Entwicklung und Testung einer IT-Plattform (Digitaler Wegweiser „Horizontaler Berufsumstieg“) zur Suche nach Umstiegsberufen und Information über den demografischen Wandel

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)

Entwicklung und Testung einer IT-Plattform (Digitaler Wegweiser „Horizontaler Berufsumstieg“) zur Suche nach Umstiegsberufen und Information über den demografischen Wandel
Das Projekt „Horizontaler Berufsumstieg: eine neue berufliche Chance für ältere Beschäftigte“ hat zum Ziel, die Beschäftigungsfähigkeit bis zum Rentenalter bestmöglich zu unterstützen. Es ist bekannt, dass es Berufe mit begrenzter Tätigkeitsdauer gibt, die von vielen Beschäftigten nicht gesund bis zur Rente ausgeübt werden können. Hier kann es sinnvoll sein, frühzeitig in einen „nächsten“ Beruf zu wechseln. Dieser sollte parallel zum aktuell ausgeübten Beruf in Fort- oder Weiterbildungsmaßnahmen erlernt werden und weniger oder andere Belastungen aufweisen als der bisherige Beruf. Dadurch können eine vorzeitige Erwerbsunfähigkeit oder ein verfrühter Renteneintritt des Beschäftigten und somit auch ein möglicher sozialer Abstieg vermieden werden.
Zur Realisierung des Ziels ist ein Digitaler Wegweiser „Horizontaler Berufsumstieg“ zu programmieren, der zur Suche der am besten geeigneten Berufe für den horizontalen Berufsumstieg genutzt werden soll. Das fachliche Konzept des Digitalen Wegweisers wurde vom Auftraggeber entwickelt. Die Programmierung des Digitalen Wegweisers ist Gegenstand des geplanten Auftrags.
Der Digitale Wegweiser „Horizontaler-Berufsumstieg“ muss für zwei Nutzergruppen eine niederschwellige Erstinformation anbieten:
Für kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) wird ein Informationsangebot bereitgestellt, das ermöglicht, Umstiegsberufe und Qualifizierungsangebote zu finden sowie allgemeine und regional- bzw. branchenspezifische Informationen abzurufen (Daten zur demografischen Entwicklung in Deutschland, etc).
Einzelnen Beschäftigten, die in ihrem Beruf voraussichtlich nicht bis zum Erreichen des gesetzlichen Rentenalters arbeiten können, bietet die Anwendung ein niederschwelliges Informationsangebot, das Informationen zu alternativen Berufen und entsprechenden Qualifizierungsangeboten bereitstellt.
Eine zentrale Funktion der Anwendung ist folglich, nach Eingabe eines Personenprofils möglichst gut passende Umstiegsberufe zu finden und ergänzende Informationen zu den gefundenen Berufen darzustellen. Die Berufssuche stellt dazu den Merkmalen der Person die Merkmale der im Digitalen Wegweiser hinterlegten Berufe gegenüber. Der zu programmierende Algorithmus muss entsprechend eine Passung zwischen Personen- und Berufsmerkmalen ermitteln und bewerten. Dabei lassen sich die Merkmale einer Person im Allgemeinen nicht 1:1 auf die der Berufe abbilden. Es müssen vielmehr Beziehungen unterschiedlicher Arten definiert und hinterlegt werden. Der Abgleich der Personendaten mit den Berufsdaten führt zu Passungen. Die möglichen Umstiegsberufe werden nach der Güte der Passung sortiert und grafisch aufbereitet ausgegeben.
Die im Digitalen Wegweiser enthaltenen Daten und ausgegebenen Ergebnisse werden über Links und Schnittstellen zu weiteren Angeboten im Internet verknüpft. Weiterhin können alle Nutzer auf redaktionelle Inhalte zugreifen bzw. bekommen diese bereitgestellt.
Die Anwendung muss für Einzelnutzer frei im Internet verfügbar sein. Ein Zugang für ein KMU muss ebenso über das Internet, aber geschützt ermöglicht werden. Beide Zielgruppen der Anwendung verfügen möglicherweise nur über geringe Erfahrungen im Umgang mit Internet-Anwendungen. Der Gestaltung der Benutzerschnittstelle kommt deswegen eine besondere Bedeutung zu.
Technische Anforderungen der Software:
Für das zu entwickelnde System gelten die Bedingungen nach SAGA 5. Die Einhaltung der Prinzipien für Usability und Barrierefreiheit von Software ist selbstverständlich.
Die ausgeschriebene Leistung gliedert sich in zwei Arbeitspakete:
Arbeitspaket 1: Programmierung des Digitalen Wegweisers; Dokumentation; Unterstützung bei der Testung des Digitalen Wegweisers mit Einzelnutzern und kleinen und mittelgroßen Unternehmen aus der Region Dresden / Chemnitz, Dortmund und Schwarzwald; Aufbereitung der Erkenntnisse, darauf aufbauend Anpassung der Konfiguration und des Algorithmus; Durchführung von Schulungen der Betreiber und der Anwender.
Der Anbieter sollte bei den Tests in mindestens sechs Unternehmen anwesend sein. Geschult werden soll derjenige, der später den Digitalen Wegweiser aufsetzen wird, sowie die Anwender, die die Strukturen in der Datenbank pflegen und mit Daten füllen (Gruppe von max. 10 Personen). Deadline: fünf Monate nach Auftragsbeginn (nur im Falle der Option, s. II 3., neun Monate nach Auftragsbeginn).
Arbeitspaket 2: Wartung und Pflege über einen Zeitraum von vier Jahren.
Die Entwicklung der Anwendung soll in zwei Entwicklungsstufen erfolgen. Entsprechend ist Gegenstand der Ausschreibung eine Grundstufe der Anwendung, die optional (auf gesonderte Anforderung des Auftraggebers) um eine erweiterte Version zu ergänzen ist. Das Angebot hat den Preis getrennt für die obligatorische Grund- und für die optionale Erweiterungsstufe auszuweisen.
Teilnahmeanträge ohne anforderungsgerechtes Bewerbungsformular bleiben unberücksichtigt.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-05-06. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-04-05.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:

• • adesso AG

Wer?

• • Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV)

Wie?

• • Softwareprogrammierung und -beratung › Entwicklung von kundenspezifischer Software
• • Internet-Entwicklung › Entwicklung von Internet- oder Intranet-Kundenanwendungen

Wo?

• • Dresden › Dresden, Kreisfreie Stadt