnehmenden Kitas soll im Frühjahr 2012 starten. Die Interessenbekundung findet voraussichtlich ab November 2011 unter
www.fruehe-chancen.de statt. Die Förderung endet einheitlich mit Abschluss der Bundesinitiative am 31.12.2014. (nähere Informationen unter
www.fruehe-chancen.de).
Das BMFSFJ hat mit den Ländern eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, die die Geschäftsgrundlage der Bundesförderung bildet. Diese besagt insbesondere, dass eine Steuerungsrunde von Bund und allen Ländern die Initiative fachlich begleitet und weiterentwickelt und zum Sommer 2012 einen Zwischenbericht sowie zum Frühjahr 2015 einen Abschlussbericht zur Umsetzung der Bundesinitiative erstellt. Die Berichte sollen Vereinbarungen über gemeinsame Eckpunkte des Bundes und der Länder über eine hochwertige und verlässliche sprachliche Förderung der Kinder in Kindertageseinrichtungen enthalten.
Ergänzend zum Monitoring soll ab Oktober 2011 evaluiert werden, inwieweit die Maßnahmen der Offensive in den mit Personal- und Sachmitteln geförderten Schwerpunkt-Kitas kurz-, mittel- und langfristige Wirkungen zeigen.
Ergänzende Unterlagen können bei der genannten Kontaktstelle abgefordert werden.
Die Institutionen, die bereits finanziell oder fachlich am Programm partizipieren, sind von der Teilnahme ausgeschlossen.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2011-09-19.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2011-09-08.
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
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Dokument |
2011-09-08
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Auftragsbekanntmachung
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2012-01-31
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Ergänzende Angaben
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