VIAS 2.0

GKV-Spitzenverband, Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung-Ausland (DVKA)

Mit VIAS (Verbindungsstellen Informations- und AbrechnungsSystem) in der aktuellen Version 1.0 administriert der GKV-Spitzenverband, DVKA die zwischen nationalen und internationalen Trägern (insbes. EU-Staaten) ausgetauschten Kostenrechnungen. Auf Grund neuer Anforderungen durch EU-Verordnungen einerseits und eines technischen Modernisierungsbedarfs andererseits ist die Version 2.0 von VIAS als vollständige Neuentwicklung auf Basis der im Pflichtenheft definierten Anforderungen zu erstellen und in Betrieb zu nehmen. Ausschreibungsgegenstand.
Das Anwendungssystem VIAS umfasst eine Kernanwendung für die interaktive und Batch-gesteuerte Bearbeitung von Kostenabrechnungen, die dazugehörige Finanzbuchhaltung, Import/Export elektronischer Kostenrechnungen, weitere Schnittstellen zu Umsystemen, Auswertungs- und Recherchefunktionen sowie Komponenten für die Anbindung externer Dienstleister. Die Anforderungen sind in 7 Bereiche und insgesamt 245 Anwendungsfälle gegliedert:
Neben verschiedenen Text-basierten Schnittstellen sind Webservice-Schnittstellen (zum ESB, zum Druckservice, zu einem Dokumentenmanagementsystem) und Datenbank-Schnittstellen.
Spezifikation.
Die abzubildenden Geschäftsprozesse sind im Pflichtenheft dokumentiert. Unter Berücksichtigung objektorientierter Prinzipien sind die dort beschriebenen Anforderungen auf der Ebene des Systemdesigns unter Verwendung von UML und BPMN sowie der Nutzung von MS-Office kompatiblen Produkten so zu verfeinern, dass sie auf Entwicklerseite für das Systemdesign verwendet werden können. Die Gesamtsystemarchitektur ist zu entwerfen und abzustimmen.
Design.
Vor dem Beginn der Anwendungsentwicklung erfolgt eine Ausformulierung der anzuwendenden Grundsätze der Dialoggestaltung und des Berechtigungskonzepts. Pro Anwendungsfall sind die GUI-Dialoge und das Dialogverhalten zu entwerfen und abzustimmen. Aus dem vorhandenen Klassenmodell ist das Datenmodell abzuleiten und zu dokumentieren.
Entwicklung.
Auf der Grundlage der verfeinerten Fachanforderungen und des Designs erfolgt die iterative Entwicklung der Kernanwendung inkl. des physischen Datenmodells sowie der Dokumentation des Sourcecodes. Die Entwicklung erfolgt modulweise in einer gemeinsam mit dem Auftraggeber festzulegenden, fachlich und technisch sinnvollen Reihenfolge. Des Weiteren sind die Schnittstellen zu Umsystemen abzustimmen, zu entwickeln und zu dokumentieren.
Betrieb.
Die Installationsschritte sind vollständig zu dokumentieren. Die Inbetriebnahme des fertigen Systems ist beim Auftragnehmer durchzuführen. Der Auftragnehmer unterstützt bei der Konfiguration der produktiven Betriebsumgebung.
Schulung.
Der Auftragnehmer plant und führt die Schulungen für ca. 80 Endanwender und die IT-Administration durch.
Support/Wartung.
Der Auftragnehmer wartet die Software in Sinne einer regelmäßigen Anpassung an den Produktlebenszyklus der operativen Laufzeitsysteme.
Des Weiteren bietet der Auftragnehmer ergänzend zur Gewährleistung einen Support über 4 Jahre an.
Eine Migration der Altdaten ist explizit nicht Bestandteil der Ausschreibung.
Rahmenbedingungen.
Die Umsetzung des Projekts erfolgt unter folgenden Rahmenbedingungen.
— Der Auftraggeber legt die Betriebsumgebung für alle Komponenten auf Grundlage der DVKA-IT-Strategie auf RedHat Enterprise Linux 6.x für das Betriebssystem, auf Oracle Weblogic 12.x für den Application Server und auf Oracle DB 12.x für das Datenbankmanagementsystem fest. Als Softwareentwicklungssprache ist Java gesetzt.
— Falls eine Modellierung notwendig ist, so erfolgt diese mittels des Modellierungswerkzeugs 'Enterprise Architect' der Firma Sparx, für das der GKV-Spitzenverband, DVKA über Lizenzen verfügt.
— Das Projekt wird bezüglich Benutzung der Fachtermini, bzgl. der Kommunikation zur DVKA, sowie der Dokumentation (auch des Quellcodes), in deutscher Sprache durchgeführt.
— Es erfolgt eine Teilabnahme pro Zwischenrelease.
— Der Auftragnehmer nutzt ein iteratives Vorgehensmodell, bei welchem die fachlichen Module mit ihren Anwendungsfällen nacheinander analysiert, designt und entwickelt werden.
— Der Auftragnehmer stellt einen Ansprechpartner für Projektmanagement-Themen.
— Der Auftragnehmer nimmt am DVKA QS-Standardprozess (inkl. der Toolunterstützung durch Bugzilla) teil.
— Der Auftragnehmer übernimmt die Sichtung und Einarbeitung in alle relevanten, z. T. englischsprachigen Dokumente.
— Der Auftragnehmer stimmt auf Basis der oben genannten Vorgehensweise einen Projektplan und Maßnahmen zur Qualitätssicherung mit dem Auftraggeber ab.
— Der Auftragnehmer entwickelt regressionsfähige Softwarekomponenten, die für eine Testautomatisierung in die DVKA-Testumgebung eingebunden werden können.
— Der Auftragnehmer entwickelt eigene Testfälle und Testszenarien, um die Qualität der Software vor Auslieferung über Modultests und Systemtests sicherzustellen.
— Der Auftragnehmer nutzt eigene Systemumgebungen für Entwicklung und Test.
Sämtliche Leistungen erfolgen unter der Maßgabe der Kenntnisse der neuesten Techniken und Verfahren.
Sämtliche Leistungen sind in enger Abstimmung mit dem GKV-Spitzenverband, DVKA und daher grundsätzlich im Gebäude des GKV-Spitzenverbands, DVKA im Pennefeldsweg 12c in 53177 Bonn zu erbringen.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2015-04-12. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2015-03-13.

Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2015-03-13 Auftragsbekanntmachung