FE 09.0187_2011_ARB Neue Wege bei Planung und Bau von Straßen

Bundesanstalt für Straßenwesen

Kern des vorliegenden Forschungsvorhabens ist die ganzheitliche Betrachtung und Optimierung des Prozesses von Planung und Bau des Produktes Straße hinsichtlich der Ressourcen Zeit, Personal und Kosten. Für einzelne Prozessschritte liegen bereits Hilfsmittel und Regelungen vor. So leiten sich Umfang und Inhalt einer Planung aus den einschlägigen Gesetzen, dem technischen Regelwerk sowie den Richtlinien zum Planungsprozess und für die einheitliche Gestaltung von Entwurfsunterlagen im Straßenbau (RE 2012) ab. Für die Bauvorbereitung und Vertragsabwicklung stehen entsprechende Regelungen zur Verfügung. Die Überwachung der Kostenentwicklung ist ebenfalls durch zahlreiche Vorschriften geregelt.
Die ganzheitliche Betrachtung einer Maßnahme erfordert die Berücksichtigung einer Vielzahl von relevanten verkehrs-, bau- und betriebstechnischen Aspekten sowie die Beachtung der Fragen der Wirtschaftlichkeit der Öffentlichkeitsbeteiligung, des Umwelt- und Naturschutzes, der Verkehrssicherheit, der Verkehrsqualität, der Gestaltung, der rechtlichen Aspekte, der Generierung von Finanzmitteln und vieler weiterer. Im Rahmen des vorliegenden Forschungsvorhabens sind dabei die rechtlichen Aspekte, die Frage der Finanzmittel und der Öffentlichkeitsbeteiligung mit zu beachten, stehen aber nicht im Vordergrund. Im heute in Deutschland zur Verfügung stehenden Regelwerk sind im Prinzip alle für die Erstellung vollständiger und qualitativ hochwertiger Planungs- und Bauausführungsunterlagen relevanten Informationen vorhanden. Dennoch hat sich gezeigt, dass einzelne Aspekte oftmals nicht zeitgerecht oder überhaupt nicht berücksichtigt werden und Dritte – z.T. mit maßnahmenfremden Überlegungen – Einfluss auf Vorhaben nehmen. Termin- und Kostenprobleme sind die Folge. Beispielhaft ist hier die unterbliebene Abstimmung der Entwässerungsplanung mit der Planung der Schutzeinrichtungen im Hinblick auf Lage und betriebliche Anforderungen oder die fehlende Berücksichtigung des Baugrundes bei Entwicklung der Bauausführungsunterlagen zu nennen. Erfolgt die Abstimmung zu spät, sind umfangreiche Planänderungen erforderlich. Wurde keine Abstimmung durchgeführt, sind beispielsweise Entwässerungsanlagen für den Straßenbetriebsdienst teilweise nur schwer zugänglich bzw. aufwendig zu warten. Ähnlich verhält es sich bei der planerischen Abstimmung über Bauwerksausgestaltung oder Erdbauarbeiten, die später Mehrkosten nach sich ziehen können. Bei vielen Straßenbauprojekten werden die ursprünglich angesetzten Kosten bis zur Fertigstellung deutlich überschritten. Die Nachfinanzierung dieser Projekte geht zu Lasten anderer notwendiger Vorhaben. Die Planungs- und Realisierungszeiten vieler Projekte sind oft wesentlich länger als ursprünglich veranschlagt. Die aktuelle Haushaltssituation lässt Kostensicherheit und das Erfordernis zur Kostenreduzierung immer wichtiger werden. Es ist deshalb erforderlich, die Qualität und die Effizienz der Planung, Bauvorbereitung und Baudurchführung durch entsprechende Arbeitshilfen zu erhöhen und durch interne Qualitätssicherungsprozesse mögliche Fehler oder vermeidbare nachträgliche Änderungen abzufangen und so unnötige Folgekosten zu vermeiden.

Deadline
Die Frist für den Eingang der Angebote war 2012-09-11. Die Ausschreibung wurde veröffentlicht am 2012-07-17.

Anbieter
Die folgenden Lieferanten werden in Vergabeentscheidungen oder anderen Beschaffungsunterlagen erwähnt:
Wer?

Wie?

Wo?

Geschichte der Beschaffung
Datum Dokument
2012-07-17 Auftragsbekanntmachung
2013-06-20 Bekanntmachung über vergebene Aufträge