Lieferung, Montage und Inbetriebnahme von 3 Grundlagenlaboren sowie 1 Anwendungslabor zur Errichtung einer industrieorientierten Lern- und Unterrichtsform (Lernfabrik 4.0)

Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis

Um Fach- und Nachwuchskräfte auf die Anforderungen der Industrie 4.0 vorzubereiten, fördert das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft die Einrichtung von Lernfabriken 4.0 an beruflichen Schulen im Land Baden-Württemberg.
Als Träger der Beruflichen Schulen hat sich der Rhein-Neckar-Kreis um die Förderung beworben und die Zusage zur Förderung der „Lernfabrik 4.0“ an fünf Beruflichen Schulzentren erhalten:
Berufsschulzentrum Wiesloch: Hubert-Sternberg-Schule, Johann-Philipp-Bronner-Schule;
Berufsschulzentrum Schwetzingen: Ehrhart-Schott-Schule;
Berufsschulzentrum Weinheim: Hans-Freudenberg-Schule;
Berufsschulzentrum Sinsheim: Friedrich-Hecker-Schule;
Berufsschulzentrum Eberbach: Theodor-Frey-Schule.
Gegenstand dieses Vergabeverfahrens ist die Lieferung, die Montage, der Anschluss und die Inbetriebnahme von drei Grundlagenlaboren und einem Anwendungslabor der „Lernfabrik 4.0“ für die Standorte Wiesloch, Schwetzingen und Weinheim inklusive eines Wartungs- und Servicevertrags für 5 Jahre.
Die geplante „Lernfabrik 4.0“ ist ein gemeinsam mit den Schulen konzipierendes, spezifisch auf die individuellen Lerninhalte und Lehrpläne der Schulen ausgerichtetes „Labor“, das im Aufbau und in der Ausstattung in der betrieblichen Produktionspraxis eingesetzten industriellen Automatisierungslösungen gleicht und in dem Grundlagen für anwendungsnahe Prozesse erlernt werden können.
Maschinenbau und Elektrotechnik werden dabei durch professionelle, praxisnahe Produktionssteuerungssysteme verknüpft. Zwingend sind innovative IT-Komponenten im Industrie 4.0-Standard. Die Zielgruppe der „Lernfabrik 4.0“ sind Auszubildende, wie z. B. Mechatroniker, Fachinformatiker, Industriemechaniker, Industriekaufleute, Schüler von Technischen Gymnasien in den Fachbereichen Informationstechnik, Mechatronik, Technik und Management sowie Schüler des zweijährigen Berufskollegs für Informationstechnik etc.
Die „Lernfabrik 4.0“ muss folgende Grundbestandteile umfassen:
Ein Grundlagen-Labor zu digital gesteuerten Produktionsmodulen, in dem Standard-Aufgaben einer industriellen Fertigung wie Sortieren, Verteilen oder Prüfen und die dazugehörigen Fertigkeiten zur Programmierung, Mess-Steuer-Regelkreisen, Anbindung von Einzelmodulen an industrielle Netzwerke etc. vermittelt werden. Die eingesetzte Hard- und Software trägt dabei noch den didaktischen Anforderungen einer modellhaften Annäherung an die Praxis Rechnung.
Ein verkettetes Maschinensystem, an dem intelligente Produktionsprozesse auf der Basis realer Industriestandards trainiert und vernetzte Abläufe selbst gesteuert werden können. Wesentlich ist die Anwendungsnähe der Bearbeitungs- und Handhabungsstationen und der damit möglichen Prozesse. Die „Lernfabrik 4.0“ hat im engeren Sinn in ihrem Aufbau und ihrer Ausstattung weitestgehend industriellen Automatisierungslösungen zu entsprechen und eine durchgängige Steuerung und Erfassung der Werkstückcharakteristika über entsprechende Datenschnittstellen zu ermöglichen.
Detailliertere Informationen zu den relevanten Rahmenbedingungen sowie eine Beschreibung der im Rahmen der Angebotslegung zu berücksichtigenden Aspekte sind in den Vergabeunterlagen enthalten.
Vom Auftraggeber anvisierter Fertigstellungstermin: Oktober 2016.
Der Beschaffung liegt ein funktionelles Leistungsverzeichnis zugrunde.
Hinweise und Vorgaben:
— – Das angebotene System muss voll kompatibel zur Microcontrollertechnik Typ „Arduino“ sein.
— – Die angebotenen Funktionsmodule müssen eine voll kompatible Schnittstelle zur Simulation/Hardware-Kopplung zur Software „Fluid Sim“ enthalten.
— – SPS-Steuerung: SPS-Steuerung
Die dualen Partner der Berufsschulzentren und der künftigen Lernfabrik 4.0 im Bereich der Industrieberufe verwenden ausschließlich
Siemens-Steuerungen. Daher hat der Nutzer aus Didaktik- und Praxisanforderungen die Ausbildung an dieser Steurung mit Siemens-Technik in seinen schulinternen Lehrplan aufgenommen und dort mit folgenden Vorgaben für die Lernfabrik verankert:
Hardware: Siemens S7 1512 oder höherwertig
Software: Siemens TIA-Portal V13 oder höher
— – Anbindung an SAP-ME: Aufgrund des vorgegebenen Qualifizierungskonzeptes im Rhein-Neckar-Kreis ist das angebotene verkettete Maschinensystem direkt an SAP ME über OPC-UA anzubinden. SAP wird von den dualen Partner zur Vermittlung praxisnaher Lerninhalte im Unterricht gefordert. Zudem startet das Landesinstitut für Lehrplanentwicklung LEU ein Bildungsoffensive mit SAP4School. Für den Einsatz der Lernfabrik und der Grundlagenlabore auch im Bereich der Wirtschafts-Berufe müssen die Anlagen eine nachgewiesene Schnittstelle zu dem MES (Manufacturing-Execution-System) von SAP aufweisen (SAP-ME). Die Steuerungen der Anlage müssen direkt mit den SAP Produkten auf der Basis offener Standards kommunizieren. Es muss eine Lernliteratur mitgeliefert werden, in der das Zusammenwirken von SAP ME mit dem angebotenen System beschrieben ist.
— Weitere Details sowie das pädagogische Konzept hinter dem Vorhaben sind den Vergabeunterlagen zu entnehmen-.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2016-05-18. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2016-04-01.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2016-04-01 Auftragsbekanntmachung
2016-06-30 Bekanntmachung über vergebene Aufträge