Umsetzung IFRS 9

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist eine Anstalt öffentlichen Rechts nach den im KfW-Gesetz festgelegten Richtlinien mit Hauptsitz in Frankfurt am Main. Die KfW befindet sich im Besitz des Bundes und der Länder. Sie ist Förderbank der deutschen Wirtschaft und Entwicklungsbank für Transformations- und Schwellenländer. Die KfW verfügt über eine komplexe und stark vernetzte IT Anwendungs- sowie Infrastrukturlandschaft.
Die IT der KfW weist u.a. die folgenden wesentlichen Leistungskennzahlen auf:
— ca. 5 000 Anwender der Bankengruppe entlang sämtlicher fachlicher Prozesse,
— ca. 5 800 000 Darlehen im Bestand,
— ca. 3 000 000 technische Transaktionen pro Tag im Monatsdurchschnitt.
Die KfW erwägt mittelfristig den Aufbau einer Finanzarchitektur auf Basis von SAP.
Im Rahmen dieses Auftrags soll der Aufbau der IT-Finanzarchitektur im Rechnungswesen der KfW auf Basis von SAP geplant werden. Dazu gehört die Erstellung einer Roadmap für die phasenweise Einführung von SAP. Bei der Planung der Roadmap soll insbesondere die Umsetzung künftiger regulatorischer Anforderungen, die sich für die KfW aus der Bilanzierungsrichtlinie IFRS 9 ergeben, geprüft und in Abhängigkeit vom Prüfungsergebnis nach Vorgabe der KfW entweder in der bestehenden Anwendungslandschaft oder als Teil der einzuführenden Standardsoftware SAP umgesetzt werden.
Das Projekt unterteilt sich in den Abschnitt 1 "Initialisierung des SAP-Vorhabens für den Aufbau der Finanzarchitektur" und entweder den Abschnitt 2a "SAP-basierte Umsetzung von IFRS 9 und verbundener Teilaspekte" oder alternativ den Abschnitt 2b "Umsetzung von IFRS 9 auf Basis der bestehenden Anwendungslandschaft".
Schwerpunkt des ersten Projektabschnitts ist die Spezifizierung der konkreten technologischen Zielarchitektur sowie die Umsetzungsplanung der phasenweisen Einführung von SAP.
Die Umsetzung der IFRS-Anforderungen innerhalb der KfW hängt vom Ergebnis dieses ersten Projektabschnitts ab. Die Umsetzung erfolgt entweder in der neuen, auf SAP basierenden Architektur (Abschnitt 2a) oder sie hat auf Basis der bestehenden Architektur zu erfolgen (Abschnitt 2b), um die fristgerechte Umsetzung zu garantieren.
In jedem Fall ist der fristgerechte und testierfähige Abschluss sowie die Meldefähigkeit der KfW sicherzustellen.
Im Rahmen des von der KfW ausgeschriebenen Dienstvertrags vergibt die KfW Leistungen zur Beratung und Umsetzung nach Vorgabe der KfW, die den vollständigen Zyklus von Plan und Build abdecken. Die Leistungen sind voraussichtlich im Zeitraum von 2011 bis 2014 zu erbringen.
Abschnitt 1 – Initialisierung des SAP-Vorhabens für den Aufbau der Finanzarchitektur.
Die Leistungserbringung beginnt mit der Erteilung des Zuschlags und ist schnellstmöglich abzuschließen. Im Einzelnen umfasst dieser Projektabschnitt insbesondere die folgenden Leistungen:
— Erstellung einer Roadmap, inklusive der Planung der phasenweisen Einführung von SAP im Finanz- und Rechnungswesen der KfW,
— Analyse, Konzeption und Bewertung des Zielbilds der SAP-Einführung in der Finanzarchitektur der KfW,
— Grober Abgleich der Prozesse und Produkte mit dem SAP-Standard,
— Entwicklung einer Risikobeurteilung hinsichtlich der frist- und anforderungsgemäßen Abbildung der Umsetzung von IFRS 9 mit Blick auf einen Erstanwendungszeitpunkt 2015 und Vergleichszahlen 2014,
— Empfehlung zur Umsetzung von IFRS 9 auf Basis der neuen SAP-Architektur (Abschnitt 2a) oder auf Basis der bestehenden Architektur (Abschnitt 2b).
Abschnitt 2a – SAP-basierte Umsetzung von IFRS 9 und verbundener Teilaspekte.
Der Bewerber hat in dieser Alternative ausreichende Kapazitäten zur Konzeption, Customizing, Anwendungsentwicklung und Beratung für die integrierte Umsetzung der IFRS 9-Anforderungen auf Basis des einzuführenden SAP Bank-Analyzer, der Anpassung der Vorsysteme sowie der Einführung des SAP Source Data Layer (SDL) bereitzustellen. Hinzu kann die Umsetzung weiterer verbundener Themenfelder aus der Finanzarchitektur kommen. Der konkrete Umfang der Einführung (z.B. Festlegung der jeweiligen Module) wird im Rahmen der Initialisierung festgelegt. Die heutige Anwendungslandschaft basiert überwiegend auf PL/1-, SAS- und Java-basierten Eigenentwicklungen sowie SUMMIT Software.
