Fachkonzeption Gesamtrisikosteuerungssystem (MoRE)
Die Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur GmbH (Finanzagentur) ist der zentrale Dienstleister bei der Haushalts- und Kassenfinanzierung der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Sondervermögen.
Die Finanzagentur wird ihr zentrales System für die Analyse, Risikosteuerung und Reporting sowie Planung des Schuldenportfolios der Bundesrepublik Deutschland neu erstellen. Eine Besonderheit der in diesem Zusammenhang verwendeten Kosten-, Performance- und Risikokennzahlen liegt in der Berücksichtigung sowohl vergangener als auch zukünftiger Zahlungen. Eine Schnittstelle zum Handelssystem beliefert das Gesamtrisikosteuerungssystem mit den benötigten Daten der realen Transaktionen und erlaubt den Import ausgewählter virtueller Transaktionen in das Handelssystem. Das Gesamtrisikosteuerungssystem wird nicht als Handelssystem eingesetzt. Eine Versorgung mit Marktdaten in Echtzeit findet nicht statt. Auf der technischen Seite ist das Gesamtrisikosteuerungssystem gemäß den SOA-Prinzipien (Service Oriented Architecture) zu realisieren. Auf diese Weise sollen Redundanzen sowohl in der Datenhaltung als auch in der Implementierung von Algorithmen vermieden werden. Die geplante Lebensdauer des zukünftigen Systems beträgt mindestens 10 Jahre.
Die Realisierung des zukünftigen Systems erfolgt in 2 Phasen: der aktuellen Konzeptionsphase und der anschließenden Implementierungsphase. Ziel der Konzeptionsphase ist eine detaillierte Vorbereitung der Implementierung. Insbesondere sollen nach Abschluss der Konzeption die Kosten, die Dauer und die benötigten Ressourcen für die Implementierung belastbar abgeschätzt werden können.
Ausgeschrieben werden die Unterstützung und Beratung in der Konzeptionsphase bei:
1. der Erstellung eines Lastenhefts, bestehend aus der Fachkonzeption und einem sich daraus ableitenden Anforderungskatalogs.
2. Planung der Systemarchitektur gemäß SOA-Paradigmen, die die in 1. definierten Anforderungen erfüllt.
Zu 1: Der Auftragnehmer soll insbesondere im Rahmen der ausführlichen, strukturierten und umfassenden Erfassung der mit dem aktuellen System zu bearbeitenden Anwendungsfälle eingesetzt werden.
Das Fachkonzept muss neben den funktionalen Anforderungen an das System auch regulatorische Aspekte, die sich aus den MaRisk ergeben, und die auch in Zukunft sicherzustellende agile Weiterentwicklung berücksichtigen. Es sind neben den funktionalen Anforderungen also auch die Anforderungen für die Zusammenarbeit der beteiligten Abteilungen und Bereiche im Umfeld des Systems MoRE zu erarbeiten. Dies schließt in einem letzten Schritt auch die Erarbeitung von Vorschlägen für die Optimierung der mit dem System abgebildeten Prozesse ein.
Zu 2: Es ist auch eine Planung der Systemarchitektur des zukünftigen Gesamtrisikosteuerungssystems zu erstellen. Dabei sind die technischen Anforderungen mit den fachlichen und sonstigen Anforderungen in Einklang zu bringen. Ziel der Planung der Systemarchitektur ist es, den technischen „Unterbau“ der fachlichen Konzeption zu erstellen. Dieser soll den Paradigmen des SOA-Ansatzes entsprechen. Insbesondere sind bei der Systemarchitektur die Anforderungen der MaRisk und der dynamischen Weiterentwicklungsmöglichkeiten der Fachbereiche durch geeignete Maßnahmen zu berücksichtigen. Die Planung hat so detailliert zu sein, dass (noch) benötigte Soft- und Hardware im Vorfeld der Implementierungsphase erworben werden kann. Darüber hinaus sollte die Planung eine Abschätzung darüber treffen, welche personellen Ressourcen und Kenntnisse vorhanden sein müssen, um einen ordnungsgemäßen (technischen) Betrieb des Systems sicher zu stellen.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2013-10-07.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2013-09-06.
Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2013-09-06
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Auftragsbekanntmachung
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2013-12-17
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Bekanntmachung über vergebene Aufträge
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