Beschreibung der Beschaffung
Neubau einer stählernen Zügelgurtbrücke für Fußgänger und Radfahrer über die Emscher und den Rhein-Herne-Kanal in Castrop-Rauxel
— Gesamtlänge Bauwerk: 411,5 m;
— Stützweiten: 38,0 – 47,0 – 41,0 – 108,0 – 89,0 – 54,0 – 34,5 m;
— Brückenbreite zwischen den Handläufen: 2,50 m;
— Brückenfläche Gehweg: ca. 1 030 m;
— Höhe über GOK: bis ca. 12,0 m;
— Tonnage Stahl: ca. 890 t (S460).
Überbau: dreidimensional geschwungener, gevouteter Stahlhohlkasten in L-Form mit orthotropem Brückendeck und tragender Stahlbrüstung
Widerlager und ca. 390 m Stahlbeton der Festigkeitsklasse C 30/37
Gründungsbauteile: ca. 550 m Stahlbeton der Festigkeitsklasse C 35/45
Stützen: 4 Stahlstützen auf Betonsockeln
Gründung: Tiefgründung mit ca. 340 m Bohrpfählen Durchmesser 1,20 m
Lager: 4 Pendellager, 2 Querfesthaltungen
Übergangskonstruktionen: ca. 8 m Schleppblech (Riffelblech), Verschiebungen von +75 mm/-100 mm
Abdichtung, Belag: ca. 1 400 m reaktionsharzgebundener Dünnbelag nach ZTV- ING T7 A5 mit Quarzsandeinstreuung, ggf. fluoreszierend
Geländer: ca. 820 m mit Geländerfüllung aus polymerbeschichtetem, vorgespannten Edelstahlnetz, Maschenweite 60 mm
Sonstiges: Schwingungsdämpfer als Feder-Masse-System an Überbau und Zügeln
Im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ wurden der Stadt Castrop-Rauxel Fördermittel für eine Fuß- und Radwegeverbindung unter dem Titel „Sprung über die Emscher“ bewilligt.
Die aus einem Wettbewerb hervorgegangene, äußerst komplexe, Brückenkonstruktion des „Sprungs über die Emscher“ bildet den Übergang zwischen dem urbanen Raum in das westlich angrenzende landschaftlich geprägte Emscher-Tal. Als Fuß- und Radwegeverbindung nimmt sie die bedeutenden regionalen Radwege Emscher-Park Radweg und Emscher-Weg auf und vernetzt die beiden Städte Castrop-Rauxel und Recklinghausen auf kurzem Wege miteinander.
Die elegante neue stählerne Brücke soll als baukulturelle Landmarke der Region funktionieren und zu einem Wahrzeichen des Strukturwandels durch den Emscher-Umbau sein. Technische Logik und Kraftverlauf sind ablesbarer Bestandteil der Silhouette, die durch den Pylon mit einer Höhe von 11m über Deck und den flachen Zügelgurten die Hauptfelder über die Gewässer stützen und den skulpturalen Höhepunkt bilden.
Das Brückenbauwerk wird über Bohrpfähle tief gegründet. Bei dem zur Ausführung kommenden semi-integralen System sind alle Stützenachsen biegesteif mit dem Überbau verbunden. Lediglich an den Widerlagern sind Lager angeordnet.
Der Trassenverlauf gestaltet sich durch eine Aneinanderreihung unterschiedliche Radien mit wechselnden Richtungen. Ein in der Höhe und Lage im Grundriss variierender Torsionskasten folgt dem Kräfteverlauf und löst sich an dem Pylon in ein Zügelgurtsystem auf.
Die Illumination der Brücke erfolgt durch eine in das Geländer integrierte LED-Beleuchtung, welche das Brückendeck bescheint. Die geplanten Effektbeleuchtungen am Pylon sorgen zudem für eine eindrucksvolle Lichtinszenierung der Brücke.