Unter der Steuerung der KfW hat der Bewerber Leistungen insbesondere zur Anwendungsentwicklung und/oder Beratung zu erbringen, die den vollständigen Zyklus von Plan und Build abdecken, insbesondere:
— Projektsteuerung (z.B. für technologische Teilprojekte oder Arbeitspakete),
— Fachliche und technische Konzeption u.a. im Bezug auf regulatorische Anforderungen,
— Realisierung (insbesondere z.B. Programmierung, Schnittstellenentwicklung und Customizing/Parametrisierung) von Eigenentwicklungen sowie Standard-Software-Lösungen,
— Realisierung (insbesondere Anwendungs- und Schnittstellenentwicklung mit dem Schwerpunkt auf PL/1-, SAS-, Java- und SUMMIT-basierten Technologien),
— Konzeption und Durchführung von Tests,
— Kapazitätsunterstützung bei der Betriebseinführung,
— Dokumentation.
Der Bewerber muss der KfW die Rechte an sämtlichen Arbeitsergebnissen und entwickelten Software-Lösungen übertragen bzw. einräumen. Die KfW behält sich vor, Lizenzen an Softwareprodukten beizustellen und/oder die Einbeziehung bestimmter Subunternehmer zu verlangen.
Darüber hinaus sind Plan- und Build-Leistungen für Altanwendungen der KfW bis zur Ablösung durch die neu eingeführte SAP-Standardsoftware zu erbringen.
Der Bewerber hat neben den regulären Mitarbeiterkapazitäten ein Expertenteam für die Entwicklung fachlicher und technischer Zielbilder und deren Realisierung bereitzustellen. Das Team, das das Projekt bis zum Projektende begleiten muss, umfasst voraussichtlich ca. 5-8 Experten, z.B. Lösungsarchitekten oder hochspezialisierte Projektleiter. Der Bewerber darf die Mitarbeiter des Teams nur aus wichtigen Gründen ersetzen und hat jeweils auf eigene Kosten sicherzustellen, dass ausgefallene Mitarbeiter durch Mitarbeiter mit vergleichbarer Expertise und Erfahrung ersetzt werden. Das Team wird im Rahmen des Projekts insbesondere folgende Leistungen der Beratung nach Vorgabe der KfW aus dem Zyklus von Plan und Build bearbeiten:
— Regelmäßiger Abgleich der Projektergebnisse mit Standards, Methoden und Architekturen, um eine marktkonforme Abwicklung der Umsetzung in der KfW sicherzustellen,
— Technische und fachliche Architekturaufgaben, einschließlich Risikoanalyse und Reporting an die zentrale Providersteuerung,
— Detaillierte Analyse, Konzeption und Bewertung der Zielarchitektur, einschließlich Sicherstellung der ordnungsgemäßen Umsetzung im Rahmen der Anwendungsentwicklung.
Abschnitt 2b – Umsetzung von IFRS 9 auf Basis der bestehenden Anwendungslandschaft.
Der Bewerber hat in dieser Alternative ausreichende Kapazitäten zur Konzeption, Anwendungsentwicklung und Beratung für die konkrete Umsetzung der Anpassung der bestehenden Anwendungslandschaft (überwiegend Eigenentwicklungen auf PL/1-, SAS- und Java-Basis sowie SUMMIT) an IFRS 9 bereitzustellen.
Unter der Steuerung der KfW hat der Bewerber Leistungen insbesondere zur Anwendungsentwicklung und/oder Beratung zu erbringen, die den vollständigen Zyklus von Plan und Build abdecken, insbesondere:
— Projektsteuerung (z.B. für technologische Teilprojekte oder Arbeitspakete),
— Fachliche und technische Konzeption u.a. im Bezug auf regulatorische Anforderungen,
— Realisierung (insbesondere Anwendungs- und Schnittstellenentwicklung mit dem Schwerpunkt auf PL/1-, Java-, SAS- und SUMMIT-basierten Technologien),
— Konzeption und Durchführung von Tests,
— Kapazitätsunterstützung bei der Betriebseinführung,
— Dokumentation.
Der Bewerber muss der KfW die Rechte an sämtlichen Arbeitsergebnissen und entwickelten Software-Lösungen übertragen bzw. einräumen. Die KfW behält sich vor, Lizenzen an Softwareprodukten beizustellen und/oder die Einbeziehung bestimmter Subunternehmer zu verlangen.
Es wird ein Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb durchgeführt. Der Teilnahmewettbewerb schließt mit der Prüfung ab, ob der Bewerber geeignet ist, die zu vergebenden Leistungen einwandfrei und vollständig zu erbringen. Unter den gegebenen Bewerbern werden von der KfW entsprechend mindestens 3 Unternehmen ausgewählt und zum weiteren Verfahren zugelassen. Die KfW schließt einen Dienstleistungsvertrag mit einem erfolgreichen Teilnehmer des Teilnahmewettbewerbs ab. Der Dienstleistungsvertrag wird mit dem Wirtschaftsteilnehmer abgeschlossen, der auf der Grundlage der von der KfW bekannt gegebenen Zuschlagskriterien das wirtschaftlich günstigste Angebot abgegeben hat.
Der Vertragspartner unterwirft sich im Rahmen des Dienstleistungsvertrags den Vorgaben zur Governance von externen IT-Dienstleistern in der KfW, die auch die Zusammenarbeit mit anderen externen Dienstleistern der KfW sowie den regelmäßigen Austausch von Informationen, die Definition von Anforderungen und Schnittstellen unter den Dienstleistern sowie die Zurverfügungstellung von Rechten an Entwicklungen und sonstigen Arbeitsergebnissen an KfW und dritte Vertragspartner der KfW umfasst, um einheitliche Vorgehensweisen, Methoden und technologische Standards für die KfW sicherzustellen.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2011-08-22. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2011-07-22.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2011-07-22 Auftragsbekanntmachung
2011-12-07 Bekanntmachung über vergebene Aufträge