1 Forschungsauftrag

Bundesministerium der Finanzen

Forschungsvorhaben fe 11/12 "Machbarkeitsstudie zur Einführung eines Selbstveranlagungsverfahrens zur Ertragsbesteuerung von Unternehmen".
Kurzbeschreibung:
Das Bundesministerium der Finanzen und die obersten Finanzbehörden der Länder haben sich darauf verständigt, das Besteuerungsverfahren sukzessive durch diverse Maßnahmen, wie z.B. den Ausbau von elektronischen Übermittlungsverfahren für Unternehmenssteuererklärungen und die Einführung der so genannten E-Bilanz, zu modernisieren. In diesem Kontext soll nunmehr untersucht werden, ob und ggf. wie ein Selbstveranlagungsverfahren für die Ertragsbesteuerung von Unternehmen eingeführt werden kann.
Ziel des Vorhabens ist es, eine Entscheidungsgrundlage zur Einführung eines Selbstveranlagungsverfahrens für die Ertragsbesteuerung von Unternehmen zu schaffen.
Dazu sind die rechtlichen und organisatorischen Fragen einer Selbstveranlagung zu identifizieren, alternative rechtliche und organisatorische Lösungsansätze zu entwickeln und darzustellen sowie deren Bürokratie- und Verwaltungskosten auszuweisen.
Zunächst ist im Rahmen der Studie die Ausgangslage hinsichtlich der Ertragsbesteuerung von Unternehmen in Deutschland zu erheben. Dafür sind die wesentlichen Abläufe des.
Besteuerungsverfahrens in den Betrieben und in der Verwaltung der Länder zu analysieren. Die Daten sind empirisch durch Befragungen vor Ort in Betrieben, bei Steuerberatern und bei Finanzämtern und - bezüglich der Gewerbesteuer - bei den Kommunen zu gewinnen.
Ergänzend sind auch bereits praktizierte Selbstveranlagungsverfahren für Unternehmens-steuern in anderen EU-Mitgliedsstaaten darzustellen.
Auf dieser Basis sind mögliche Alternativen für ein effizienteres Besteuerungsverfahren nach dem Leitbild Selbstveranlagung zu modellieren, die damit verbundenen dauerhaften Auswirkungen auf den Erfüllungsaufwand im Besteuerungsverfahren sowie der Umstellungsaufwand auf Seiten der Unternehmer und der Verwaltung - nach dem Standard-Kosten-modell - zu beziffern und möglicher gesetzlicher Änderungsbedarf bezüglich der einzelnen Lösungen aufzuzeigen. Zugleich sind mögliche Folgen und ggf. Risiken für das Steueraufkommen darzustellen und neben nationalen auch die aktuellen Pläne der EU, wie beispielsweise die Überlegungen zur gemeinsamen konsolidierten Körperschaftsteuer-Bemessungs-grundlage (GKKB), einzubeziehen.
Diese Schritte sollten für folgende Module separat erfolgen:
— Körperschaftsteuer inklusive Vorauszahlungsverfahren,
— Gewerbesteuer - Feststellung der Messbeträge,
— Gewerbesteuer - Festsetzung der Gewerbesteuer,
— Gewerbesteuer - Erhebung der Gewerbesteuer,
— Gewerbesteuer - Zerlegung von Messbeträgen,
— Gewerbesteuer - „One-Stop-Shop-Lösung“ bei Zerlegungsfällen,
— Einheitliche und gesonderte Gewinnfeststellung bei Personenunternehmen.
In Absprache mit dem Auftraggeber sind ausgewählte Modellgestaltungen ggf. praktisch zu erproben.
Die Machbarkeit eines Selbstveranlagungsverfahrens für die Einkommensteuer ist nicht.
Gegenstand dieser Studie.
Die möglichen Bewerber sollten profunde Kenntnisse sowohl über die maßgeblichen.
Besteuerungsprozesse innerhalb von Betrieben und der Verwaltung als der einschlägigen Bestimmungen des materiellen Steuerrechts besitzen. Kooperationen mit Dritten z.B. Unternehmensberatern, Juristen und Wissenschaftlern sind zulässig und erwünscht.
Zeithorizont für den Abschluss des Projekts: ca.18 Monate nach Auftragserteilung.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2012-12-14. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2012-11-08.

Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2012-11-08 Auftragsbekanntmachung
Verwandte Suchen 🔍