Bau- und Betriebsmonitoring von Windenergieanlagen im Wald
Im September letzten Jahres hat die Bundesregierung ein langfristig angelegtes, umfassendes Energiekonzept beschlossen. In diesem Energiekonzept formuliert die Bundesregierung Leitlinien für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung, die gleichzeitig die ambitionierten Klimaschutzziele sicherstellt. Mithilfe einer bis ins Jahr 2050 reichenden Gesamtstrategie soll das Ziel verwirklicht werden, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerversorgung zunächst auf 35 % (bis zum Jahr 2020) und danach kontinuierlich weiter zu erhöhen. So soll deren Anteil 2030 bereits bei 50 Prozent liegen und 2050 mindestens 80 % des deutschen Stromverbrauchs abdecken. Der größte Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern soll durch den Ausbau der Windenergie geleistet werden. In Deutschland sind jedoch über 30 % der Flächen bewaldet. Windenergiepotentialstudien zeigen, dass sich außerhalb der norddeutschen Tiefebene auch die bewaldeten Mittelgebirgsstandorte aufgrund ihrer Windhöffigkeit als zukünftige Vorrang- und Eignungsgebiete für Windenergie anbieten. Die Ausbauziele für die Windenergie insbesondere in den süddeutschen Bundesländern können nach bisherigen Abschätzungen insbesondere dann erreicht werden, wenn zukünftig auch die Wälder in die Kulisse zur Ausweisung von Windenergieanlagen einbezogen werden. Darüber hinaus gehen neueste Studien aufgrund eines verdrängungsbedingten Beschleunigungseffektes über Wald ab einer Höhe von 100 m von einem höheren Winddargebot gegenüber vergleichbaren Standorten im Offenland aus. Moderne Anlagen mit entsprechenden Nabenhöhen können diese Potentiale nunmehr technisch problemlos nutzen. Um einen umwelt- und naturverträglichen Ausbau der Windenergie im Wald zu ermöglichen, müssen die potentiellen Standorte mit besonderer Sorgfalt ausgewählt werden. Für die Windenergienutzung sollten diejenigen Standorte herangezogen werden, für die die geringste Konfliktintensität zu erwarten ist. Allerdings herrschen bezüglich der Ursache-Wirkungszusammenhänge von Windenergieanlagen im Wald noch erhebliche Kenntnisdefizite und umfassende Studien zum Thema sind nicht bekannt. Vor diesem Hintergrund sollen die bau-, betriebs- und anlagenbedingten Wirksysteme bei der Realisierung von Windenergieprojekten im Wald identifiziert werden. Bei der Nutzung von Waldstandorten kommt dem Artenschutz (insbesondere dem Schutz von Vögeln und Fledermäusen einschließlich deren Lebensstätten) eine besondere Bedeutung zu. Daneben spielen auch der Flächenverbrauch, die Gefährdung von Biotoptypen sowie weitere naturschutzrelevante Fragen eine Rolle. Vorher-Nacher-Untersuchungen sind ein wichtiges Mittel zur Optimierung der Standortauswahl und helfen, vergleichbare Kriterien zu entwickeln, die es ermöglichen Standorte im Wald und im Offenland ergebnisoffen auf ihre naturschutzfachliche Eignung hin zu prüfen und so die am besten geeigneten Flächen mit der geringsten Konfliktintensität zu identifizieren. Darüber hinaus können aus den Ergebnissen geeignete konfliktmindernde Maßnahmen abgeleitet werden.
Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2012-05-04.
Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2012-03-19.
Wer?
Wie?
Wo?
Geschichte der Beschaffung
Datum |
Dokument |
2012-03-19
|
Auftragsbekanntmachung
|
2012-06-25
|
Ergänzende Angaben
|