Beschreibung der Beschaffung
Die WEMAG-Gruppe betreibt aktuell ein SAP-R/3-System mit den Modulen FI, FI-AA, CO, PM, PS, MM, SD, TR für 55 Gesellschaften, überwiegend aus der Energiebranche. Um den Betrieb und die Weiterentwicklung langfristig zu sichern, ist es geplant, in ein Gemeinschaftsmodell einzutreten, in dem mehrere Unternehmen der Versorgungsbranche ein gemeinsames SAP-S/4-System, im Folgenden "Template" genannt, nutzen. Das Template muss auf die Belange eines Mehrsparten-Energieversorgers ausgerichtet sein, Unbundlingstrukturen etabliert haben und durch voreingestellte Berichte die Anforderungen der Regulierungsbehörden abbilden. Dem Template-Betreiber obliegt die Aufgabe, aktuelle energiewirtschaftliche, juristische, buchhalterische und steuerrechtliche Anforderungen im System umzusetzen und allen Nutzern zur Verfügung zu stellen. Ebenso ist vom Betreiber die Aktualisierung des SAP-Systems entsprechend der SAP-Release-zyklen sicherzustellen sowie voreingestellte und permanent um neue Berechtigungsobjekte ergänzte Bausteine zur Erstellung unternehmensspezifischer Berechtigungsrollen zur Verfügung zu stellen.
Die Template-Nutzer, explizit der Auftraggeber, soll die Möglichkeit erhalten das System mit dem Betreiber, dem Auftragnehmer, spezifisch weiter zu entwickeln über z.B. einen Change-Request-Prozess. Dies setzt entsprechende Mitwirkungsmöglichkeiten voraus. Der Betreiber stellt während der Implementierungs- und Betriebsphase ausreichend qualifizierte personelle Ressourcen zur Verfügung ebenso für Schulungsaufgaben.
Für den Umgang mit den voreingestellten Prozessen bietet der Bewerber Anwenderschulungen, mindestens im Format von Key-User-Schulungen, an. Neben diesen Prozess-Schulungen wird auch eine allgemeine Schulung über die Neuerungen des SAP S/4, verglichen mit dem R/3, angeboten.
Es bestehen Vorerfahrungen in der Arbeit mit Energieversorgungsunternehmen auf einer entsprechenden Template-Lösung (Vgl. III.1.3) Technische und berufliche Leistungsfähigkeit).
Folgende auf Auftraggeberseite verwendeten Softwareproduktarten müssen angebunden werden können: Geoinformationssysteme, AVA-Systeme, Abrechnungssysteme für Strom- und Gaskunden, etc..
Weitere mögliche Bestandteile des Rahmenvertrags sind:
- Option des Auftraggebers, den Auftragnehmer während der Vertragslaufzeit mit zusätzlichen Leistungen, insbesondere bei technologischen oder rechtlichen Neuerungen und/oder Änderungen, die sich auf die Bereitstellung und/oder den Betrieb von SAP S/4-HANA auswirken und/oder für die Erweiterung der Applikation, zu beauftragen;
- Betrieb/Betreuung eines SAP BW/4 HANA;
- Anpassung der Service Level Agreements (SLA);
- Beauftragung von weiteren Teilprojekten und zusätzlichen erforderlichen Leistungen im Zusammenhang mit den Vertragsleistungen wie bspw. Coaching, Einsatzunterstützung etc.;
- Beauftragung des Betriebs (inkl. Pflege und Wartung) des SAP S/4-HANA-Templates (Testsystem) mit entsprechender periodischer Verlängerungsoption.
Es besteht keine Verpflichtung zum Abruf auf Seiten des Auftraggebers.
Weitere Mindestabnahmemengen etc. ergeben sich aus den Vergabeunterlagen in der Angebotsphase.