Beschreibung der Beschaffung
Alle künftigen NEMO-Programme sollen neben den in Ziff. II.1.4 beschriebenen Zielen folgende einheitliche Ziele vereinen:
- Erreichung einer langfristigen positiven Verwaltungserfahrung von Bürger:innen, Kund:innen, Mitarbeiter:innen sowie Bewerber:innen unter Einhaltung abgestimmter und einheitlicher Service Level Agreements (bspw. Erreichbarkeit/Verfügbarkeit).
- Umsetzung anwenderfreundlicher Lösungen unter Einhaltung und Berücksichtigung zeitkritischer rechtlicher und technischer Verpflichtungen.
- Pro-aktive und effektive Berücksichtigung des demografischen Wandels sowie des steigenden Fachkräftemangels.
- Abbau hoher Schwellen im Bürger:innen-Kontakt sowie in der Behördensprache.
- Pro-aktive Reaktion auf politisch prognostizierbare Entwicklungen.
1. Fachstrategie
Die Fachämter der Bezirksämter werden mit den NEMO-Programmen auf die jeweiligen wesentlichen Ziele der Verwaltungsorganisationen, Mitarbeiter:innen, Bürger:innen, Bewerber:innen und Kund:innen hin ausgerichtet. Dazu zählen: Wirtschaftlichkeit, Qualität, Mitarbeiterbindung, Bürger:innen-Zufriedenheit und Kundennähe. Die kommunikativen und steuernden Prozesse erlangen eine höhere Bedeutung in der täglichen Arbeit. Ein wesentlicher Beitrag ist dazu auch die Modernisierung von Arbeitsmitteln und organisatorischen Mitteln, um neben dem damit einhergehenden Effizienz- und Qualitätsgewinn Nachwuchskräfte für die Arbeit im Bezirksamt zu begeistern.
2. Digitalisierungsstrategie
Die NEMO-Programme integrieren sich nahtlos in die Digitalisierungsvorhaben der FHH und schaffen digitale Vorbilder, die auch in anderen Anwendungsbereichen Nutzen stiften können. Dazu zählen:
- Das über ein reines Terminmanagement hinausgehende Digitale Anliegen-management, über das Anliegen von Bürgern verlässlich bedient werden.
- Eine zentrale Wissensdatenbank und nach neuesten Erkenntnissen aufgebaute Fachanweisungen, die die Arbeit der Sachbearbeitungen wesentlich erleichtert.
- Eine digitale Kundensteuerung im Internet, die Bürger:innen das Vortragen ihrer Anliegen erleichtert und gleichzeitig die Anzahl von Besuchen und Anrufen im jeweiligen Fachamt verringert.
3. Typische Projekte in einem NEMO-Programm sind die folgenden:
- Umsetzung und Erweiterung der OZG-Dienste
- Erfüllung der Anforderungen des Registermodernisierungsgesetzes
- Einführung weiterer Onlinedienste
- Einführung eines digitalen Terminmanagementsystems
- Übergreifendes Controlling und Service Level
- Einführung fehlender Fachverfahren-Komponenten (Low Code)
- Prozessoptimierung und -automatisierung (inkl. Aufgabenanalyse und ggf. -verlagerung)
- Digitalisierung von Registern und Akten
- Konsistenter Kundenkontakt: Online, Chatbot, Telepräsenz, Telefon, vor Ort
- Ermittlung und Standardisierung der technischen Ausstattung sowie Schulungsangebote
- Aufbau einer übergreifenden Wissensdatenbank
- Digitalisierung eines übergreifenden Recruitings, Onboardings und Personalmanagements
- Klärung und Digitalisierung von Schnittstellen: Front/Back Office, Bezirksübergreifend, behördenübergreifend, föderal
- Barrierefreier Zugang
4. Jedes NEMO-Programm ist neben seinen Projekten durch Aufgabenfelder gekennzeichnet. Aufgabenfelder sind übergreifende dauerhafte Aufgabengruppen, die die Infrastruktur des Programms darstellen und teilweise als Serviceeinrichtungen für alle Projekte bereitstehen. Typische Aufgabenfelder sind die folgenden:
- Change-Management
- Portfolio, Controlling
- Reporting und Evaluation
- Prozessmanagement
- Risikomanagement
- Datenschutz und Datensicherheit
- Barrierefreiheit und Betrieb
- Koordination Produkt-/Softwareentwicklung
- Project Management Office
- Kommunikation
- Personas und User Journeys
- Zielentwicklung und Vision
- Integration und Allzuständigkeit
Weitere Einzelheiten enthält die Leistungsbeschreibung.
Die unter dem Rahmenvertrag insgesamt erwartete Schätzmenge beläuft sich auf 25.000 Dienstleistungsstunden, ca. 3.000 bis 4.000 Personentage pro Programm.
Die unter dem Rahmenvertrag insgesamt geltende Maximalmenge beläuft sich auf 30.000 Dienstleistungsstunden. Daraus ergibt sich der in Ziff. II.1.5 geschätzte Gesamtwert.
Bei diesen Schätzungen geht die FHH von zwei bis vier Programmen im Sinne der Leistungsbeschreibung in den kommenden vier Jahren aus.