Neue Residenz Bamberg, 2. Teil Gesamtinstandsetzung, Fachbauleitung Restaurierung fürstbischöfliche Wohnräume R 15-24,27 und Restaurierung Kaisersaal

Staatliches Bauamt Bamberg

Neue Residenz Bamberg.
2. Teil Gesamtinstandsetzung Fachbauleitung.
Restaurierung fürstbischöfliche Wohnräume R 15-24,27 und Restaurierung Kaisersaal.
Die „Neue Residenz“ ist die jüngste der fürstbischöflichen Hofhaltungen in Bamberg. Die vierflügelige Anlage entstand in 2 Bauabschnitten.
Unter Fürstbischof Johann Philipp von Gebsattel wurde ab 1602 der hintere zweiflüglige Teil Renaissancestil („Gebsattelbau“) gebaut. Unter Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn wurde der Bau zwischen 1697 und 1703 weitergeführt: nach Plänen von Johann Leonhard Dietzenhofer wurden die beiden den Domplatz umfassenden barocken Flügel („Schönbornbau“) gebaut.
In den Jahren 2015 bis 2019 ist eine umfassende Restaurierung der fürstbischöflichen Wohnräume R15-24, 27 (Teilprojekt 1) und des Kaisersaals (Teilprojekt 2) geplant.
Die Schätzkosten für die Restaurierung dieser musealen Schauräume betragen 3 500 000 EUR (netto) und gliedern sich in folgende Arbeitspakete:
1. Restaurierung Holz (895 000 EUR);
2. Restaurierung Holz (Chinesisches Kabinett) (520 000 EUR);
3. Restaurierung Lüster, Spiegel, Glas (186 000 EUR);
4. Restaurierung Metall (6 600 EUR);
5. Restaurierung Naturstein (77 600 EUR);
6. Präventive Konservierung (UV- und Sonnenschutz) (109 000 EUR);
7. Restaurierung Putz/Stuck (790 300 EUR);
8. Restaurierung Textilien, wandfeste Textilien, Papier, Fensterdekoration (668 300 EUR);
9. Restaurierung Keramik/Porzellan (55 000 EUR);
10. Restaurierung Leinwandgemälde (115 100 EUR);
11. Raumgerüst, Sonstiges (76 250 EUR).
Für jedes dieser 11 Arbeitspakete soll die spätere Restaurierung über den gesamten Zeitraum fachplanerisch begleitet und koordiniert werden. Der Umfang der zu vergebenden Leistung beinhaltet insbesondere die Ausführungsplanung, Vorbereitung und Mitwirken bei der Vergabe, Objektüberwachung und Dokumentation.
Die handwerkliche Ausführung der Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten ist ausdrücklich nicht Gegenstand dieser Ausschreibung.
Eine Beauftragung des Auftragnehmers mit diesen Leistungen ist ausgeschlossen.
Auf der Homepage des Staatlichen Bauamts Bamberg (unter „www...http://www.stbaba.bayern.de/hochbau/aktuelles.php...“) kann eine maßstabslose Fotodokumentationen heruntergeladen werden.
Diese Aufnahmen dienen der Übersicht sowie zur Orientierung von Raumoberflächen und Architekturelementen der zu restaurierenden Räume.
Teilprojekt 1 – Restaurierung fürstbischöfliche Wohnräume:
Grundlegende Zielstellung ist die Konservierung des Bestandes und die Wiederherstellung des Einklangs zwischen Raumschale und Ausstattung. Letzteres kann bezüglich der Raumschale überwiegend durch restauratorische Maßnahmen erreicht werden. Die Befunde der restauratorischen Untersuchungen sprechen im Ergebnis für eine Konservierung bzw. ästhetische Aufwertung des musealen Konzeptes von Esterer/Kreisel. Dieses Konzept hatte eine Annäherung an die barocke Ausstattung zum Ziel und führte, die durch vielfach wechselnde Wohnnutzung, sehr oft umgestalteten Räume, zu stimmigen Raumgruppen zusammen.
Eine Freilegung von bauzeitlichen Fassungen wird nicht angestrebt.
Beispielsweise wird ein Reduzierung überkommener Substanz an Farbfassungen in der Regel nur vorgenommen, wenn eine hochwertige historische Oberfläche mit unsachgemäßen Anstrichen überdeckt wurde, welche langfristig Schädigungen des Bestandes hervorrufen bzw. intensivieren würde. Für den weitaus größeren Bestand an Architekturoberflächen wird der Weg der Überfassung gewählt, bei dem ohne Substanzverlust ein weiteres Schichtpaket die heutige Sichtfassung überdecken wird. Rekonstruktionen werden zurückhaltend Anwendung finden, wenn sie durch das neue Ausstellungskonzept gefordert werden.
Präventive Konservierung:
Die Laufflächen der Führungsrundgänge sollen durch geeignete Teppiche und teilw. durch Parkettbrücken geschützt werden. Die Wand in Raum 26 zur benachbarten, beheizten Staatsbibliothek wird gedämmt, um zukünftige Verschmutzungen durch Zirkulation zu vermeiden.Fenster erhalten zukünftig zur Schadensreduzierung einen UV-Schutz.
Teilprojekt 2 – Restaurierung Kaisersaal:
Die Befunde der restauratorischen Untersuchungen sprechen im Ergebnis für eine Konservierung und Restaurierung des Kaisersaals. Die überwiegend im Freskotechnik ausgeführten Malereien sind vergleichsweise gut erhalten.
Salz- und Malschichtschäden sind nur lokal begrenzt und in überschaubarem Umfang vorhanden. Schäden sind vor allem durch statische Bewegungen und damit zusammenhängender Rissbildung, oder durch Wassereintrag (Salzschäden) entstanden und in den letzten Jahren teilweise bereits umfangreich repariert, restauriert und mit Hilfe von Retuschen überdeckt worden. Die Altrestaurierungen sollen, sofern keine Schädigungen vorliegen, auch weiterhin erhalten bleiben. Ebenfalls bleiben nach heutigen ästhetischen Gesichtspunkten schlecht ausgeführte Retuschen erhalten, da sie das Gesamtbild des Kaisersaals nicht negativ beeinträchtigen.
Somit beschränken sich die Restaurierungsarbeiten der Wand- und Deckengemälde auf lokale Bereiche mit Schäden an Malschicht und Putzflächen. Für alle anderen Bereiche (Holz, Naturstein, Stuck) ist das Ziel ist die Wiederherstellung des Einklangs zwischen Raumschale und Ausstattung mit Beschränkung auf konservatorisch und restauratorische Maßnahmen.
Die Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen müssen der besonders herausrgaenden Bedeutung des noch in großem Umfang erhaltenen Originalbestandes gerecht werden und mit höchsten künstlerischen und handwerklichen Ansprüchen ausgeführt werden.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2015-03-17. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2015-02-11.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2015-02-11 Auftragsbekanntmachung
2015-09-25 Bekanntmachung über vergebene Aufträge