Beschreibung der Beschaffung
Durch die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße werden im Herzen der Elbinsel Wilhelmsburg, zwischen Ernst-August-Kanal, Aßmannkanal, Vogelhüttendeich sowie der Rotenhäuser Straße Flächen für den Bau von etwa 2.100 neuen Wohnungen und Orten zum Arbeiten frei. Im Zuge der Quartiers- und Wohnraumentwicklung steigt auch der Bedarf an nahegelegenen Bildungs- und Betreuungsanboten.
Aus diesem Grund soll auf dem Grundstück ein Schulcampus mit Grundschule, Stadtteilschule, gymnasialem Zug inkl. Sporthallen entstehen.
Die IBA Hamburg GmbH, eine 100%ige Tochter der Freien und Hansestadt Hamburg ist seit 2014 als Stadtentwicklungsgesellschaft für die Entwicklung neuer Quartiere in Hamburg tätig – so auch für das Elbinselquartier in Wilhelmburg, in dem der Neubau des InselCampus einen wichtigen sozialen und städtebaulichen Baustein in der Entstehung des Quartiers bildet.
Um die künftigen schulischen Bedarfe des InselCampus zu ermitteln, wurde 2019 in Zusammenarbeit der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB), Schulvertreterinnen und -vertretern und weiteren Beteiligten im Zuge einer Phase 0 ein Raumprogramm sowie ein Funktionsschema für den InselCampus erarbeitet. Für den Bereich Sport und Außenanlagen wird ein ebensolches Verfahren stattfinden, dessen Ergebnisse in die Planung einfließen werden.
Das Raum- und Funktionsprogramm bildet neben den Anforderungen aus der Funktionsplanung der IBA die Grundlage für die weitere architektonische Planung, die nunmehr Gegenstand eines ausgelobten hochbaulichen Wettbewerbs ist. Die Aufgabenstellung wurde mit Bezirk, städtischen Behörden und der IBA Hamburg GmbH vor Veröffentlichung abgestimmt.
Der Funktionsplan sieht auf dem Grundstück eine raumbildende Gebäudekubatur mit zwei bis vier Vollgeschossen vor, die auf ihrer südwestlichen Ecke durch eine fünfgeschossige Höhenausbildung akzentuiert wird. Dieser städtebauliche Hochpunkt befindet sich in Verlängerung der von Westen kommenden Mannesallee. Die Sporthalle im Norden des Grundstücks kann eingeschossig ausgebildet werden.
Die Mietfläche (NRF) inkl. Sportfelder und Bewegungsraum beträgt ca. 16.727 m².
Die Schule wird künftig den Status einer so genannten Schwerpunktschule erhalten. Aspekte der Barrierefreiheit sind bei der Umsetzung der Bauaufgabe zu berücksichtigen.
Die hochbauliche Planung soll unmittelbar nach dem Planungswettbewerb im Herbst 2022 beginnen. Zur Leistung gehört somit auch der Abschluss des Wettbewerbsverfahrens nach der Jurysitzung am 15.06.2022 (Begleitbüro luchterhandt) und das anschließende VgV-Verfahren. Somit beginnen die hier ausgeschriebenen Leistungen unmittelbar nach Auftragsvergabe mit der weiteren Projektvorbereitung. Im Rahmen der Grundstücksentwicklung wurde GMH Gebäudemanagement Hamburg kurzzeitig durch das Büro XPM GmbH im operativen Bereich unterstützt (Organisation von Gutachten). Das vorgenannte Büro ist von der Teilnahme an dem vorliegenden Verfahren nicht ausgeschlossen,.
Das Bebauungsplanverfahren läuft teilweise noch parallel zu den ersten Planungsphasen, ist jedoch ebenso wie die Funktionsplanung hinsichtlich des Schulstandortes weitestgehend abgeschlossen.
Die Vergabe der Bauleistungen wurde für den hochbaulichen Wettbewerb als GU-Vergabe festgelegt. Es wird als Teil der Grundleistung eine dezidierte Auseinandersetzung mit der Vergabeart in Projektstufe 2 erwartet und ggfs. eine inhaltliche Anpassung der Managementleistungen an eine abweichende Entscheidung. Honorare würden ggfs. angepasst werden.
Das Projektbudget (KG 200-700) beträgt ca. 50,0 Mio. Euro brutto (berechnet auf Basis von 19 % MwSt.). Es ist vorgesehen, das Projekt als GU-Vergabe durchzuführen
Die Projektemanagementleistungen beginnen im Sommer 2022, der Bau beginnt (nach Hochbaureife) Ende 2025. Die Fertigstellung ist in zwei Bauabschnitten für Sommer 2027 und 2028 geplant.
Die zu vergebenden Leistungen für das Projektmanagement bestehen aus:
Projektsteuerung und -leitung:
• Projektsteuerung für die Projektstufen 1 + 2, Handlungsbereiche A-E in Anlehnung an § 2 AHO Heft Nr. 9;
• Projektleitungsaufgaben für die Projektstufen 1 + 2 in Anlehnung an § 3 AHO Heft Nr. 9;
• Projektsteuerung für die Projektstufen 3 bis 5, Handlungsbereiche A-E in Anlehnung an § 2 AHO Heft Nr. 9; als optionale Beauftragung durch Bestimmung des AG (ggf. in noch von dem Auftraggeber festzulegenden Stufen)
• Projektleitungsaufgaben für die Projektstufen 3 bis 5 in Anlehnung an § 3 AHO Heft Nr. 9 als optionale Beauftragung durch Bestimmung des AG (ggf. in noch von dem Auftraggeber festzulegenden Stufen);
• Besondere Leistungen in allen Projektstufen in Anlehnung an § 2 AHO Heft Nr. 9 als optionale Beauftragung durch Bestimmung des AG (ggfs. in noch vom AG festzulegenden Stufen und Umfang)
• Besondere Leistung der Planung, Durchführung und Moderation von Informationsveranstaltungen für die Öffentlichkeit als optionale Beauftragung durch Bestimmung des AG;
Hinweis: Zum Schutz aller am Verfahren Beteiligten vor den mit der Verbreitung von COVID-19 einhergehenden Gesundheitsgefahren behält sich der AG vor, die Verhandlung ohne Verhandlungstermin durchzuführen (vgl. §17 Abs. 11 VgV).
Vertretungen der Schulleitungen und ggf. weitere Vertreter aus dem behördlichen Kontext werden in beratender Funktion einbezogen.
Die Vergabestelle lässt sich in der operativen Umsetzung dieses VgV-Verfahrens durch konsalt Gesellschaft für Stadt- und Regionalanalysen und Projektentwicklung GmbH, Hamburg, unterstützen und beratend begleiten.