Beschreibung der Beschaffung
Der Bedarf an Informationen zu Building Information Modeling (BIM) wächst sowohl bei den Bauherren als auch bei den Auftragnehmern außerordentlich schnell. Die BIM-Angebote und Initiativen auf dem Markt im Bereich des Planens, Bauens und Betreibens von Bauwerken sind jedoch stark fragmentiert. Daher besteht vor dem Hintergrund der BIM-Offensive des BMVI der dringende Bedarf an einer übergeordneten, zentralen Stelle, die Aktivitäten koordiniert, vorhandene Leitlinien ggf. vereinheitlicht, Informationen für alle Akteure zugänglich macht und Beratung anbietet. Ohne die zentrale Etablierung einer solchen Stelle in Form eines BIM-Kompetenzzentrums (BIM-KompZ) ließe sich wegen der Vielzahl der betroffenen Akteure und der Vielfältigkeit der Baubranche eine schnelle, breite und effektive Einführung der Methode BIM kaum erreichen.
Das BMVI will auch sicherstellen, dass auf der Grundlage von Open BIM eine mittelstandsfreundliche Softwarelandschaft zur Verfügung steht. Zudem sollen die Anforderungen der öffentlichen Auftraggeber insbesondere für den Bereich der Verkehrsinfrastruktur so weit wie möglich harmonisiert und qualitativ abgesichert werden.
Der Auftragnehmer (AN) soll vor allem eine Unterstützung des Bundes bei der Förderung der Digitalisierung der Planungs- und Bauwirtschaft in Deutschland, insbesondere der Implementierung und Verbreitung von BIM im Geschäftsbereich des BMVI gewährleisten. Dies geschieht durch die Einrichtung eines nationalen Kompetenzzentrums BIM (KompZ) mit beratenden Leistungen, der Erarbeitung von Konzepten sowie durch die Übernahme konkreter operativer Aufgaben. Eine Erweiterung für den gesamten Baubereich des Bundes ist zu berücksichtigen.
Das nationale BIM-Kompetenzzentrum soll die wichtigsten aktuellen Erkenntnisse und Erfahrungen aus Deutschland, Europa und ggfs. darüber hinaus zum Einsatz von BIM in einer zentralen Anlaufstelle bündeln, weiterentwickeln und den BIM-Anwendern zuverlässig zur Verfügung stellen.
Hauptaufgaben des BIM-KompZ sind:
— den Bund bei der Qualitätssicherung und Koordination seiner BIM-Aktivitäten, insbesondere beim Informationsaustausch zwischen den Akteuren, zu unterstützen,
— Anforderungen und Benchmarks zu erarbeiten,
— den Bund hinsichtlich Aus- und Weiterbildung zum Thema BIM zu unterstützen,
— die Bereitstellung und Pflege der Inhalte einer BIM-Cloud und die Benennung der dafür notwendigen technischen Voraussetzungen in Abstimmung mit dem ITZBund,
— die BIM-Cluster zu koordinieren.
Durch die Bereitstellung und das Betreiben einer BIM-Cloud sollen einheitliche BIM-Daten (u. a. interaktive web-basierte Werkzeuge, Datenbibliotheken, herstellerneutrale Produk-tinformationen) als Open Data für alle BIM-Anwender zentral verfügbar gemacht werden.
Das BIM-KompZ soll den BIM-Implementierungsprozess während der Vertragslaufzeit im Zuständigkeitsbereich des BMVI wesentlich strukturieren, koordinieren und intensivieren.
Es sind im Wesentlichen 6 Arbeitspakete (AP) für das BIM-KompZ vorgesehen:
— AP 1 BIM-KompZ einrichten und betreiben,
— AP 2 BIM-Aktivitäten harmonisieren/koordinieren,
— AP 3 Informieren, Kommunizieren und Beraten,
— AP 4 Daten bereitstellen („BIM-Cloud“),
— AP 5 BIM in der Betriebsphase anwenden,
— AP 6 Strategie für BIM ab 2020 erarbeiten.
Der AN soll mit der Umsetzung der beauftragten Leistung unverzüglich nach Zuschlagserteilung beginnen. Das BIM-KompZ soll spätestens 3 Monate nach Erteilung des Zuschlags operativ handlungsfähig sein, d. h. das für Erbringung der beauftragten Leistungen benötigte Personal, Räumlichkeiten, Infrastruktur und Ausstattung sind einsatzfähig.