Beschreibung der Beschaffung
Gegenstand des vorliegenden Projekts ist die Beschaffung eines neuen zentralen
Gebäude-Automationsmanagementsystems für die Liegenschaften der Friedrich-Alexander-Universität
(FAU) in Nürnberg/Erlangen.
Die neue Gebäudeleittechnikfirma ist verantwortlich dafür, dass sämtliche aufzuschaltende Datenpunkte
und entsprechende Visualisierungen einheitlich und mit den gleichen Bedingungen auf ihr GLT-System
aufgeschaltet werden. Es darf u.a. keine am Aufschaltungsprozess beteiligte Gebäudeautomationsfirma
herstellerspezifische Properties verwenden. Keine beteiligte Stelle (GA-Firmen, Bauamt, Planungsbüros,
Universität) hat das Recht von dieser Vorgabe während des Betriebs dieser Gebäudeleittechnik
abzuweichen. Diese Eigenschaft ist vereinbarte Beschaffenheit. Abweichungen hiervon führen zu
Gewährleistungsansprüchen.
Sollte dennoch die Vorgabe der Gleichbehandlung nicht erfüllt werden, hat die Gebäudeleittechnikfirma
die notwendigen Umbaukosten vollständig selbst zu tragen.
Die zentrale Gebäudeleittechnik dient der Betriebsführung, Überwachung und Optimierung der gesamten
haustechnischen Anlagen über die Gebäudeautomation sowie anderen zum Gebäudebetrieb relevanten
Systemen (z.B. CAFM Software FAMOS) in verteilten Liegenschaften der FAU.
Die Gebäudeleittechnik soll als Software-System mit getrennten Modulen für Datenverwaltung
(GLT-Server), Datenhaltung (Datenbank-Server) und Ein-/Ausgabesystem (Client) aufgebaut werden.
Die zentralen Server-Komponenten sollen auf virtuellen Maschinen in redundanten Servern betrieben
werden (Server 1 Geb. 116 / Server 2 Geb. 106). Dafür muss die Infrastruktur (Netzwerktechnik, Hardware
und Hostsystem für virtuelle Maschinen) vom Lieferanten der GLT geliefert, aufgebaut und In Betrieb
genommen werden.
Das gesamte GLT-System muss Multiuser-fähig sein und mindestens 40 gleichzeitige Clientzugriffe
zulassen. Sämtliche Tools zur Erweiterung der Programmierung & Visualisierung müssen enthalten oder
mitgeliefert sein.
Die Kommunikation zur Automationsebene und anderen Systemen der Managementebene erfolgt über
BACnet/IP. Zusätzlich sollte eine bidirektionale OPC-Schnittstelle nach dem OPC-UA Standard zur Kommunikation mit Drittsystemen stehen. Die Gebäudeleittechnik ist als Zeitgeber für alle
Automationsgeräte und Drittsysteme zuständig.
Die Bedienung und Beobachtung (Visualisierung) der Anlagen ist durchgängig für alle Systeme und
Bauteile in der GLT zu ermöglichen. Hierzu sind dynamisierte, grafische Anlagenbilder für alle zentralen
betriebstechnischen Anlagen vorgesehen welche über logisch strukturierte Übersichtsbilder zu erreichen
sind.
Das Bedien- und Beobachtungskonzept enthält die Vorgaben zum Bedienkonzept und der
Benutzeroberfläche der Gebäudeleittechnik als Mensch-Maschine-Schnittstelle zur Gebäudeautomation in
Anlehnung an die VDI 3814 Blatt 2.3.
Für die Kommunikation zu den verschiedenen Automationseinrichtungen der verteilten Standorte wird
BACnet/IP eingesetzt. Die Schnittstellendefinition BACnet (Anlage Lastenheft BACnet FAU) enthält
allgemeine Vorgaben zur BACnet Schnittstelle, den verwendeten BACnet-Objekten und -diensten sowie
den Austausch von Projektinformation.