Evaluation der ehe- und familienbezogenen Leistungen im Rentenrecht mit Mikrosimulationsmodellen

Geschäftsstelle Gesamtevaluation der ehe- und familienbezogenen Leistungen in Deutschland

Die Geschäftsstelle für die Gesamtevaluation der ehe- und familienbezogenen Maßnahmen und Leistungen in Deutschland (im Folgenden „Auftraggeber“ genannt) beabsichtigt, als ein Modul im Rahmen der Gesamtevaluation eine Evaluation der „ehe- und familienbezogenen Leistungen im Rentenrecht“ durchführen zu lassen. Die Geschäftsstelle arbeitet als mittelbare Stellvertreterin des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie des Bundesministeriums der Finanzen (BMF).
Gegenstand der Gesamtevaluation ist eine Wirkungsanalyse der bestehenden ehe- und familienbezogenen Leistungen im Hinblick auf die Ziele einer nachhaltigen Familienpolitik. Die Stellung des Moduls 1d innerhalb der Gesamtevaluation geht aus der 2008 erstellten „Machbarkeitsstudie zur stufenweisen Evaluation des Gesamttableaus ehe- und familienbezogener Leistungen in Deutschland“ hervor.
Die durchzuführende Evaluation der ehe- und familienbezogenen Leistungen im Rentenrecht soll die Wirkungen von bestimmten Familienleistungen mit Hilfe des Instruments der verhaltensgestützten Mikrosimulation analysieren.
Das Modul 1d fokussiert auf das Ziel „Wirtschaftliche Stabilität/Soziale Teilhabe“ und soll insbesondere die Wirkungen der ehe- und familienbezogenen Leistungen, die im Rahmen der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) sowie gemäß Altersvermögensgesetz (AVmG) gewährt werden, mit Hilfe eines Steuer-Transfer-Modells untersuchen. Bezugspunkt soll dabei das Einkommen im Lebenszyklus und nicht das laufende Einkommen sein. Indirekt sollen (soweit möglich) die Ziele „Vereinbarkeit von Familie und Beruf/Wahlfreiheit“ sowie „Steigerung der Geburtenrate/Erfüllung von Kinderwünschen“, Berücksichtigung finden.
Die Simulation soll sich auf die Einkommenswirkungen folgender Leistungen konzentrieren:
— Anrechnung von Kindererziehungszeiten,
— Hinterbliebenenversorgung,
— Gewährung zusätzlicher Entgeltpunkte bei Mehrfacherziehung,
— Aufwertung eigener Pflichtbeiträge im Rahmen von Berücksichtigungszeiten,
— Kinderzulagen (AVmG).
Der Forschungsauftrag bezieht sich auf die Wirksamkeit dieser Leistungen im engeren Sinne:
Wie wirken die genannten Leistungen für sich allein betrachtet auf das Ziel der Wirtschaftlichen Stabilität von Familien in der Familienphase und im Rentenalter?
Als Datengrundlage sollten insbesondere das SOEP (und die Erweiterungsstichprobe „Familien in Deutschland“ (FID)) und Daten der Deutschen Rentenversicherung (Versichertenkontenstichprobe) sowie ggf. ergänzende Datenquellen herangezogen werden.
Gesucht wird ein Institut oder eine Bietergemeinschaft, das die geplante Evaluation in hoher wissenschaftlicher Qualität durchführen kann. Eine enge Kooperation des Auftragnehmers/ der Auftragnehmer mit der externen Geschäftsstelle ist Bestandteil des zu vergebenden Auftrags.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2011-06-06. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2011-04-20.

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Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2011-04-20 Auftragsbekanntmachung
2011-07-15 Ergänzende Angaben