Beschreibung der Beschaffung
Die Landeshauptstadt München (LHM) erhebt als Realsteuer die Grundsteuer und die Gewerbesteuer und als örtliche Aufwandssteuer eine Hundesteuer und eine Zweitwohnungsteuer. Die Veranlagung der Steuern wird mit IT unterstützt. Hierzu hat die Landeshauptstadt München die eigenentwickelten und eigenprogrammierten Anwendungskomponenten Gewerbesteuer (GWS C/S), Grundsteuer (GRU), Zweitwohnungsteuer (ZWS) und Hundesteuer (WAU) im Einsatz. Das Kassen- und Steueramt (KaStA) ist zuständig für die Festsetzung, Erhebung und Vollstreckung dieser Steuern. Auftragsgegenstand ist die Beschaffung eines neuen SAP-integrierten Veranlagungsfachverfahrens für die Stadtkämmerei zur optimierten Bearbeitung aller Tätigkeiten, die im Bereich der Veranlagung von Gewerbe-, Grund-, Hunde- und Zweitwohnungsteuer anfallen. Leistungsgegenstand sind mithin:
a) Beschaffung eines Add-on für das SAP-ERP des Auftraggebers mit den Hauptkomponenten Grund-, Gewerbe-, Zweitwohung- und Hundesteuerveranlagung
b) Produkterweiterungen/-anpassungen: Fachkonzeption, Systemkonzeption, Programmierung und Customizing der ggf. nötigen Produkterweiterungen/-anpassungen des Veranlagungsfachverfahrens an die Anforderungen des Auftraggebers gemäß Leistungsbeschreibung.
c) Schaffung der notwendigen Schnittstellen zum Bayerischen Landesamt für Steuern, dem Einwohnermeldewesen und einer Schnittstelle im CMIS-Standard zum DMS des Auftraggebers.
d) Herbeiführung der Betriebsbereitschaft des Systems entsprechend den Anforderungen aus der Leistungsbeschreibung. Hierunter fallen u.a.
— Verantwortung für die Installation und Konfiguration des Veranlagungsfachverfahrens bis zur Herstellung der Betriebsbereitschaft in der Infrastruktur des Auftraggebers,
— Unterstützung der Installation und Konfiguration auf sämtlichen Umgebungen (z. B. Test-, Migrations-, Produktiv- und Schulungsumgebungen) auch vor Ort beim Auftraggeber,
— Integration in die vorhandene Systemlandschaft des Auftraggebers, sowohl des serverseitigen Anteils in der Infrastruktur von it@M als auch des clientseitigen Anteils in der Stadtkämmerei,
— Inbetriebnahme der Schnittstellen (extern und intern),
— Test und Fehlerbehebung des Veranlagungsfachverfahrens und seiner Schnittstellen,
— Auskunfts- und Mitwirkungspflichten bei der Umsetzung der IT-sicherheitstechnischen und datenschutzrechtlichen Anforderungen,
— Unterstützung der Einführung (Go-Live, Early-Live Support).
e) Migration der kompletten Fachverfahrensdaten und Wiedervorlagedaten aus den bisherigen vier Steuerfachverfahren in das neue Veranlagungsfachverfahren. Diese Tätigkeit erfordert eine Unterstützung vor Ort (it@M und Stadtkämmerei). Hierunter fallen u. a.
— Erstellung eines Migrationskonzepts,
— Erstellung einer Mapping-Tabelle auf Feldebene zwischen den Fachverfahrensdatenmodellen der bisherigen vier Steuerfachverfahren und dem neuen Veranlagungsfachverfahren,
— Automatisierte Migration der Daten,
— Test und Qualitätssicherung der durchgeführten Datenmigration;
f) Vor-Ort-Schulung der ca. 300 Fachanwender (ohne Auszubildende) im KaStA als auch der ca. 20 Fach- und technischen Administratoren im dIKA-MKRw und bei it@M.
g) Service und Wartung ab der ersten Teilabnahme für eine Mindestvertragsdauer von fünf Jahren mit der Möglichkeit einer optionalen Verlängerung um weitere fünf Jahre. Im Rahmen des Service und der Wartung muss der Auftragnehmer alle zukünftig ergehenden gesetzlichen Anforderungen vor dem Zeitpunkt der Wirksamkeit ohne gesonderte Beauftragung durch den Auftraggeber von sich aus zur Verfügung stellen;
h) Dienstleistungskontingent über die Vertragslaufzeit (Bedarfsposition ohne Anspruch auf Abnahme). Das Dienstleistungskontingent ist für die gesamte Vertragslaufzeit anzubieten und umfasst ca. 50 Personentage pro Jahr ohne Anspruch auf Abnahme;
i) Dokumentation: Fachkonzept, Systemspezifikation, Betriebshandbuch, Administrationshandbuch, Anwenderhandbuch für das angepasste Verfahren nach Vorlagen des Auftraggebers, Migrationskonzept.